Die Arbeit der Hebammen auf ein solides Fundament stellen.
Im Gespräch: Heike Klingmann (Kreisvorsitzenden des Deutschen Hebammenverbandes, Kreis Neckar-Tauber), Andrea Gottschalk (Schlierstadt), MdL Georg Nelius. (Foto: privat)
Mosbach. (kw) Niedriges Einkommen, hohe Beiträge zur Haftpflicht-Versicherung: Mit Mahnwachen machen Hebammen im ganzen Land auf ihre Situation aufmerksam. Diese unerfreuliche Situation war für den SPD-Landtagsabgeordneten Georg Nelius Anlass, mit der Kreisvorsitzenden des Deutschen Hebammenverbandes, Kreis Neckar-Tauber, Heike Klingmann ein Informationsgespräch zu führen.
„Die Arbeit der Hebamme ist ein wichtiger Bestandteil unseres Gesundheitswesens. Niemand stellt heute den präventiven Aspekt unserer Tätigkeit ernsthaft in Frage. Unsere Arbeit ist sehr wertvoll für die Gesundheit unserer Bevölkerung und muss erhalten bleiben“, so Klingmanns Statement. Das schlechte Einkommen der Hebammen sei durch Mehrarbeit nicht mehr zu kompensieren. Eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe sei gefährdet. Es stünde nicht nur das Recht auf die freie Wahl des Geburtsortes, sondern auch die aufsuchende Tätigkeit der Hebammen vor und nach der Geburt, auf dem Spiel.
Der SPD-Abgeordnete Nelius zeigte Verständnis für die Probleme der Hebammen und bedauert, dass anfänglich in den Verhandlungen mit den Krankenkasse zwar leichte Einkommensverbesserungen erzielt werden konnten, aber die weiteren Verhandlungen, in denen der erneute massive Anstieg der Berufshaftpflichtprämien aufgefangen werden sollte, gescheitert sind. „Die Honorare der Krankenkassen müssen ein angemessenes Einkommen für die Hebammen sichern“, erklärte Nelius.
Er bedauerte, dass die nun laufenden Schlichtungsverhandlungen im Bund von ihm als Landtagsabgeordneten nicht direkt beeinflusst werden können. Er werde sich aber für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen einsetzen und sich nicht wie CDU/CSU und FPD nur die Verbesserung der Einkommenssituation von Ärzten und Apothekern in den Mittelpunkt stellen.
Die Kopfpauschale könne mit Sicherheit nicht die Einnahmesituation im Gesundheitswesen verbessern. „Wir Sozialdemokraten wollen die solidarische Krankenversicherung beibehalten und weiterentwickeln. Bei einer gesicherten Einnahmesituation durch die Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen könnten dann auch die berechtigten Vergütungsforderungen der Hebammen durch die Krankenkassen erfüllt werden.“ So die Zusammenfassung von MdL Georg Nelius.