von Barbara Nolten-Casado
(Foto: Barbara Nolten-Casado)
Zwingenberg. Mit Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ starten am Freitag, 2. August, um 20 Uhr, die Schlossfestspiele Zwingenberg in ihre 31. Spielzeit. Eine märchenhafte Inszenierung erwartet heuer das Festspielpublikum, wenn einmal mehr der „archaische Grundkonflikt von Gut und Böse“ ausgefochten wird. Wobei, wie Regisseur Andre Wittlich es ausdrückt, „am Ende zwar das Gute gewinnt, aber es triumphiert nicht“.
„Schwarz und Weiß sind die Grundlage von allem“, sagt Wittlich, der in Zwingenberg durch seine Inszenierungen von „Hello Dolly“ und der „Dreigroschenoper“ bereits bestens bekannt ist. „Doch dazwischen passieren viele Dinge.“ Weiß – das ist Jagdbursche Max, der liebt Agathe und Agathe liebt ihn. Um die Hand von Erbförster Kunos Töchterlein zu gewinnen, muss er sich jedoch erst einem Probeschuss unterziehen. Eine Freikugel soll ihm garantieren, dass der Schuss gelingt. Hier kommt sein Widerpart ins Spiel: der finstere Kaspar, der mit dunklen Mächten im Bunde steht, will ihm zu derlei Kugeln verhelfen – um Mitternacht in der Wolfsschlucht. Dies allerdings nicht ohne Eigennutz, soll doch Max statt seiner selbst zum Opfer des Bösen werden.
1821 wurde die „erste deutsche Nationaloper“ in Berlin uraufgeführt. Von dort aus trat sie ihren Triumphzug durch die Opernhäuser Deutschlands an. „Das ist ehrliche, hoch emotionale, dramatische Musik“, fasst Dirigent Jan Hoffmann seine Eindrücke von „der spannenden Geschichte“ zusammen, die es musikalisch zu bedienen gelte. Hoffmann, der in Zwingenberg 2010 „Nabucco“ dirigierte, kann dabei seine Erfahrungen aus der musikalischen Leitung des Freischütz in der zu Ende gegangenen Spielzeit am Stadttheater Gießen in die aktuelle Zwingenberger Produktion einfließen lassen.
Am 30. September 1983 schlug mit der Aufführung des „Freischütz“ – damals unter der Leitung von Guido Johannes Rumstadt – die Geburtsstunde der Schlossfestspiele Zwingenberg. 24 mal stand er seither auf dem Spielplan, avancierte so zur „Hausoper“ der Festspiele.
In der Rolle des Max wird in diesem Jahr der Schweizer Tenor Daniel Zihlmann zu erleben sein. Den Kaspar verkörpert André Eckert. Als Agathe wird Annett Arnold, als Ännchen Laura Faig zu sehen und zu hören sein. Es singen und spielen Chor und Orchester der Schlossfestspiele Zwingenberg.
Info: Weitere Freischütz-Aufführungen folgen am 9. Und 10. August, jeweils um 20 Uhr. Karten sind bei den Tourist-Infos in Eberbach, Mosbach, Buchen, Walldürn oder Neckargemünd erhältlich, telefonisch unter 06263/771 oder im Internet unter www.schlossfestspiele-zwingenberg.de