Handball-Bezirksliga: Buchen unterliegt Mosbach im Odenwald-Derby mit 31:35 – nächsten Samstag bei der HSG Hohenlohe
Präzise wie ein Uhrwerk: Buchens Simon Röckel verwandelte 11 seiner 12 Strafwürfe. (Foto: Peter Brünner)
Wie in jedem anderen Saisonspiel werden auch in einem Derby „nur“ zwei Punkte vergeben – und doch fühlen sich Spiele gegen Lokalrivalen irgendwie wichtiger an als andere.
Folglich standen sich am Samstagabend mit dem TSV Buchen und dem TV Mosbach zwei Mannschaften gegenüber, die bis in die Haarspitzen motiviert waren. Für den Gast aus der Kreisstadt ging es in dem Duell zweier Landesligaabsteiger um nicht weniger als die Tabellenführung. Die Buchener hingegen wollten nach einer bislang durchwachsenen Saison und einer zuletzt äußerst unnötigen Auswärtsniederlage endlich den Knoten zum Platzen bringen und wieder zurück in die Erfolgsspur finden.
Trotz großartiger Heimkulisse hatten in einem rassigen und bis in die Schlussminuten spannenden Spiel die Gäste aus Mosbach mit 31:35 das bessere Ende für sich. Damit grüßt der TVM bis auf weiteres von der Tabellenspitze, während Buchen weiter auf die erhoffte Kehrtwende wartet.
Buchen hatte Anwurf, verschaffte sich daraus jedoch keinen Vorteil, da die erste Offensivaktion direkt durch einen Fehlpass unterbunden wurde. Das erste Tor ging somit aufs Konto der Gäste und nur mühsam fanden die Hausherren ins Spiel. Ein 5:9 nach zehn Spielminuten war das Zeugnis mangelhafter Buchener Abwehrarbeit. Eine taktische Umstellung in der Defensive leitete die erste kleine Aufholjagd des Abends ein und beim 13:13 stand es wieder pari. Statt das mühsam erarbeitete Unentschieden jedoch mit in die Halbzeitpause zu nehmen, erlaubte sich Buchen Minuten vor dem Pausenpfiff unerklärlicherweise wieder eine dieser mentalen Auszeiten, die bereits vor Wochenfrist den Sieg kosteten. In drei aufeinanderfolgenden Angriffen verlor man jeweils ohne jede Not den Ball, warf ihn ins Seitenaus oder direkt dem Gegenspieler in die Hände. Ein Gegner vom Kaliber eines TV Mosbach zeigt in solchen Momenten natürlich keine Gnade und so lautete der Pausenstand 14:18. Einmal mehr machten einige wenige Aktionen das Ergebnis harter Arbeit innerhalb eines Wimpernschlags zunichte.
Dennoch hatte die erste Spielhälfte deutlich gezeigt, dass der TV Mosbach keineswegs eine Übermannschaft ist und dass er an diesem Abend verwundbar war. Mit diesem Wissen wechselte man die Seiten und startete in den zweiten Spielabschnitt. Trotz besserer Ansätze als in den ersten 30 Minuten biss Buchen sich zunächst vergeblich die Zähne am Rückstand aus, während Mosbach souverän verwaltete. Als beim 19:25 die Hypothek gar auf sechs Tore angewachsen war, drohte die Vorentscheidung. In Folge einer doppelten Überzahlsituation und einer starken kämpferischen Leistung pirschte sich der TSV jedoch nochmal auf 25:26 heran. Maßgeblichen Anteil daran hatte Buchens etatmäßiger Siebenmeterschütze Simon Röckel, der an diesem Abend in schlafwandlerischer Sicherheit bei elf von zwölf Versuchen unhaltbar einnetzte. Gerade als die Sensation in der Luft lag, zeigte Mosbachs Felix Knoll seine ganze Klasse. Der drittligaerfahrene Mittelmann der Kreisstädter fasste sich ein Herz, traf drei richtige Entscheidungen und stellte quasi im Alleingang wieder einen 25:29-Vorsprung her. So ganz wollte Buchen sich aber nach wie vor nicht geschlagen geben und so bestand beim Stand von 30:32 wenige Minuten vor Schluss nochmals die Gelegenheit zum Anschlusstreffer per Tempogegenstoß. Als Mosbachs Keeper Bastian Beuchert diesen Versuch jedoch parierte und im Gegenzug das 30:33 fiel, stand Buchens erste Heimniederlage der Saison fest.
Mit 6:8-Punkten hängt Buchen weiter hinter den Erwartungen zurück – und die Aufgaben in den kommenden Wochen werden nicht leichter. Nächsten Samstag wartet mit der HSG Hohenlohe der nächste Hochkaräter auf den TSV Buchen. Die HSG ist zu Hause bislang ungeschlagen und liegt einen Punkt hinter Mosbach auf Rang 2. Buchen konnte dagegen in seinen drei Auswärtsspielen diese Saison noch nicht punkten. Dennoch wird man alles in die Waagschale werfen, um der Ergebniskrise der letzten Wochen zu entkommen. Das Potential in der Mannschaft ist zweifellos vorhanden, es muss lediglich über 60 Minuten abgerufen werden.
Für den TSV Buchen spielten: Nirmaier, Theobald (beide Tor), Gremminger, Kraft (4), Große (4), Klajda (1), Beck (3), Weis, Schmitt (2 Tore/davon 1 Siebenmeter), Röckel (13/11), Weimer (4), Dosch.