(Foto: Liane Merkle)
Großeicholzheim. (lm) Die Großeicholzheimer Laurentiuskirche platzte beinahe aus allen Nähten und die Begeisterung über die Präsentation des Cornerstone University Chorale aus Grand Rapids im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan animierte das Publikum nach zwei unglaublichen Konzertstunden gleich dreimal von den Kirchenbänken zu Ovationen. Auf diese Weise „verdienten“ sich die Besucher dieses gesungenen Gottesdienstes auch ebenso viele Zugaben.
Der Gesamtchor mit seinen rd. 30 Sängerinnen und Sängern ebenso wie das „Credo“, das von acht Mitgliedern getragen wird, boten unter Leitung von Dr. Kent Walters und am Klavier begleitet von Deborah Alley, eine Klangfülle und –reinheit, die mit ihrer ansteckenden Leidenschaft „online“ als Gebet und als Botschaft den Weg in die Herzen der Zuhörer fand.
Auf seiner Europatournee hatte der Chor in Ungarn begonnen und seinen grandiosen musikalischen Werbezug für die Botschaft Gottes über die Slowakei, Tschechien nach Süddeutschland und schließlich Großeicholzheim fortgesetzt, wo er sein Konzert mit „Praise tot he Lord the Almighty“ nach einem Arrangement von F. Melius Christiansen eröffnete und dessen Vorliebe für längere melismatische Passagen perfekt intonierte. Doch nicht nur bei diesem Stück gelang es dem Chor, Mehrstimmigkeit plastisch werden zu lassen, Spannung und Abwechslung gesanglich umzusetzen.
Gleichzeitig spiegelte das dargebotene Repertoire aber auch die Sprachen der Tour-Länder wider und nahm die Menschen auch im sprachlichen Sinne mit. „Also hat Gott die Welt geliebt“ (SWV 380, Opus 1, von Heinrich Schütz), „Erschallet, ihr Lieder erklinget ihr Saiten“ von Johann Sebastian Bach sowie Mendelsohn’s „Frohlocket ihr Völker auf Erden“ waren dabei die deutschen Beiträge. Glockenhell und gleichzeitig sehr zart präsentierte sich das lateinische „O Nata Lux“ und „Noel“ als einfache Botschaft „Gute Nachricht, Jesus ist geboren“ überzeugte durch die Solisten William Gardner, Matthex Selmon, Adam Drosch und Zachary Bowser und ihren „Echo“-Gesang, aber auch durch den mitreißenden afrikanischen Rhythmus, der zusammen mit dem bewegten Chor sein Publikum ansteckte.
Ganz besonders zart und vielstimmig präsentierte der kleine Chor „Credo“ mit seinen acht wunderbaren Solisten das bekannte „Amazing Graze“, wobei „Tanzen und Springen“ bei Hans Leo Hasselers gleichnamigen Lied dann fast unvermeidlich war. Und den „Butterfly“ konnte man bei den leichten und schwingenden Tönen des Credo förmlich in die Lüfte hüpfen sehen, das seinen Vortrag mit einem reizenden gesungenen „Kuss“ für die Gäste beschloss. Ein überzeugendes „Jesus loves me“ schickte der Gesamtchor durch die Laurentiuskirche bevor er mit „Rhythmus“ seine sehr akzentuierte Seite unter Beweis stellte, hier saß jeder einzelne Ton in jeder Stimmlage äußerst zackig und nahm kraftvoll den Raum ein.
Mit „Jede sedlák“ wurde es slawisch und spätestens bei „My Soul’s been achored in de Lord“ kam jede einzelne Stimmlage voll zur Geltung, Während zarte Inbrunst den „Prayer“ hervorhob. „I’ve been in the storm so long“ brachte vor allem Altistin Breanna Chapman mit ihrer herrlichen Soulstimme zur Geltung und die Stimme von Baritone William Gardner bewegte das Publikum mit „Rock my Soul“ zu sofortigem rhythmischen Klatschen. Und bei dem temperamentvollen „Go ehre I send thee“ konnte man den gesungenen Klang von Glocken in allen Tonlagen erkennen. Mit dem träumerisch beruhigenden „Abide with me“ beendete der „University Chorale“ sein Konzert, das dem Großeicholzheimer Publikum sicher unvergesslich bleiben wird.
Pfarrer Ingolf Stromberger, der zusammen mit Chorleiter Kent Walters durch das Programm geführt hatte, dankte den Sängerinnen und Sängern, dass sie ihre herrlichen Stimmen in dem kleinen Großeicholzheim haben erklingen lassen und lud noch zu einem gemütlichen Miteinander ins Gemeindehaus ein.