Roland Burger (oben) will Bürgermeister bleiben, während sein Gegenkandidat es gar nicht werden möchte. (Fotos: pm/Fritz Geller-Grimm supported by Rüdiger Wandke/CC BY-SA 3.0)
Buchen. Am 01. Dezember wählen in Buchen und den Stadtteilen etwa 14.000 Wahlberechtigte den Bürgermeister für die kommenden acht Jahre. Neben Amtsinhaber Roland Burger steht auch Nein-Sager Michael König auf dem Stimmzettel.
Da es mehr als einen Bewerber gibt, fand am Montag eine öffentliche Kandidatenvorstellung statt, an der jedoch nur Bürgermeister Roland Burger teilnahm. Da sich nichtanwesende Wähler_innen kein eigenes Bild machen können und die Printmedien wenig kontrovers berichten, besteht nur bei NOKZEIT die Gelegenheit, sich ein Bild von den jeweiligen Person und deren Positionen zu machen. Wir haben hierfür einen Fragenkatalog entwickelt, der sich bereits bei anderen Bürgermeisterwahlen im Kreisgebiet bewährt hat. Dadurch haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Wahlentscheidung anhand der Positionen der Bewerber zu fällen.
Nachdem es zunächst um persönliche Qualifikationen und Visionen für Buchen ging, thematisieren die Bewerber ihre Vorstellungen zur Haushaltspolitik. Eng verknüpft damit ist die Wirtschaftspolitik, die gestern im Fokus steht. Gestern ging es um den Demographischen Wandel, der insbesondere die Kommunen im Ländlichen Raum in ihrer Existenz bedroht.
6. Derzeit diskutiert man landauf, landab die paritätische Besetzung von Gemeinderatslisten. Dadurch soll die Kommunalpolitik „weiblicher“ werden. In Buchen liegt der Frauenanteil derzeit bei lediglich 13,8 Prozent und noch unter dem Kreisdurchschnitt (ca. 15 Prozent), man ist also weit weg von der paritätischen Besetzung. Was wollen Sie als Bürgermeister dazu beitragen, damit 2014 mehr Frauen ins Gremium gewählt werden?
Roland Burger: Die Zusammensetzung des Gemeinderats kann ich als Bürgermeister nicht beeinflussen. Die Parteien und Wählergemeinschaften die die Listen aufstellen sind hier gefragt – und genauso natürlich die Frauen, die sich bereit erklären müssen, für den Gemeinderat zu kandidieren. Ich habe selbst schon viele Gespräche deshalb geführt, weil ich für die Aufstellung der Kreistagsliste meiner Partei federführend für den Kreistagswahlkreis Buchen bin und weiß daher, dass es sehr schwer ist, Frauen zu finden, die bereit sind, sich hier einzubringen und mitzumachen. Als Vorsitzender der VHS habe ich die Projekte Frauenakademie und ganz aktuell den Kurs „Demokratie braucht Frauen – Ein Vorbereitungsseminar das Lust auf Kommunalpolitik macht“ unterstützt. Letzteres läuft seit wenigen Wochen in Buchen. Bei der VHS MOS wurde der Kurs auch angeboten. Zustande gekommen ist er dort leider nicht. Das ist ein Indiz dafür, dass auch das fehlende Interesse ein Problem ist.
Michael König: Ja, genau und als nächstes sollte die Politik auch noch für uns einkaufen gehen und uns die Schuhe zubinden.
Quoten sind quatsch!!! Wie wäre es denn mal mit einer Quote die festlegt ab welcher Wahlbeteiligung ein Bürgermeister rechtens ins Amt gewählt ist? 50% macht da den Alteingesessenen bestimmt schon Angst.
NOKZEIT-BM-Check für Buchen:
- Warum Sie? – www.NOKZEIT.DE/buergermeister-check-buchen-warum-sie/
- Visionen 2022 – www.NOKZEIT.DE/buergermeister-check-buchen-visionen/
- Haushaltspolitik – www.NOKZEIT.DE/3-buergermeister-check-buchen-haushaltspolitik/
- Wirtschaftspolitik – www.NOKZEIT.DE/4-buergermeister-check-buchen-wirtschaftspolitik/
- Demographie – www.NOKZEIT.DE/5-buergermeister-check-buchen-demographie/
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