Heilbronn. Am Mittwochabend fand in den Räumen der IHK Heilbronn die Auftaktveranstaltung zum Start des neuen Polizeipräsidiums Heilbronn vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik, Kommunen, Landkreisen, Justiz, Wirtschaft, Verwaltung, Polizei und Gesellschaft statt. Der Leiter des Präsidiums, Hartmut Grasmück, erläuterte, dass für ihn beim Aufbau des Präsidiums stets der Leitsatz galt: “So zentral wie nötig, so dezentral wie möglich.” Trotz notwendiger Zentralisierung und Spezialisierung sollte damit die Präsenz der Polizei in der Fläche gewährleistet werden. Als wichtigste Reformziele nannte er neben der Stärkung der Polizeireviere die Einrichtung leistungsfähiger Lagezentren, den Aufbau des Kriminaldauerdienstes und des Verkehrsunfallaufnahmedienstes sowie die verbesserte Bekämpfung der Cyberkriminalität. Für das Jahr 2014 sieht er als Schwerpunkte u.a. die Gewährleistung einer reibungslosen Bewältigung der polizeilichen Alltagsarbeit und die verstärkte Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen. “Nach den ersten drei Wochen kann ich feststellen, dass sich die neue Struktur bewährt hat und die ersten Einsätze gut bewältigt wurden; unsere Erwartungen haben sich insoweit erfüllt”, so Grasmück.
Im Rahmen der Veranstaltung setze Innenminister Gall Hartmut Grasmück offiziell als Leiter des Polizeipräsidiums Heilbronn ein und verlieh ihm die Amtsbezeichnung “Polizeipräsident”.
Hans Becker, Leiter des Führungs- und Einsatzstabes beim Polizeipräsidium Heilbronn, stellte unter anderem das komplett umgebaute und mit neuester Technik ausgestattete Führungs- und Lagezentrum, das “Herzstück” des Präsidiums, vor. Hier erfolgt die zentrale Führung aller Einsätze, vom Verkehrsunfall über den Hausstreit bis hin zum Kapitaldelikt. In Kürze werden hier auch alle ca. 117.000 Notrufe, die im Durchschnitt pro Jahr im Präsidialbereich eingehen, angenommen und bearbeitet. Becker hatte ab Frühjahr 2012 bis zum Abschluss des Projekts Ende 2013 als stellvertretender Gesamtprojektverantwortlicher die Aufgabe, an herausragender Stelle die Umsetzung des Projekts Polizeireform landesweit zu organisieren. Richard Diesch, Leiter der Direktion Polizeireviere, stellte für sich persönlich fest, dass Heilbronn für ihn der “berufliche Heimathafen” ist, in den er nun zum dritten Mal zurückkehrte. Sein Ziel für das Jahr 2014 beschrieb er mit den Worten: “Wir werden die Streifendienste als einen der zentralen Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger stärken”.
Volker Rittenauer, Leiter der Kriminalpolizeidirektion, nannte als wesentliche Neuerungen durch die Reform den Aufbau des Kriminaldauerdienstes, eine Verstärkung der Kriminaltechnik und damit weiter professionalisierte Spurensicherung am Tatort sowie die Bekämpfung der Cyberkriminalität. Gleichzeitig kündigte er an, auch die übrigen Kriminalitätsfelder im gesamten Präsidiumsbereich im Auge zu behalten und bei Bedarf mit entsprechenden Schwerpunktsetzungen zu reagieren.
Helmut Wacker, der neue Leiter der Verkehrspolizeidirektion, sieht in der Verkehrssicherheitsarbeit eine wesentliche Kernaufgabe der Polizei. “Neu aber ist, dass wir mit der nunmehr geschaffenen Organisationsform die Chance haben, uns durch die Konzentration bestimmter Aufgaben vermehrt zu spezialisieren und damit eine noch professionellere Arbeit im Dienst der Bürgerinnen und Bürger zu erledigen”, so Wacker. Hierzu wird von vier Standorten aus agiert, nämlich in Weinsberg, Künzelsau, Mosbach und Tauberbischofsheim.