Neue Lebensräume auf altem Friedhof

(Foto: Liane Merkle)
Seckach/Schefflenz.  (lm) Zu einer naturkundlichen Wanderung hatte der NABU Seckach- und Schefflenztal eingeladen und über 30 Naturliebhaber waren interessiert an dessen aktuellen Projekten vor Ort.

Unter fachkundiger Führung des NABU-Vorsitzenden Christian Thumfart startete die Gruppe mit der Besichtigung des ehemaligen Seckacher Friedhofs, der auf Wunsch der Gemeinde und mit Fördermitteln von LEADER und nach deren komplizierten Vorgaben in einen Biodiversitätshotspot – auch für die Seckacher Bürger – verwandelt wurde.

Mittels „upcycling“ wurden alle beim Rückbau des Friedhofs anfallenden Materialien für den Bau und die Gestaltung von Klein- und Teillebensräumen (Habitaten) sowie Lebensraumvarianten wiederverwendet.
So wurden aus Betonplatten, -stufen, -fundamenten, -einfassungen Trockenmauern, Spaltengarten, Steinlinsen und Böschungssicherungen.

Diesem Zweck dienen auch die aus Baumstämmen hergestellten „Krainerwände“. Altholzstapel, Reptilientipis, Eidechsenburgen, Erdausschlüsse, Schotterflächen, Sandarien, Igelburg, und andere Elemente entstanden, und dienen schon jetzt vielen dort lebenden Tierarten als Unterschlupf, Kinderstube und/oder Winterquartier.

Blumenwiesen, Saumflächen, Ackerbegleitflora und die wichtigsten Straucharten unserer heimischen Landschaft bieten Wildbienen, Schmetterlingen und deren Raupen sowie vielen anderen Insekten und Kleinlebewesen Nahrung.

Eine Info-Tafel am Eingang zur Projektfläche gibt dazu nähere Erläuterungen. Bei der großen Info-Tafel, umrandet von einem sogenannten „Insektenhotel“ erläuterte Thumfart die Lebensweisen der Wildbienen, die solche Quartiere vorwiegend beziehen.

Insektenhotel mit Infotafel. (Foto: Liane Merkle)
Dabei ging er auch auf die vielen Fehler ein, die beim Bau solcher „Hotels“ immer noch gemacht bzw. propagiert werden. Ganz anschaulich wird dies unter dem Titel „Falsch“ hier vor Ort gezeigt. Besonders beeindruckte ein Stück Holz, das die „Kinderstube“ der blauschwarzen Holzbiene mit deren Frasgänge enthielt.

Empfehlung  Austausch zur rebhuhngerechten Gehölzpflege

Schon jetzt zeigt sich eine enorme biologische Vielfalt auf dem Gelände. Das Projekt soll Anreize geben, auf privaten, gewerblichen, kommunalen und anderen öffentlichen Flächen ähnliches für mehr Natur in unserem Umfeld und für mehr „Material-Upcycling“ zu tun.

Weiter ging die Wanderung zu einer kleinen Hügelkuppe zwischen Seckach und Bödigheim, vom NABU als „Enzianbuckel“ bezeichnet. Schon beim Erreichen der Höhe überraschte der betörende Duft wilder Kräuter, der der dortigen Mähwiese entspringt.

Eine kleine, vom NABU vor Jahren freigestellte Fläche wird als „besonders“ im Artenschutzprogramm des Landes Baden-Württemberg geführt wegen des hier wachsenden Kreuzenzians, der ansonsten selten ist im „Ländle“.

Diesem und vielen weiteren Pflanzenarten wie der Golddistel, dem „Schusternagel“ (Franzenenzian) und den damit lebenden Kleintieren wie dem Kreuzenzianbläuling, dessen interessante Lebensweise Thumfart erläuterte, galt das besondere Interesse der Gruppe.

Zum Abschluss des interessanten, mit viel Wissen und Neuem gespickten Vormittags hatte Familie Dorsch zum bereits legendären Frühstücksbruch in ihren Naturgarten in Unterschefflenz eingeladen.

Eine Igelburg. (Foto: Liane Merkle)

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