Auftaktsitzung der Hettemer Fregger

von Liane Merkel

Hettje. „Heit is sou a scheener Dag…!“ schmetterte die Hüngheimer Trachtenkapelle unter Stabführung von Walter Stahl sehr zu Recht am Ende der Fregger-Auftaktssitzung im Hettinger Lindensaal. Zum einen, weil der Tag noch nicht vorbei war. Zum zweiten, weil man ein absolut kurzweiliges Eliteprogramm erlebt hatte. Und zum dritten, weil die Hüngheimer selbst mit einer verdienten Würdigung überrascht worden waren.

Kurz gesagt: ein perfekter Abend unter dem Motto „Faschenacht und Heiterkeit sind besser als ein Volksentscheid“. In Sachen Zeitmanagement könnten die Verantwortlichen der FG Hettemer Fregger unter ihrem 1. Vorsitzenden Klaus Matt tatsächlich Seminare anbieten und in puncto Programmgestaltung hatten sie ebenfalls ein sicheres Händchen bewiesen. Dabei waren die viel verlangten Zugaben, der lang anhaltende Beifall, die stimmungsvollen Schunkelrunden und die zündenden Raketen im Zeitplan eingerechnet.

Die Sitzungspräsidenten „Andreas-se“ Gramlich und Mackert hatten alles im Griff. Vom Einzug der eigenen Aktiven und der Gastabordnungen aus Billigheim, Binau, Bödigheim, Buchen, Glashofen, Hainstadt, Hardheim, Hettigenbeuern, Merchingen, Osterburken und Schweinberg bis hin zu dem immerhin noch dreieinhalbstündigen Programm, das vom zauberhaften Schautanz der eigenen Kindergarde eröffnet wurde.


Zusammen mit Computerspezialist Gerd Balles bekämpften 21 Zwerge, Elfen,Nixen und Gnome schwebend und rappend den Computervirus im Zauberwald. Die erfolgreiche Tanztherapie hatten sie den Trainerinnen Susanne Sutter und Hennifer Hack zu verdanken, außerdem gaben sie mit ihrer Präsentation Ortsvorsteher Volker Mackert die perfekte Vorlage zur Schlüsselübergabe. Er zeigte sich nicht nur begeistert von der urigen Hettemer Faschenacht, sondern wie Jörg Rathmann als Redner der Gastabordnungen auch vom Internationalen Narrentreffen in Kornwestheim, wo Buchen, Hainstadt und Hettingen als Gastgebertrio für das Fränkische Narrentreffen 2013 musikalisch und närrisch als optimale Werbeträger vertreten waren. Schließlich gehört die Faschenaacht im Madonnenländle zur Tradition und liegt den Bürgern in den Genen.

Der Fastnachtsauftakt 2012 war der beste Beweis. Die Tänze waren echte Hingucker. Mit viel Schwung und Elan präsentierten Juniorengarde (Trainerinnen Sofia Dietrich und Caroline Frodl) und Freggergarde (Trainerinnen Laura Wegert, Juliane Müller und Julia Holderbach mit sportlicher Betreuung durch David Dietrich) ihre Gardetänze. Als charmanter Wirbelwind bewies Tanzmariechen Larissa Weis, was sie bei Caroline Frodl und David Dietrich alles gelernt hatte und die Fregger-Truppe „Waschbärbäuch“ sprühte nur so vor „Gold- und Geldenergie“ im Spielerparadies Las Vegas. „Jabadabaduuu“ zwischen Roulette und Black Jack.

Die phantasievolle Choreografie hatten sie mit den Trainerinnen Birgit Mackert, Bianca Balles und Hedwig Rösch einstudiert. Einfallsreichtum bewies auch die eigene „Scheebargarde“ mit ihrem Casting von „Schneebar of the dance“, das von einer strengen Jury, zwei engagierten Moderatorinnen und diversen Tanzdarbietungen bestimmt war. Wobei 23 irische Stepperinnen (Trainerinnen Ines Henk und Manuela Kastro-Henk) ganz klar vor Gardetanz und Schuhplattler siegten. Im Schautanz der Binemer Weffze führten Cäsar und seine „Mannen“ das Publikum unter Regie von Katie Hinteritt und Gabi Horwarth temperamentvoll gekonnt vom römischen Reich in die moderne italienische Pizza-Dynastie.

