„Beschleunigen durch Bremsen“

DHBW Mosbach lud zum Erfinderforum

 

Erfinder Siegfried Muck (li.) und DHBW-Laboringenieur Jürgen Eckert präsentieren das Modell der elektro-mechanischen Kupplung. (Foto: pm)
Mosbach. (pm) „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ – Unter diesem Motto stand das Erfinderforum der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach Mitte Februar. Die vorgestellte Erfindung, eine elektro-mechanische Kupplung für einen Hybridantrieb, beleuchtete denn auch ein zentrales Zukunftsthema: Wie können wir Ressourcen schonen und gleichzeitig mobil bleiben?
 
Das Erfinderforum beschäftigte sich diesmal mit der Elektromobilität, die auch einen der Schwerpunkte im Studiengang Mechatronik darstellt. Siegfried Muck stellte rund 40 Tüftlern und Denkern seine neueste Erfindung vor, für die er im Jahre 2014 den “IQ Innovationspreis Mitteldeutschland” in Silber erhielt. Sie kombiniert Kupplung und Getriebe durch Einsatz elektro-mechanischer Komponenten mit einem Energiespeicher und ermöglicht damit eine elegante Auslegung eines Hybridantriebs. Muck nutzt dabei die Tatsache aus, dass ein normaler Verbrennungsmotor im optimalen Drehzahlbereich den geringsten Verbrauch hat. Sobald ein Auto aber beschleunigt oder bremst, bei der typischen Fahrt also, ist der Kraftstoffverbrauch erhöht.
 

Der vorgestellte Hybridantrieb gewinnt dabei nicht nur elektrische Energie beim Bremsen, wie dies auch bei bereits serienreifen Elektroantrieben geschieht, sondern auch zusätzlich während des Beschleunigungsvorgangs. Muck verwendet einen Elektromotor als Generator, um den Verbrenner permanent zu belasten, damit dieser sich immer im optimalen Betriebszustand befindet. Neben der Energierückgewinnung bei Bremsvorgängen wird die hierbei gewonnene elektrische Energie über einen weiteren Elektromotor bei Bedarf auf den Antriebsstrang übertragen.

Damit soll die Drehzahl im optimalen Bereich gehalten und der Kraftstoffverbrauch optimiert werden. Über das Getriebe erfolgt die Umsetzung auf die benötigte Geschwindigkeit. „Die Idealvorstellung ist, dass ich abends heimkomme und das Auto nicht an die Steckdose hängen muss“, so der Unternehmensberater für Anlagen- und Automatisierungstechnik. Mit seinem Vortrag und dem Modell des Hybridantriebs sorgte er für Fragen und angeregte Diskussion, die sich auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung fortsetzte.
 
Das sei genau die Intention des Erfinderforums, so Laboringenieur Jürgen Eckert, der das Erfinderforum an der Hochschule betreut. Bereits seit 1999 treffen sich Gleichgesinnte hier regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Oftmals treffen die leidenschaftlichen Tüftler in ihrem Umfeld auf wenig Verständnis oder Kompetenz. Das Forum bietet ihnen die Gelegenheit, gemeinsam Lösungsansätze für technische Fragen oder organisatorische Angelegenheiten wie Förderprogramme zu finden.  Siegfried Muck hat seinen Hybridantrieb als EU-Verfahrenspatent angemeldet und sucht nun nach Lizenzinteressenten.
  

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