Die Junge Union Neckar-Odenwald auf Klausurtagung in Pforzheim/ Enzkreis
Mosbach/Enzkreis. „Wie erreichen wir eine verbesserte Gesundheitsversorgung im ländlichen Räum?“ – um diese Frage drehte sich die Klausurtagung der Jungen Union (JU) Neckar-Odenwald (NOK) bei der JU Pforzheim-Enzkreis. Die Neckar-Odenwälder stellten hierbei ihr unter der Federführung von Bernhard Bangert entworfenes Arbeitspapier „Gesundheit im ländlichen Raum“ vor. Dieses sieht unter anderem vor, dass künftig jeder Patient eine Rechnung über die von ihm in Anspruch genommenen Leistungen von seinem Arzt erhält. „Dies würde einerseits einer möglichen Kostenungleichbehandlung vorbeugen, und andererseits das Bewusstsein der Patienten für die Kosten, die den Gesundheitskassen entstehen, verstärken. Zusätzlich könnte das Vertrauen in das Modell der Solidaritätsgemeinschaft wieder gewonnen werden“, so der Kreisvorsitzende der JU NOK Mark Fraschka. Zusammen mit der JU Pforzheim-Enzkreis, will man sich zudem für neue Stipendienprogramme einsetzen, um weitere positive Anreize für den Beruf des „Landarztes“ zu schaffen. Dazu gehört auch, dass die Zulassungsvoraussetzungen der Universitäten für das Medizinstudium, die im Moment nur aus dem Numerus Clausus bestehen, flexibler zu gestalten sind und aufgelockert werden. Die Erfahrung von vielen praktizierenden Mediziner zeigt, dass „ein 1,0 Abiturient nicht zwangsläufig ein guter Arzt ist. Deshalb setzt sich die Junge Union NOK für eine höhere Bedeutung des Medizinertests an den Universitäten ein und fordert, persönliche Gespräche mit Praktikern stärker bei der Auswahl der Studenten für ein Medizinstudium mit einfließen zu lassen“, so Fraschka bei der Vorstellung des Arbeitspapieres.
Als Gäste der Klausur hatte die JU Pforzheim-Enzkreis den Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum, sowie als praktizierenden Mediziner, den Landarzt Dr. Henning Praefcke geladen. Während sich Praefcke die explodierenden Bürokratie- und Verwaltungskosten bemängelte und ein Einschreiten der Politik forderte, plädierte Krichbaum für einen stärkeren Wettbewerb unter den Kommunen. „Die Kommunen sollen, wie bei Unternehmen auch, mit Standortvorteilen um niedergelassene Ärzte werben“, so Krichbaum. Die JU NOK zeigte sich hier jedoch skeptisch “Ohne Fördergelder sind die Kommunen dem entstehenden Kostendruck nicht gewachsen”, erklärte Fraschka. Wenn man Wettbewerb wolle, müsse man ihn auch fördern. Denkbar wäre dagegen eine Überprüfung der Dokumentationspflicht für Ärzte, um die finanzielle Belastung zu senken.
Bei der Jungen Union ist man sich bewusst, dass diese Forderungen nur einzelne Stellschrauben im Gesamtgefüge Gesundheitssystem sein können. Wichtig sei jedoch, dass sich die Jugend diesem zukunftsträchtigen Thema annimmt. Umso mehr, da in einer immer älter werdenden Gesellschaft eine hochwertige Gesundheitsversorgung zum wichtigstem Standortsfaktoren des ländlichen Raums zählt.