Fotostrecke zum Artikel – (Fotos: Liane Merkle) [nggallery id=127]

Und die Männergarde der Heeschter Berkediebe (trainiert von Diana Schwarz-Berberich und Michaela Breunig) demonstrierte mit „Ritter Sport – die ganze Wahrheit“, dass Frauenpower keine Erfindung der Moderne ist. Schon zur Zeit der Ritter und Drachen musste „Frau“ als Killer-Queen ihren Mann stehen.

Die tänzerischen Darbietungen konnten als „Stretching für die Zwerchfellmuskulatur“ durchgehen, die während der Bütten stark strapaziert war. So klagte das „Höhgöiker-Nachwuchstalent“ Johannes Gehrig aus Glashofen über die unmenschlichen Strapazen, die ein geplagter Schüler so auf sich nehmen muss. Angefangen mit dem Aufstehen „mitten in der Nacht“, über stressenden Unterricht mit verständnislosen Lehrern bis hin zu ätzender Verwandtschaft. Und „1, 2, 3 im Sauseschritt zieht das Leben vorbei und bald bin ich 20 und uralt“, dabei trage er schon als Schüler große Verantwortung, denn er sagt es „frei weg von der Leber: ich bin 13 und schon Arbeitgeber“.

Sein nahezu perfektes Double hat der bekannte Comedian Bülent Ceylan in dem Merchinger Büttenass Maximillian Maurer gefunden. Er testete gekonnt das Stimmungsbarometer glänzte durch Selbstironie, getarnt in Machogehabe.

„Ich mach den Führerschein“ ist absolut keine Selbstverständlichkeit, wenn man das Rentenalter erreicht hat. Davon konnte das Hettemer Original Brigitte Mackert humorvoll berichten. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und will ihn auf jeden Fall bis Weihnachten in der Tasche haben, auch wenn sie zugibt: „Auto fahrn geht mir uff de Keks, drum bin ich a immer mit em Stadtbus unterwegs“.

Ein buntes Finale, verbunden mit einem dicken Dankeschön an alle, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten, leitete über zum Tanz mit der Hüngheimer Trachtenkapelle.

Den würdigen Rahmen ihrer Auftaktsitzung nutzten die Sitzungspräsidenten Andreas Gramlich und Andreas Mackert für Ehrungen langjährig aktiver Gardemädchen, aber auch zur Würdigung ihrer treuen Sitzungskapelle aus Hüngheim, die seit 25 Jahren keine Hettinger Auftaktsitzung verpasst hat.

Mit der Garde-Ehrennadel in Bronze für fünf Jahre aktive Zugehörigkeit wurden Celine Henk und Lea Wachter ausgezeichnet, Mit der Ehrennadel in Gold für neun Jahre in der Garde Jaqueline Mackert und Helen Wegert.  Sonderehrungen erhielten für zehn Jahre Gardezugehörigkeit Sophia Dittrich sowie Angelina Mackert und Jennifer Hack, die seit unglaublichen elf Jahren in den Garden der Fregger tanzen.

Als gelungene Überraschung dankten die Sitzungspräsidenten ihren treuen Gastarbeitern aus Hüngheim, die die Fregger-Auftaktsitzung seit 25 Jahren musikalisch gekonnt umrahmen. Sie überreichten dem 1. Vorsitzenden Ralf Müller sowie Dirigent Walter Stahl eine Dankesurkunde und für die Musiker und Musikerinnen ein großes Fass Bier, was die Kapelle zu einem fröhlichen „Prosit der Gemütlichkeit“ animierte.

Infos im Internet:
www.hettemer-fregger.de/

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