Heuschnupfen nimmt zu – Zahl der Allergie-Behandlungen in den letzten Jahren steigt
Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Es wird wärmer und der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Pollen sind schon unterwegs. Weitere werden folgen. Die AOK Rhein-Neckar-Odenwald hat die Zahl der Allergie-Behandlungen der letzten Jahre ausgewertet. Diese zeigen: Die Zahl der Behandlungen steigt. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind betroffen.
Drei Diagnosen hat die AOK Rhein-Neckar-Odenwald betrachtet. Den allergischen Schnupfen, den sogenannten Heuschnupfen, die allergische Bindehautentzündung und das allergische Asthma. Die Zahlen der letzten sechs Jahre zeigen, dass die Behandlungen zunehmen. „Am besten ist es, die Auslöser zu vermeiden, wenn das möglich ist“, sagt Stefan Strobel, Geschäftsführer der AOK Rhein-Neckar-Odenwald. Er empfiehlt Betroffenen den regelmäßigen Blick in den Pollenflugkalender und bei starken Beschwerden das Gespräch mit dem Facharzt. Im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es derzeit fünf Allergologen. „Mit einer frühen Diagnose und einer gezielten Behandlung können die Betroffenen, gerade Kindesalter, spürbare Entlastung erfahren“, so Strobel.
Bei Heuschnupfen stieg die Zahl von 1.705 Fällen im Neckar-Odenwald-Kreis im Jahr 2008 auf zuletzt 2.122 Fälle (Anstieg von 24 Prozent). Die Behandlungsschwerpunkte liegen bei den Altersgruppen zwischen 15 und 24 sowie 40 und 49 Jahren. Bis zu einem Alter von 19 Jahren sind mehr Männer als Frauen betroffen. In allen anderen Altersgruppen sind mehr Frauen in Behandlung.
Auch die allergische Bindehautentzündung wird häufiger diagnostiziert, wenn auch im überschaubaren Rahmen. Von 518 Fällen im Neckar-Odenwald-Kreis im Jahr 2008 auf 533 Fälle (Anstieg von drei Prozent). Den höchsten Anteil haben dabei Kinder und Jugendliche von 5 bis 19 Jahren. Bis zu dieser Altersgrenze sind, wie beim Heuschnupfen, mehr Männer als Frauen betroffen. Dieses Verhältnis wendet sich ab dem Alter von 20 Jahren und Frauen werden deutlich häufiger behandelt als Männer.
Höher fällt die Steigerung beim allergischen Asthma aus. Von 913 Fällen ging es hoch auf 1.259 Fälle (Anstieg von 38 Prozent). Die größte Häufigkeit gibt es bei dieser Diagnose in den Altersgruppen von 15 bis 24 Jahren und von 40 bis 54 Jahren. Danach sinken die Zahlen. Bis zu einem Alter von 24 Jahren sind deutlich mehr Männer betroffen als Frauen, danach kehrt sich das Verhältnis um.
Allerdings geht die AOK von einer noch höheren Betroffenenrate aus. „Wir können nur die Versicherten erfassen, die sich ärztlich behandeln lassen“, so Strobel. Wer sich zum Beispiel nur in der Apotheke mit Antihistaminika versorgt, taucht in der Statistik nicht auf. Doch auch bei diesem Medikamentengruppe sind die Ausgaben der AOK Baden-Württemberg in den letzten Jahren deutlich angestiegen: zwischen 2012 und 2014 um 16 Prozent.