Mudau mit Abstand sicherste Gemeinde

Gemeinderat kritisiert schlechte Aufklärungsquote

Mudau. (lm) Mit großem Interesse verfolgte das Mudauer Gemeinderatsgremium den Bericht von Polizeioberrat Joachim Schneider als Leiter des Polizeireviers Buchen über die Sicherheitslage und Kriminalitätsstatistik 2012 für Mudau. Wobei diverse Punkte durch kritisch hinterfragt und beleuchtet wurden.

So reichte den Bürgervertretern die allgemeine Aufklärungsbilanz von 43 Prozent der Straftaten beispielweise nicht. Hier wollte man die Aufklärungsquoten der einzelnen Strukturfelder wissen, die sich wie folgt gestalten: Über die Hälfte der Kriminalität war zu etwa gleichen Teilen einfachem und schweren Diebstahl zuzuordnen, wobei in letzterem mit 21 Prozent wohl auch die schlechteste Aufklärungsquote zu verzeichnen ist. 100 Prozent geklärt sich die jeweils fünf Fälle von Körperverletzung und Betrug sowie die 15 sonstigen Straftaten nach dem Strafgesetzbuch (z.B. Sachbeschädigungen oder Beleidigungen.

Ortsvorsteher Klaus Erich Schork bemängelte die meist nicht nachvollziehbare Art und Weise der Alkoholkontrollen, was Joachim Schneider jedoch mit der Begründung entkräftete, dass ganzheitliche, alters- und geschlechtsneutrale Kontrollen zum Ziel hätten, auch andere Straftäter als nur Alkoholsünder ausfindig zu machen. Obwohl der Polizeioberrat gerade Alkohol als einen der gefährlichsten Gewaltkatalysatoren betrachtete.




Doch grundsätzliches Fazit seines Berichtes war, dass der Slogan „Sicher leben im Odenwald“ gerade für Mudau besonders gelte, was angesichts von 63 Straftaten im Jahr 2012 nachvollziehbar sei. Seit rund fünf Jahren hätte sich ca. 1 Straftat pro Woche in Mudau stabil gehalten. Natürlich sei jede Straftat eine zu viel und bedeute nicht nur Täter, sondern auch Opfer. Doch unter den Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis mit etwa gleich vielen Bürgern, könne Mudau mit Abstand als die sicherste genannt werden.

Das sei auch der Aufmerksamkeit der Bürger zu verdanken. „Hier wird nicht weg-, sondern hingeschaut,“ lobte Schneider und bezeichnete es als ungewöhnlich, und spreche für die Erziehung der Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde Mudau, dass unter den Tatverdächtigen 2012 nur zwei „Heranwachsende“ (Alter 18-21 Jahre) und keine Jüngeren zu finden seien. Bei der Entwicklung zentraler Deliktfelder tendiere die bekannte Rauschgiftkriminalität gegen Null, die sogenannte Gewaltkriminalität ist noch recht niedrig und die Straßenkriminalität ist in erster Linie im Kfz-Bereich zu finden und leicht steigend. So gab es 2012 immerhin 31 schwer Verkehrs- und 7 Motorradunfälle.

Abschließend erläuterte Joachim Schneider die Präventions-Aktionen der Polizei in Kooperation mit Schulen, Rektoren, Lehrern und Eltern oder Vereinen, wie z. B. „Feste feiern – aber richtig“, „geklärt, wer fährt“, die gelbe Karte für Alkohol anfällige Gewalttäter, dir sich auf den Führerschein auswirken kann, auch wenn die Gewalt nicht im Straßenverkehr ausgeübt wurde. Weiter nannte er das Infomobil der Polizei, gute und kostenlose Beratung zur Diebstahlsicherung, Prävention gegen Medienkonsum und Gewalt oder  „Interkulturell denken-lokal handeln“ als wirksame Integrationschance. 

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