Innerörtliche und schulische Entwicklung diskutiert
Unser Bild zeigt von links: Schulleiter Herbert, MdL Peter Hauk, Gemeinderat Michael Hemberger, Bürgermeister Dr. Rippberger. (Foto: pm)
Mudau. (pm) „Mudau will sich stetig weiterentwickeln und dazu setzen wir wie bisher auf Ihre tatkräftige Unterstützung“, begrüßte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger den Neckar-Odenwälder Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Peter Hauk MdL, in der Gemeinde im Odenwald. Ebenfalls gekommen waren die beiden Fraktionsvorsitzenden im Mudauer Gemeinderat Hans Slama (CDU/Bürgerliste) und Michael Hemberger (Freie Wähler). Hauk war gekommen, um sich vor Ort über die aktuellen Entwicklungen in der Gemeinde zu informieren.
In Mudau sei in den letzten Jahren viel gelaufen, wie etwa dem Ausbau der L585 Mudau-Schloßau oder dem Ausbau der Wanderbahn von Mudau nach Mosbach. „Unser Gewerbe hat die Krise gut überstanden und es mussten keine Betriebe krisenbedingt aufgeben“, sagte Rippberger. Auch der mit rund 200 Mitarbeitern größte Arbeitgeber Aurora habe die Krise hervorragend gemeistert. Sorgen bereiteten der Gemeinde jedoch die zunehmenden Leerstände in den Ortskernen, weshalb man sich jetzt daran mache, die Innenentwicklung verstärkt anzugehen, anstelle der weiteren Ausweisung von Neubaugebieten. Dabei gebe es einige Fragen, die man dem Abgeordneten gerne mitgeben möchte. Hauk sagte zu, das Vorhaben zu unterstützen und regte an, die Möglichkeiten der ELR-Förderung abzuklären. Hierzu wolle er sich an das zuständige Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum wenden.
Hauk erkundigte sich ebenso nach der Situation der Kinderbetreuung. Rippberger erläuterte daraufhin, dass sich die Kleinkindbetreuung in Mudau einer hohen Nachfrage erfreue und man eine Betreuungsquote von 25 Prozent für unter Dreijährige aufweise. Die Krippen in Mudau und Schloßau hätten durchgehende Öffnungszeiten von 7 bis 16 Uhr.
Um sich von der Schulentwicklung ein Bild zu machen ging man vom Rathaus weiter zur Mudauer Schule, die sich in unmittelbarer Nähe befindet. Dabei gestand Bürgermeister Rippberger, dass man besorgt sei, da das Schulamt Mannheim allen Bürgermeistern offenbart habe, dass es in Zukunft nur noch zwei Schularten – Gemeinschaftsschule und Gymnasium – geben werde. Somit sei die Mudauer Hauptschule gefährdet. Hauk unterstrich, dass nach den Äußerungen der inzwischen zurückgetretenen Kultusministerin Warminski-Leitheußer ein großes Schulsterben im ländlichen Raum eintreten könnte. Demnach solle eine weiterführende Schule in Zukunft mindestens 40 Schülerinnen und Schüler in der Eingangsklasse aufweisen.
Schulleiter Walter Herkert stellte in einer kurzen Präsentation die Schule vor und berichtete von erfolgreichen Projekten, wie etwa der seit 2012 bestehenden Bildungspartnerschaft mit dem größten Arbeitgeber vor Ort. Die Schülerzahlen an der Schule seien jedoch rückläufig. Zusätzlich zu schaffen mache der Schule zudem der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung, was zur Folge habe, dass jetzt nur noch 11 Schülerinnen und Schüler die 5. Klasse besuchten, statt 17, die es nach der alten Regelung gewesen wären. Herkert bedauere diese Entwicklung, da die Empfehlung durchaus ein Schutz für die Kinder vor eventuell überehrgeizigen Eltern gewesen sei. „Die Kinder sind dann oftmals überfordert in den höheren Schulen“, so Herkert. Für die weitere Entwicklung des Schulstandortes sei man jetzt im Gespräch mit der Gemeindeverwaltung, um mögliche Lösungsansätze für den Erhalt des Schulstandortes Mudau zu eruieren.
Am Ende des Besuchs konnten sich die Besucher noch von der renovierten Schulküche überzeugen, in der sie auch gleich von Schülerinnen der 9. Klasse frisch zubereitete Stärkungen erhielten, die von allen dankbar verzehrt wurden.