Wichtiges Modernisierungsprojekt am unteren Neckar für den Betrieb der Wasserstraße
(wsv) Am Dienstag fand in Neckarsteinach der „erste Spatenstich“ für den Bau der ersten Leitzentrale des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg (WSA) am unteren Neckar statt.
Der Abteilungsleiter „Wasserstraßen“ der Generaldirektion für Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), Heinz-Josef Jöris, spricht von einem Meilenstein in der Modernisierung der Wasserstraße Neckar. „Ziel ist es, den Neckar als moderne Wasserstraße nachhaltig für die Zukunft auszurichten“. In seinen Grußworten unterstrich Jöris die Bedeutung des Neckars als Verkehrsweg. „Der Neckar ist eine wichtige Wasserstraße. Derzeit findet ein Strukturwandel in der Binnenschifffahrt statt, der am Neckar mit kontinuierlich steigenden Containertransporten eine positive und zukunftsfähige Entwicklung verzeichnet“.
Die Leitzentrale in Neckarsteinach wird den Betrieb der Wasserstraße optimieren. Sie ist eine Antwort auf die immer geringer werdenden Personalressourcen in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Sie soll gleichzeitig aber auch den Schifffahrtstreibenden künftig mehr Betriebszeit ermöglichen. Sie wird dem Schleusenbetriebsdienst moderne, ergonomische Arbeitsplätze bringen. Sie wird den Standort der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in Neckarsteinach am Neckar stärken.
Mit einem Pool von 24 Schichtleitern werden zukünftig vom hessischen Neckarsteinach aus die 12 Schleusenkammern zwischen Mannheim-Feudenheim und Hirschhorn für die Schifffahrt betrieben. Dazu kommt die Aufgabe, den Wasserabfluss des Neckars an 6 Stauwehren mit insgesamt 21 Wehrverschlusskörpern zu regulieren. Rund 52.000 Schleusungen werden im Endausbau jährlich von dieser Zentrale durchgeführt. Es wird bundesweit eine der größten Fernbedienzentralen an den Bundeswasserstraßen werden.
Der Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Heidelberg, Jörg Huber, erläutert das Projekt: „Die technischen Anforderungen sind extrem komplex. Alte Anlagen mit modernster Steuerungstechnik funktionssicher zu verknüpfen heißt die technische Formel, die es zu lösen und zu verstehen gilt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg wird gemeinsam mit dem Expertenpool aus der Fachstelle für Maschinenwesen Südwest in Koblenz diese integrale Aufgabe Schritt für Schritt lösen“.
Der Zeitplan für die Inbetriebnahme der Leitzentrale trägt der Komplexität des Vorhabens Rechnung. Nach den Vorgaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, soll das Gebäude in rd. 18 Monaten erstellt werden. Ab 2018 erfolgt die technische Ausstattung für die Fernsteuerung. Ab 2019 sollen die ersten Anlagen in Heidelberg, Ladenburg und Wieblingen aufgeschaltet werden und die Leitzentrale in Neckarsteinach in Betrieb gehen. Nach derzeitigen Planungen werden dann bis zum Jahr 2025 sukzessive alle weiteren Anlagen folgen.
Die Planung erfolgte durch das Architekturbüro aib aus Darmstadt, welches in Planung und Bau von Leitzentralen für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung eine große Erfahrung mitgebracht hat. Der Bauauftrag wurde der Firma Dupré aus Speyer erteilt. Die Baukosten für die Zentrale betragen, inklusive der technischen Ausrüstung für die Fernsteuerung, bei rd. 5 Mio. Euro.
Beim Spatenstich von links: Corinna Bauer (Architekturbüro aib), Jörg Huber (Amtsleiter WSA Heidelberg), Sophia die Erste von Neckarsteinach (Vierburgenkönigin), Herold Pfeifer (Bürgermeister von Neckarsteinach), Heinz-Josef Jöris (Abteilungsleiter GDWS), Hermann Angele (Fa. Dupré). (Foto: WSV)