Hausarztpraxis nach 36 Jahren geschlossen

Unser Bild zeigt von links: Ortschaftsrat Ulrich Benig, Dr. Wilfried Gembe, und Silke Achtstätter. (Foto: Liane Merkle)
Schloßau.  (lm) Nachdem Dr. Wilfried Gembe 36 Jahre lang rund um die Uhr als praktischer Arzt im Odenwalddorf Schloßau präsent war und sogar den Ur-Schloßauer Dialekt versteht, sieht er sich humorvoll nicht zu Unrecht als „leicht angeschimmeltes Schloßauer Urgestein“. Aber er ist auch Realist nach dem Motto „alles im Leben hat seine Zeit“.

Und nicht nur seine akute Schwerhörigkeit, sondern eben auch die Schnelllebigkeit im medizinischen Behandlungsbereich haben den 73-jährigen in seiner Entscheidung bestärkt, die Praxis zum Ende des Jahres zu schließen, und das Anwesen mangels interessiertem Nachfolger zu verkaufen, um im April zusammen mit seiner Frau zur Tochter nach Ostfriesland umsiedeln zu können.

Dass er in Schloßau gelandet war, hatte zwei Hauptgründe. Der erste geht auf das Jahr 1958 zurück, als er als Bub in den Ferien zusammen mit seinem Bruder, der einen Lebensmittelgroßhandel in Heidelberg betrieb in den Odenwald fuhr, um die Kleinstgeschäfte wie z.B. die Grimms Lisl in Mudau, die Noe Hermine in Mörschenhardt und die Benigs Ella in Schloßau zu beliefern.

Die Gegend und der Menschenschlag lagen ihm und als dann seine Ehefrau, die aus der Eberbacher Region stammt, nichts gegen diesen Mudauer Ortsteil einzuwenden hatte, eröffnete er seine Praxis zunächst im Hause Brech, bevor sein eigenes Haus mit Praxis 1991 zum Einzug fertig war.

Und zwar, obwohl ihm mehr als nur ein Stein durch die Kassenärztliche Vereinigung immer wieder in den Weg gelegt wurde. Die Leidenschaft für die Berufung als Arzt war ihm wohl wichtiger als betriebswirtschaftliche Höchstleistungen. Allerdings zeigte er sich auch überzeugt, dass er diese lange Zeit in Schloßau nicht geschafft hätte, wenn ihm seine Praxisleiterin, die medizinische Fachangestellte Silke Achtstätter, nicht so lange absolut zuverlässig und kompromisslos kompetent die Treue gehalten und sich unübertrefflich auch um die Bürokratie gekümmert hätte.

Wie Ulrich Benig in Vertretung von Ortsvorsteherin Tanja Schneider betonte, habe man zwar Verständnis für die Entscheidung des Doktors, werde ihn aber schmerzlich vermissen. „Du warst immer – nicht nur zu den Sprechstundenzeiten – für deine Patienten kompetent und auf hohem medizinischen Niveau da, sondern wenn notwendig auch Samstag und Sonntag. Auch deine Bereitschaft zu Hausbesuchen war für unsere Bevölkerung ein glücklicher Umstand.“

Vor allem der FC Schloßau und Sportvereine in der Umgebung hätten von Dr. Wilfried Gembe profitiert, zum einen aufgrund seiner fundierten sportmedizinischen Kenntnisse, aber auch wegen seiner aktiven Fußball-Leidenschaft und seiner Bereitschaft, 1992 bis 1996 als 1. Vorsitzender zu fungieren.

Als kleines Dankeschön der Schloßauer Ortschaftsverwaltung überreichte Ulrich Benig dem beliebten Hausarzt mit Hang zum Naschen zum Abschied eine von Revierleiter Michael Schwarz handgeschnitzte Schale vollgefüllt mit Schloßauer Münkel-Weihnachtsgebäck und ein Präsent an Silke Achtstätter als treue und unverzichtbare Seele der Praxis.

Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest
Umwelt

Bewegungsjagd gegen die Schweinepest

(Symbolbild – Pixabay) Eberbach/Dielbach. Am Samstag, den 16. November 2024, findet in der Zeit von 8 Uhr bis ca. 15 Uhr, eine revierübergreifende Bewegungsjagd zur Vorbeugung der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest in den den Revieren Eberbach IV – Lautenbach und Oberdielbach statt. Der Bereich umfasst das Gebiet B 37 von Eberbach nach Lindach, über die Grenze Lindach/Zwingenberg nach Oberdielbach und über die Alte Dielbacher Straße zurück nach Eberbach. Die Bevölkerung, insbesondere Fußgänger, Jogger, Fahrradfahrer und Waldbesitzer/Selbstwerber werden eindringlich gebeten, sich aus Sicherheitsgründen während der Drückjagd nicht in diesen Gebieten aufzuhalten. Die Zufahrtswege sind zumeist mit Absperrhinweisen versehen. Auch der “Neckarsteig”-Wanderweg […] […]

Von Interesse

Waldbrunn will Luftkurort bleiben
Top

Waldbrunn will Luftkurort bleiben

(Symbolbild – Pixabay) Überprüfung Bioklima und Luftqualität Waldbrunn. (mh) Die Gemeinde Waldbrunn ist als Luftkurort prädikatisiert. Für den Erhalt des bestehenden Prädikats muss sich der Ort einer Prüfung unterziehen, bei der die lufthygienischen und bioklimatischen Verhältnisse gemessen und bewertet werden. Die Überprüfung richtet sich nach den Vorgaben des Kurortegesetz von Baden-Württemberg sowie den Bestimmungen des Deutschen Heilbäder- und Tourismusverbandes. Diese sollen gewährleisten, dass Gäste in Kurorten bioklimatische und lufthygienische Bedingungen vorfinden, die der Erholung und Gesundheit förderlich sind. Bioklimatisch wird zwischen Schon-, Reiz- und Belastungsfaktoren unterschieden. Um die Gesundheit zu fördern können sich Kurgäste und Erholungssuchende in Waldbrunn gezielt stimulierenden […] […]