Soziale Unterstützungssysteme am Limit?

SPD-Kreistagsfraktion im Gespräch mit der Geschäftsführung des Diakonischen Werks

Mosbach. „Es ist uns wichtig, aus erster Hand zu erfahren, wo wir bei sozialen Themen genauer hinschauen und aktiv werden müssen“. Mit diesen Worten begrüßte die SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Heide Lochmann die Kolleg:innen, den Geschäftsführer des Diakonischen Werks Guido Zilling und seine Stellvertreterin Nancy Gelb in den Räumen des Arbeitslosentreffs im Untergeschoss des Diakonischen Werks in Mosbach.

Die Vorstellung der Juristin Nancy Gelb, deren Arbeitsbereiche viele Jahre lang Geflüchtete, Migranten und die Begleitung Ehrenamtlicher umfasste, leitete über zum Thema Flüchtlingssozialarbeit.

Zum großen Bedauern bekam das Projekt Begleitung Ehrenamtlicher in der Arbeit mit Geflüchteten nicht wie erhofft nun doch kurzfristig eine Anschlussförderung durch das Landesfinanzministerium. „Natürlich besteht immer ein Risiko, dass Projekte nicht weitergeführt werden können,“ so Zilling. „Gerade in diesem Jahr haben wir festgestellt, wie wichtig es ist, neue Ehrenamtliche für diese Vorortbegleitung zu gewinnen, zu motivieren und zu begleiten.“

Heide Lochmann, Karlheinz Graner und Dr. Dorothee Schlegel, die lange Jahre schon Geflüchtete familiennah betreuen, betonen, dass sie, wie viele andere Ehrenamtliche auch, ihre Schützlinge weiter betreuen und dass im Landkreis für die zur Zeit vermehrt eintreffenden Neuankömmlinge wieder engagierte Menschen gefunden werden müssen.

Dass für deren Unterstützung eine hauptamtliche Begleitung nicht nur für kurze Zeit und projektbezogen finanziert sei notwendig. Das liege klar in der Verantwortung des Landes, das leider auf kurzfristige Zu- oder Absagen setze. „Dabei sind die Wohlfahrtsverbände“, so ergänzte Zilling, „genau die Einrichtungen, die von den Geflüchteten einen großen Vertrauensvorschuss erhalten, da sie meist aus zur Korruption neigenden Ländern kommen, in denen den Behörden vielfach misstraut werde.“

„Wir arbeiten seit vielen Jahren bereits mit dem Landratsamt und den Kommunen zusammen,“ so Nancy Gelb. Und diese kurzen Dienstwege helfen sehr, auch da der Dienstsitz räumlich nahe zum
Jobcenter und zum Landratsamt liegen. „Einen Wunsch an den Kreistag und an die Verwaltung haben wir: wir finden es gut, dass die Kosten für Unterkünfte nun erhöht werden sollen aber eine Anpassung müsse jährlich erfolgen.“

Damit war die Brücke zum zweiten wichtigen Thema geschlagen. „Die psychischen Erkrankungen im Kreis haben immens zugenommen“. Hilfesuchende warten zu lange auf ihre erste niederschwellige Beratung. Die Beauftragung dieser Tätigkeiten sind durch den Landkreis erfolgt.

„Aber wir sind zu wenige, die unterstützen können und wenn bei uns Kolleg:innen krank werden oder zu viele Überstunden anhäufen, weil die Not der Menschen so groß ist“, dann kommen bei allen Wohlfahrtsverbänden und ihren jeweiligen Auftragsbereichen, wie z.B. die Tafel beim DRK, die sozialen Unterstützungssysteme an ihre Grenzen“.

Es liege aber nicht nur an den Nach- und Auswirkungen der Corona-Pandemie, sondern auch an der Veränderung der Lebenseinstellungen der Menschen und der Zunahme äußerer und innerer Krisen, die mehr Begleitung und Beratung erfordern.

Karlheinz Graner fasste es kurz und bündig in die Worte: „Wir brauchen das Hauptamt als Hardware und das Ehrenamt als Software“. Für die Offenheit im Vorortgespräch dankte Heide Lochmann den beiden Gastgebern und leitete über zur Nach- und Vorbereitung der Ausschüsse und des Kreistags.

Die Thematik der Abfallwirtschaft und einiger anstehender Neuregelungen erklärte Dr. Dorothee Schlegel. Weiter stand die Bewertung des Kreishaushalts im Mittelpunkt der Gespräche. Tarifsteigerungen stehen genauso an wie der Bedarf an Fachkräften an in vielen Bereichen.

Ralf Schnörr und Gaby Teichmann berichteten in diesem Zusammenhang, dass Fachkräfte überall und nicht nur im sozialen Bereich schwierig zu finden sind, um die notwendigen Aufgaben erledigen zu können.

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