Bürgerinitiative sieht Befürchtungen bestätigt

Symbolbild

  (ah) Auf Einladung von Bürgermeister Walter Neff (SPD) und des Gemeinderats haben 16 Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Großer Wald” an einer von der Gemeindeverwaltung ausgerichteten Exkursion zu einem auf Gemarkung von Buchen errichteten Windpark teilgenommen. Einschließlich einiger Gemeinderäte und weiterer Bürger aus Hüffenhardt waren insgesamt etwa 40 Personen anwesend, unter ihnen auch F. Ludewig (Projektleiterin bei Windkraft-Initiator Fortwengel).

Der Windpark wurde an einem Waldstandort gebaut und besteht aus fünf, jeweils ca. 200 m hohen Windindustrieanlagen, die seit 2013 am Netz sind. Über Details vor Ort berichteten Bernd Brunner (Mitgesellschafter) sowie Jagdpächter Leitz, in dessen Revier die WKA-Standorte platziert sind. Vor dem Hintergrund der auf Hüffenhardter Gemarkung im „Großen Wald“ von Bürgermeister Neff forcierten Windkraft-Planungen und einer nach Meinung vieler Bürger nach wie vor lückenhaften und daher äußerst unbefriedigenden Informationslage, wollten die BI-Mitglieder „aus erster Hand“ weitere Informationen über einen bereits in Betrieb befindlichen Windpark erhalten.

Der Jagdpächter berichtete relativ offen über die infolge von Bau und Betrieb aus Sicht der Jäger entstandenen Nachteile. Obwohl er ein Windkraftbefürworter sei, vertrete er die Auffassung, dass diese Anlagen nicht in den Wald, sondern auf „ein freies Feld“ gehörten. Seine Aussagen zufolge, würden Waldstandorte auf Druck der Standort-Kommunen vor allem deshalb gewählt, weil Eigentümer des Walds in den allermeisten Fällen die Kommune oder das Land sei und aus der Verpachtung Einnahmen zugunsten der Kommunen erzielbar seien.

Den Angaben zufolge erzeugen die Anlagen am Maschinengehäuse eine Lautstärke von bis zu 103 dB(A). Diese weit hörbare und überall im 200 ha großen Revier wahrnehmbaren Lärm-Immissionen tragen so weit, dass er diese auf einem über 1 km weit entfernten Ansitz noch als deutliches permanentes Hintergrundrauschen höre, berichtete der Waidmann. Im Gegensatz zu einem vorbei fahrenden Auto verursachen die Anlagen ein Dauergeräusch, wenn Wind weht. Vogelsang und ziehendes Wild sei somit nicht mehr wahrnehmbar. Während ein Ansitz vor dem Bau der Windkraftanlagen in der Regel ca. drei gedauert habe, treiben ihn nun eine „innere Unruhe“ und ein „undefinierbares Unwohlsein“ oft bereits nach einer Stunde nach Hause. Anderen Jägern gehe es genauso. Früher sei die Jagd ein Naturerlebnis gewesen, dies sei jetzt vorbei, bedauerte Leitz. In den Abendstunden und nachts habe man den Eindruck, dass man auf eine beleuchtete Raffinerie schaue. Sein Fazit: “Wenn ich die Windräder nicht hätte, wäre es mir auch recht, dafür würde ich auch auf eine Reduzierung der Jagdpacht verzichten.”

Über weitere Details berichtete Mitgesellschafter Bernd Brunner. Hinsichtlich der dort zur Wohnbevölkerung bestehenden Entfernung von ca. 2,2 – 2,8 km meinte er: „Je weiter weg, desto besser.“ Die seinen Angaben nach bisher vorhandene Wirtschaftlichkeit begründete er mit der optimalen Lage, der dadurch bedingten guten Windhöffigkeit und insbesondere damit, dass der Standort 450 m über NN liege. In der Windkraft-Branche gilt als Faustregel, dass Windkraftanlagen umso wirtschaftlicher sind, je höher die Anlagen genaut und je höher der Standort liege. In höheren Sphären sei das abgreifbare Windvolumen in größerem Umfang vorhanden. Im Vergleich zu Buchen liegt der geplante Standort in Hüffenhardt bei lediglich 280 m – 320 m.

Der vom Netzbetreiber in Hettingen vorgegebene Einspeisepunkt erfordert im Vergleich zu Hüffenhardt eine deutlich kleinere Umspannstadion, da nur in eine 20 KV-Leitung eingespeist wird; in Hüffenhardt dagegen wäre eine deutlich größere, kostenhöhere und neu zu bauende Umspannstation nötig, weil in eine 110 KV-Leitung eingespeist werden müsste.

Auf Nachfrage konnten keine Angaben zur Höhe der Rückbaukosten und der dafür im Jahresabschluss für Rückbauverpflichtungen gebildeten Rückstellungen gegeben werden. Die Rückbaukosten bei vergleichbaren Anlagen und ähnlichen Standorten in Baden-Württemberg betragen ca. 170.000 Euro je Anlage, unter Berücksichtigung der jährlichen durchschnittlichen Kostensteigerung summieren sich diese nach einer 20 – 25 Jahren laufenden Nutzungsdauer auf ca. 350.000 Euro je Anlage, prognostiziert die BI. Angaben zu den in den abgelaufenen Geschäftsjahren 2013 – 2015 erzielten Jahresergebnissen wurden von Brunner auch nicht erteilt.

Der Projektbeteiligte begründete die Akzeptanz der Anlieger mit der frühen Information und dem hohen Abstand zur Wohnbebauung. Seiner Meinung nach sind die im Windkrafterlass des Landes genannten Mindestentfernungen viel zu gering. Risiken bzgl. Rotmilan-Vogelschlag und Fledermaus-Vorkommen haben im Genehmigungsverfahren aufgrund der geringen Population keine Rolle gespielt. Im Gegensatz hierzu habe ein Gutachter für Hüffenhardt jeweils eine sehr große Population aus insgesamt 46 Vogel- und 11 Fledermausarten zuzüglich Habitaten von Greifen wie Rotmilan, Wespenbussard etc. und daher ein hohes relativ Konflikt-Potenzial nachgewiesen, stellt die BI die Unterschiede heraus. Nicht wenige der genannten Arten stehen unter besonderem Schutz.

Die Bürgerinitiative hat die in Buchen-Hettingen erhaltenen Informationen eingehend analysiert. Man sieht sich durch die gewonnenen Informationen in den Bedenken gegen die Windkraft-Planungen im Großen Wald Hüffenhardt in vollem Umfang bestätigt und kündigt weiteren harten Widerstand gegen die Umsetzung der Windkraft-Pläne an.

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