Bürgerbeteiligung beim Abbau des KWO

Obrigheim/Mosbach. (gp) Die Frage „Wohin mit dem Atommüll?“ war in den letzten Wochen häufig Thema in der deutschen Öffentlichkeit und in den Medien. Auch für das  Atomkraftwerk Obrigheim (KWO) ist sie im Zusammenhang mit dem Abbau der Anlage aktuell. Daher  hatte das Aktionsbündnis Atommüll-Lager Obrigheim am ersten Adventssonntag zu diesem Thema ins Umweltzentrum in Mosbach eingeladen, und zahlreiche Interessierte waren aus Gemeinden im nahen und weiteren Umkreis des Atomkraftwerks Obrigheim gekommen. Auch ein Vertreter des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn überbrachte Grüße seiner Gruppe.

Gleich zu Beginn wurden aus dem TeilnehmerInnenkreis die erhöhten Krebsraten im Umfeld des Atommüll-Lagers Asse angesprochen, die einige Tage vorher bekannt geworden waren. Auch an die Erkenntnisse aus der Studie des Mainzer Kinderkrebsregisters zu vermehrten Leukämie-Erkrankungen bei Kindern im Umkreis von Atomkraftwerken wurde erinnert. Beides, so waren sich die Anwesenden einig, ist für Menschen, die in der Nähe eines Atomkraftwerks wohnen, Anlass zur Sorge.

Dass Bundesregierung und Bundestag angesichts dieser ungeklärten Gefahren die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke beschlossen haben, war den TeilnehmerInnen unerklärlich, zumal auch noch unbeherrschbare Störfälle drohten und am Ende, wie man in Obrigheim sehen kann, eine Menge Atommüll übrig bleibe.

Simone Heitz und Gertrud Patan, beide im Aktionsbündnis aktiv, berichteten, dass laut den Genehmigungsunterlagen beim Abbau des KWO rund 10.000 Tonnen schwach- und mittelradioaktiver Atommüll anfallen, der mit verschiedenen Bearbeitungsmethoden von der Radioaktivität gereinigt werden solle. Ein großer Teil davon könne „freigemessen“, d. h. unter einen festgelegten Grenzwert für Radioaktivität gebracht werden. Dann könne er recycelt und weiterverwendet werden, z. B. im Straßenbau. Der verbleibende radioaktive Atommüll solle auf unbestimmte Zeit in 2 Gebäuden auf dem KWO-Gelände gelagert werden.

Problematisch seien auch die „inneren“ Teile des AKW, die besonders stark radioaktiv verseucht und verstrahlt sind. Der Reaktordruckbehälter, der während der Betriebszeit die Brennelemente enthielt, könne nicht von Menschen, sondern nur von Robotern ausgebaut werden und müsse viele Jahre gelagert werden, bis er bearbeitet werden könne.

Das Genehmigungsverfahren für diese Maßnahmen ist zur Zeit beim Land Baden-Württemberg in Arbeit. Das Aktionsbündnis hat dazu in einem Brief an das Umweltministerium des Landes eine Beteiligung der Öffentlichkeit gefordert, da der Abbau der nuklearen Teile der Anlage KWO aus seiner Sicht bisher nicht ausreichend erklärt wurde.

Christine Denz, ebenfalls am Aktionsbündnis beteiligt, betonte, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Information habe und fordert, dass zukünftig regelmäßig über den Stand der Arbeiten in einer offiziellen Versammlung informiert werden müsse.

Zum Abschluss des Treffens schrieben die TeilnehmerInnen ihre wichtigsten Fragen und Forderungen zum Atommüll in Obrigheim auf und richteten sie an die Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien. Insbesondere interessiert die betroffenen Menschen aus der Region: Was mit dem Reaktordruckbehälter geschieht. Wohin „freigemessenes“ Abbruchmaterial gebracht wird. Was mit den stärker belasteten Materialien passiert, von schwach bis hoch radioaktiv. Ob Material in Obrigheim verbleibt und für wie lange. Und ob die Menschen, die an Abbau und Transport beteiligt sind, ausreichend geschützt sind.

Beim anschließenden Anti-Atom-Spaziergang durch Mosbach, bei dem auch eine „Atommüll-Tonne“ mitgeführt wurde, machten die TeilnehmerInnen an den Parteibüros Halt und warfen die Briefe in deren Briefkasten. Auf die Antwort wird mit Spannung gewartet.

Infos im Internet:
www.atommuell-obrigheim.de

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