Waldbrunner Hof aus Dornröschenschlaf geweckt

Der Waldbrunner Hof in Mülben wird seit Monaten saniert. (Foto: privat)
Mülben.  In allen Waldbrunner Ortsteilen gibt es markante Gebäude, die etwas Dorfgeschichte erzählen können. Manche dieser Immobilien wurden nach jahrelangem Leerstand abgerissen, eines fand nun glücklicherweise eine neue Nutzung, der Waldbrunner Hof in Mülben.

Seit Mitte der 1990-er Jahre blutet den Einwohnern und Gästen des Waldbrunner Ortsteils das Herz, wenn sie durch die Odenwaldstraße fahren und das stark ortsbildprägende Gebäude des Waldbrunner Hofs sehen, das seit 1996 meist ungenutzt dem Verfall preisgegeben war.

Es schien nur eine Frage der Zeit, bis dieses im Schweizer Stil erbaute und viele Jahrzehnte als Gaststätte mit Pensionszimmer genutzte Gebäude in sich zusammen zu fallen würde.
Nachdem der gastronomische Betrieb im Jahr 1996 endgültig seine Pforten schloss, gab es im Lauf der letzten 25 Jahre einige Ideen von potentiellen Interessenten, die jedoch an der Größe und Ernsthaftigkeit der Aufgabe scheiterten.

Als glückliche Fügung für den Waldbrunner Hof, den Ortsteil Mülben und den Denkmal-schutz, fand sich mit Steffen Backfisch jemand, der das Abenteuer wagt und den Waldbrun-ner Hof aus dem Dornröschenschlaf erweckte. Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin Clara Schneider und deren Eltern.

Ein gastronomischer Betrieb ist allerdings nicht geplant. Stattdessen entstehen fünf Wohneinheiten, die teilweise von Steffen Backfisch und Clara Schneider selbstgenutzt werden, und für Waldbrunn weitere moderne Wohnungen, die für den Erhalt einer lebendigen Ortsmitte von großer Bedeutung sind.

Aus diesem Grund standen dem Paar bei der Gemeinde Waldbrunn, vertreten durch Bürgermeister Markus Haas die Türen offen, als man sich mit entsprechenden Plänen an die Verwaltung wandte. Dort war man sofort bereit, einen entsprechenden Antrag auf Mittel aus dem Programm „Entwicklung Ländlicher Raum“ (ELR) des Landes Baden-Württemberg zu unterstützen.


Die Schäden waren groß, daher auch die Aufgabe. (Foto: privat)

Wie groß die Aufgabe ist, der sich das junge Paar gestellt hat, zeigen die hier abgedruckten Fotos. Aufgrund eines Schadens im Dach waren die teilweise mit Lehm- und Stroh gefüllten Decken nicht mehr tragfähig, auch zahlreiche Holzbalken wurden durch die Witterungseinflüsse beschädigt.

Dennoch haben die Bauherren nach einem positiven Bescheid aus dem ELR-Programm die Baumaßnahmen in Angriff genommen. Aufgrund des Denkmalschutzes, aber auch aus Verbundenheit zu ihrer Immobilie, bleibt die Holzschindel-Fassade im Obergeschoss ebenso erhalten, wie Holzdielenböden im Inneren. Außerdem achten Bauherren und Architekt darauf, dass die passenden Baustoffe verwendet werden.

Auch beim Beheizen der Wohnungen wurde auf Nachhaltigkeit wertgelegt und eine Holzpellets-Heizung eingebaut.

Damit wird mit dem Vorhaben nicht nur ein historisches Gebäude erhalten, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Da sich inzwischen viele Waldbrunner und auch Gäste fragen, was mit dem „Waldbrunner Hof“ geschieht, haben sich der Bauherr Steffen Backfisch und seine Freundin Clara Schneider unseren Fragen gestellt.

Zu ihrer Motivation, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen, berichten die beiden, dass ihnen der Stil der Immobilie sofort gefallen habe. Der Platz im Gebäude und das große Grundstück, mit vielen Möglichkeiten, trugen ebenfalls dazu bei, dieses „Mammut-Projekt“ anzugehen.

„Wir wussten von Anfang an, dass die Realisierung viel Geld und Schweiß kosten, aber wir sehen mit jedem Tag und dem Baufortschritt, dass es sich lohnt“, erzählt das junge Paar. Da Steffen Backfisch selbst aus Schollbrunn und Clara Schneider aus dem nahegelegenen Mudau stammt, habe man die Lage auf dem Winterhauch natürlich von Beginn an zu schätzen gewusst.

Dass man innerhalb der Familie auf Erfahrungen mit denkmalgeschützten Gebäuden zurückgreifen kann, ist dabei ein Vorteil. Anfangs seien sie zwar belächelt worden, als sie im Bekanntenkreis von dem Projekt erzählten, inzwischen hätten sich die Rückmeldungen aber zum Positiven geändert, freuen sich Schneider und Backfisch.

Insgesamt entstehen in dem ehemaligen Hotel nun vier Wohnungen mit insgesamt 640 Quadratmetern Wohnfläche. Die unterschiedlich großen Wohneinheiten, mit drei Zimmern, Küche und Bad, sind familienfreundlich gebaut, sodass auch Familien mit Kindern dort wohnen können. Die Wohnungen sind teilweise bereits vermietet; das ging sehr schnell, so Backfisch.

Bei der Umsetzung der nicht ganz einfachen Aufgabe sei man vonseiten der Gemeinde Waldbrunn gut unterstützt worden. Insbesondere Bürgermeister Markus Haas habe stets hinter der Realisierung dieses dorfbildprägenden Projekts gestanden, berichten Clara Schneider und Steffen Backfisch.

Geplant wurde die Maßnahmen von Architekt Raimund Friedel. Neben umfangreichen Eigenleistungen, bei denen man auch dankenswerter Weise unterstützt wird, habe man auch Handwerker aus der Region mit diversen Gewerken beauftragt. So sind Unternehmen aus Waldbrunn, Beerfelden und Zwingenberg auf der Baustelle tätig.

Im Lauf des Jahres ist die Fertigstellung geplant, anschließend wollen Clara Schneider und Steffen Backfisch den sanierten Waldbrunner Hof im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentieren und damit dafür werben, dass sich auch ältere, historische Gebäude wieder schön herrichten lassen.

Wurde von den Bauherren „wachgeküsst“ – so sah der Waldbrunner Hof aus, bevor die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen begannen. Inzwischen erstrahlt nicht nur das Gebäude in neuem Glanz, auch die Außenanlage wurde mit Pool und Rasen einem deutlichen Wandel unterzogen. (Foto: privat)

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