Zustimmung zu neuen Pflegeheimen signalisiert – Schneller Breitbandausbau – Kleinschwimmhalle Tauberbischofsheim bleibt bis auf weiteres erhalten
Main-Tauber-Kreis. (pm) Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises und die Verwaltungsspitze des Landratsamtes haben bei einer Klausurtagung am Wochenende über wichtige Zukunftsthemen beraten. In Heimbuchenthal im Spessart wurde über die Weiterentwicklung des Krankenhausareals in Tauberbischofsheim und ein optimiertes Gebäudekonzept für die Landkreisverwaltung gesprochen. Ebenso wurden die Finanzbeziehungen zur Gesundheitsholding Tauberfranken erörtert. Sie bildet das gemeinsame organisatorische Dach über dem Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim und der Krankenhaus und Heime Main-Tauber GmbH. Auch der Breitbandausbau im Kreis stand auf der Tagesordnung. „Wir haben in einer ausgesprochen konstruktiven Diskussion zahlreiche Arbeitsaufträge erhalten, welche die Kreisverwaltung nun zügig angehen wird“, fasst Landrat Reinhard Frank zusammen. Formelle Beschlüsse wurden nicht getroffen. Vielmehr wird die Kreisverwaltung auf Basis des Stimmungsbildes bei der Klausurtagung entsprechende Beschlussvorlagen ausarbeiten und diese zeitnah in die Ausschüsse und den Kreistag einbringen.
Zur weiteren baulichen Entwicklung des Krankenhausareals wurde die Übereinkunft erzielt, dass auf dem Krankenhausareal in Tauberbischofsheim ein neues Pflegeheim und eine neue Anlage zum betreuten Wohnen für Senioren durch die Gesundheitsholding realisiert werden sollen.
Noch offen bleibt, was mit dem Haus II des Krankenhauses Tauberbischofsheim nach dem Umzug der Hauptfachabteilung Psychiatrie in den Neubau geschehen soll. Im Rahmen einer vertieften Wirtschaftlichkeitsuntersuchung werden zunächst verschiedene Nachfolgekonzepte untersucht, zum Beispiel die Einrichtung eines Dienstleistungszentrums der Kreisverwaltung. Hier könnte beispielsweise das auf mehrere Gebäude verteilte Sozialdezernat an einem Standort gebündelt werden. Die Kleinschwimmhalle soll auch nach dem Auszug der Psychiatrie bis auf weiteres in Betrieb bleiben.
Hinsichtlich der Finanzbeziehungen zur Gesundheitsholding Tauberfranken wurden zwei Investitionsvorhaben diskutiert, und zwar die Küchenerneuerung für die Krankenhäuser in Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim sowie der Neubau der Heizzentrale am Krankenhaus Tauberbischofsheim. Der Kreistag strebt an, der Gesundheitsholding einen pauschalen Investitionszuschuss vorzuschlagen. Die Kreisverwaltung wurde beauftragt, mit der Gesundheitsholding Verhandlungen über die Höhe und die möglichen Inhalte einer Vereinbarung zu führen.
Einmütige Zustimmung wurde zum Bau eines weiteren Pflegeheimes durch die Gesundheitsholding in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreismedienzentrum in Distelhausen signalisiert. Der Kreis ist Eigentümer des Grundstücks und soll es im Rahmen eines Erbpachtvertrages zur Verfügung stellen.
Beim Thema Breitbandversorgung wird das Ziel eines sehr schnellen, flächendeckenden Ausbaus im gesamten Landkreis angestrebt. Die Kreisverwaltung wurde beauftragt, eine formelle Markterkundung vorzunehmen, um alle potenziellen Anbieter zu identifizieren. Bereits in der Kreistagssitzung im Juli soll die Entscheidung über die Ausbaukonzeption getroffen werden.
Die Kreisverwaltung präsentierte eine umfangreiche Bestandsanalyse zum Zustand der Kreisstraßen. Daraus ging hervor, dass die Mittel für die Erhaltung des Kreisstraßennetzes aufgestockt werden müssen, damit der Investitionsstau zeitnah abgearbeitet werden kann. Hierzu soll eine Arbeitsgruppe aus Kreistagsmitgliedern und Verwaltung die Details ausarbeiten.
Landrat Reinhard Frank stellte die Überlegungen für eine Weiterentwicklung der Organisationsstruktur des Landratsamtes vor. Zum 1. April wird zunächst ein sechstes Dezernat unter der Leitung von Benjamin Schneider eingerichtet. Darin werden die beiden Eigenbetriebe Energie- und Immobilienmanagement (EIMT) sowie Abfallwirtschaft (AWMT) und das Straßenbauamt zusammengefasst. Benjamin Schneider bleibt in Personalunion Leiter des EIMT. Mit der Schaffung des Dezernats wurde ein Wunsch des Kreistags umgesetzt, der den Bereich der Bauprojekte der Kreisverwaltung stärken wollte.
Weiter angespannt bleibt die Lage bei der Schaffung von Unterkünften zur Flüchtlingsunterbringung. Landrat Reinhard Frank appellierte insbesondere an alle Bürgermeister, schnellstmöglich Kapazitäten für die kommunale Anschlussunterbringung aufzubauen. Nach der Phase der Gemeinschaftsunterbringung der Flüchtlinge in größeren Einheiten durch die Landkreisverwaltung folgt in der Regel nach 24 Monaten die Verteilung auf alle Städte und Gemeinden im Kreis zur sogenannten kommunalen Anschlussunterbringung in Einzelwohnungen statt Heimen. lra