Barockes Kleinod bewundert

(Foto: pm)

Kirchenführung in Gerlachsheim

Gerlachsheim.  (pm) In den Genuss einer nichtöffentlichen Kirchenführung in Corona- Zeiten kamen der Bürgermeister der Stadt Lauda-Königshofen Dr. Lukas Braun und der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Ralph Walterspacher. In die Gerlachsheimer Heilig-Kreuz- Kirche, eine der schönsten Barockkirchen des Taubertals, hatte die Pfarrgemeinderätin Dr. Andrea Decker-Heuer eingeladen.

Die ehemalige Prämonstratenserklosterkirche und katholische Pfarrkirche Heiliges Kreuz in Gerlachsheim gehört zu den herausragendsten Bauwerken des badischen Frankenlandes. Die in den Jahren 1723 bis 1728 erbaute Heilig-Kreuz-Kirche ist eine der schönsten und stattlichsten Barockkirchen des Taubertals, zumal die ursprüngliche Ausstattung mit Altären nebst Altarbildern und Heiligenfiguren, Deckengemälden, Pfeilerbildern, Kuppelbildern, Kanzel, Orgel etc. weitgehend erhalten geblieben und sie in den Jahren 1975 bis 1990 umfassend renoviert worden ist und so in neuem Glanz erstrahlt.

Keine Frage, dass sich der Bürgermeister gerne dieses schützenswerte Juwel nahebringen ließ, wegen der Corona-Regeln in einer nicht öffentlichen Kirchenführung. Und so erfuhr das Stadtoberhaupt viel über die Kirche, das damit verbundene Kloster und dessen Vorgeschichte, die weit ins Mittelalter zurückreicht. So findet sich beispielsweise in einer Bestätigungsurkunde des Würzburger Bischofs von 1209 nicht nur die erstmalige Erwähnung des Ortes „Gerlagesheim“, sondern auch der Hinweis auf einen Konvent von 20 Nonnen am Ort, betreut von den Prämonstratensern des Klosters Oberzell/Würzburg. Der seelsorgerlichen Ausrichtung des Prämonstratenserordens entsprechend war die Klosterkirche immer auch zugleich Pfarrkirche für die Gerlachsheimer Bevölkerung.

Von dieser romanisch-gotischen Kirche samt Kloster sind nur noch wenige Teile erhalten bzw. beim Neubau der barocken Kirche im 18. Jahrhundert wiederverwendet worden. Möglich geworden war dieser durch den Erfolg der Prämonstratenser in einem fast 20 Jahre dauernden Prozess gegen den Würzburger Bischof, der sich im 16. Jahrhundert die Rechtstitel des Klosters in Gerlachsheim gesichert hatte. Auch eine längere, fast dreijährigen Unterbrechung der Bautätigkeit, nach der Fertigstellung des Langhauses im September 1723, wohl vor allem verursacht durch eine zusätzlich notwendig gewordene Fundamentierung für den Bau des Chores und der beiden Türme, konnte diesen „Sieg“ nicht schmälern.

Am 17. März 1728 waren die Arbeiten schließlich abgeschlossen, dokumentiert durch eine Urkunde in lateinischer Sprache, die im Turmknopf hinterlegt wurde: „Im Jahre des Heils 1728 am 17. März erreichte dieser Turm seine Vollendung, als Johann Christophorus von Hutten Fürstbischof von Würzburg war, Sigismund Hauck aus Neustadt an der Saale Abt zu Oberzell und Gerlachsheim, Pater Georg Fasel aus Würzburg, Prior zu Gerlachsheim – Architekt war der hochwürdige Pater Sebaldus Appelmann aus Neustadt an der Saale, der Konvent in Gerlachsheim zählte 10 Konventualen – im römischen Kaiserreich war Friede. Gott erhalte diesen Turm, sodass jeder unter seinem Schatten in Ruhe Gott dienen kann, dem Lob, Anbetung, Kraft und Ruhm sei von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Fast ist man versucht, diese Bitte weiterzuführen: Und so möge dieser prachtvolle Kirchenbau, nach fast 300 Jahren, immer noch den herausragenden Mittelpunkt von Gerlachsheim bilden, auch wenn die Zeiten sich grundlegend geändert haben, und nicht immer zum Besten.

Nach Abschluss der Kirchenführung bedankte sich Bürgermeister Lukas Braun für die interessanten Ausführungen und sicherte zu, sich weiter für den Erhalt der Kirche und der Klosteranlage einzusetzen. Auch Pfarrer Walterspacher merkte an, dass man immer wieder etwas Neues dazulerne.

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