
Spreiselesvokääfer in den Strassen von Mudau
Mudau. (lm) „Lejit kaaft Spreisele, es koscht nur en Euro oder mehr“, man hört sie schon lauthals singen bevor man die Haustür aufmacht. Und es gibt sicher kein Haus in Mudau, in dem sie am „Spreiselessunndaach“ nicht erwartet werden mit guter Laune, etwas zu trinken oder zu essen, vor allem aber, um die traditionellen Spreisele abzukaufen, deren Erlös für die Jugendarbeit der KaGeMuWa genutzt wird. Unzählige Gruppen der Spreiselesvokääfer machen sich mit Leiterwagen und jeder Menge ihrer gebündelten Ware, die von einigen das ganze Jahr über hergestellt wird, auf den Weg durch die Gemeinde. Gleichzeitig bewahrt die Karnevalsgesellschaft „Mudemer Wassersucher“ mit dieser Aktion eine Tradition. Denn es gab in Mudau vor vielen, vielen Jahren tatsächlich so arme Menschen, die sich mit dem Spreiselessammeln über Wasser gehalten haben, diese aber beschämt nur an Fastnacht in unkenntlicher Verkleidung verkauft haben, damit niemand sie in ihrer Armut identifizieren kann. Ein schöner Brauch mit sehr ernstem Hintergrund.