Zur Friedenssicherung gehört Krisenverhinderung

General a.D. Wolfgang Schneiderhan beim sicherheitspolitischen Seminar der Reservisten

Neckar-Odenwald-Kreis/Aglasterhausen. (rt) Es hat inzwischen Tradition, dass die Kreisgruppe Rhein-Neckar-Odenwald der Reservisten der Deutschen Bundeswehr zum Jahresabschluss zu einer hochkarätigen sicherheitspolitischen Veranstaltung nach Aglasterhausen einlädt. Als Fachreferenten konnte die Kreisvorstandschaft den lange Zeit höchsten Militär der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan gewinnen. Dabei erwies sich die Reservistenkameradschaft Kleiner Odenwald mit ihrem Vorsitzenden Marcel Noe einmal mehr als vorbildlicher Gastgeber. Die Vorstandschaft um Wilfried Meissner, Gerd Teßmer und Rudi Joho konnten mit dem Zuspruch von militärischen und zivilen Gästen mehr als zufrieden sein. 

So waren mit Bürgermeisterin Sabine Schweiger und ihrem Vorgänger Erich Dambach die Gemeinde Aglasterhausen präsent. Von militärischer Seite war das Sicherungsbataillon 12 Hardheim durch seinen Kommandeur Oberstleutnant Heiko Wömpener, das Logistikbataillon 461 Walldürn durch den Kommandeur d.R. Dr. Axel Schmücker vertreten. Stabsfeldwebel Andreas Wertenbruch vertrat das Kreiswehrersatzamt Mannheim, Major d.R. Deniz Ankaya den Landesverband Baden-Württemberg und Oberstabsfeldwebel Georg Arnold zusammen  mit dem Kreisbeauftragten Gerd Teßmer den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Auch der Ehrenkreisvorsitzende Karlheinz Flach war zugegen..

Der Kreisvorsitzende Wilfried Meissner eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung der Ehrengäste, allen voran den Referenten, General a.D. Wolfgang Schneiderhan.

Bürgermeisterin Sabine Schweigert, Hausherrin der Festhalle Aglasterhausen, brachte ihre Freude zum Ausdruck, dass dieser Sicherheitskongress ihre Gemeinde als Austragungsort erwählt hat. Sie ging in ihrem Grußwort auf die Gefahren und Risiken der inneren Sicherheit ein und machte deutlich, dass eine Gesellschaft, die in Freiheit und Demokratie leben wolle, auch etwas zur Sicherheitsvorsorge tun müsse.

Georg Arnold stattete den Dank des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ab. Gerade jetzt im November zeige sich, dass sich diese Organisation, die sich um die Ausstattung und Pflege der 832 Soldatenfriedhöfe in ganz Europa kümmere, auf ihre Soldaten und Reservisten verlassen könne.




General a.D. Wolfgang Schneiderhan, der sich das Thema „Sicherheit innen und außen jetzt und in Zukunft“ ausgewählt hatte, sprach voller Anerkennung von der Reservistenarbeit beim Bemühen der „Versöhnung über den Gräbern“ und  der vielfältigen Vernetzung zur Bundeswehr. Er gliederte seine Ausführungen in den Bereich Friedensarbeit gegenüber den Gegnern von einst, innere und äußere Sicherheit als zentrale Aufgabe des Staates, Stärke aus staatlicher Sicht, und Perspektiven für die Sicherheit unserer Bürger nach der Zeit der Blockbildung und Konfrontation auf dem Weg zu einer multipolaren Welt. So zeigte der Referent zunächst die Wandlung des Sicherheitsbegriffes auf. Sicherheit verzahne sich immer mehr zwischen Armee, Polizei und Staatsgewalt. Dabei nehme die Verwundbarkeit der modernen Staatsgebilde zu. Es sei daher von großer Bedeutung, als wie stark ein Staat wahrgenommen werde. Unsere demokratischen Staatsgebilde seien abgerückt von der Vorstellung, dass der stark ist, der Furcht verbreiten kann. Der Wunsch, in Frieden gelassen zu werden, sei noch keine Friedenspolitik. Inzwischen gebe es überall auf der Welt nichtstaatliche Akteure, die das friedliche Nebeneinander friedlicher Staaten erheblich aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Das seien neue Risiken, die ihre Ursachen in Klima-Veränderungen, Wasser- und Rohstoffmangel oder schlicht in Wirtschaftskatastrophen haben könnten. Darüber hinaus entstünden durch demografische Verwerfungen neue Konflikte zwischen einer alternden Gesellschaft und nachdrängenden jüngeren Generationen, die für sich keine Zukunftsperspektive ausmachen könnten. Gefragt seien jetzt Instrumente für Intervention zur Krisenverhinderung. Dazu gehöre auch eine andere Entwicklungspolitik. Schneidethan appellierte an unsere Schutzverantwortung gegenüber schwachen Ländern, aber auch gegenüber unserem eigenen Volk. Man müsse rechtzeitig die Frage stellen, was uns unsere Werte heute noch wert sind. Das werde überall da deutlich, wo Armeen zum Schutze von demokratischen Strukturen feststellen müssten, dass man sich im Einsatzgebiet der „Schutztruppen“ nicht an unsere Regeln halte. Es gelte also nicht nur, die militärische Ruhe herzustellen, sondern die Nachsorge, also die Verantwortung hinterher, nicht zu vernachlässigen. Dass die alten Gesellschaftssysteme inzwischen kriegsmüde geworden seien, entbinde sie nicht von ihrer Verantwortung für die eine Welt.  

Nach den sehr beeindruckenden Ausführungen des Generals bestand in anschließender Gesprächsrunde noch genügend Gelegenheit, eigene Vorstellungen mit dem Referenten zu diskutieren. Zur Erinnerung hatten Wilfried Meissner, Gerd Teßmer und Othmar Schmidt dem General noch eine „Odenwälder Wegzehrung“ mitgegeben.    

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