104 Mitarbeiter fertigen Dachsysteme teilweise von Hand -Tonvorräte reichen für mindestens 20 Jahre
Buchen. RuppKeramik – der Name des ehemaligen Hainstadter Familienunternehmens ist auch heute noch geläufig. 28 Jahre nach dessen Verkauf, in denen die Besitz- und Anteilsverhältnisse sich mehrfach änderten, läuft die Ziegelherstellung in Hainstadt unter dem Namen der Firma Braas bzw. unter dem Dach der BMI Group, einem Zusammenschluss aus Braas Monier und Icopal, dem größten Hersteller von Flachdach- und Steildachsystemen sowie Abdichtungslösungen in ganz Europa.
Diese „Äußerlichkeiten“ standen aber nicht im Mittelpunkt der kleinen Unternehmensvorstellung, die der neue Werksleiter Ralf Link einer kleinen städtischen Delegation mit Bürgermeister Roland Burger an der Spitze, Simone Schölch (Zentralstelle/Wirtschaftsförderung), Günther Müller (Bauamt) und Hainstadts Ortsvorsteher Bernd Rathmann gab. Viel wichtiger war die Botschaft: Die Produktion läuft rund, die Werke eins und zwei sind ausgelastet. Von zeitweise rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte die Mannschaft wieder auf 104 aufgestockt werden. Weitere Fachkräfte und auch Lehrlinge werden gesucht.
Die Nachfrage nach den Dachziegelmodellen Rubin 11V, Rubin 13V, Rubin 15V und Topas 13V ist aufgrund des nach wie vor anhaltenden Baubooms hoch. Und auch die teils von Hand angefertigten Dachsystemteile laufen gut. Die Tongruben in Hainstadt – übrigens die mit der besten Qualität – und Walldürn stehen noch auf lange Zeit zur Verfügung. „Nach unseren Prognosen werden wir noch mindestens 20 Jahre lang ausreichend Ton hier zur Verfügung haben“, so Werksleiter Link. Zudem gibt es weiteren Rohstoff im Nahbereich. Was wichtig ist, denn die Ziegel bestehen nach wie vor zu 100 Prozent aus Ton und Wasser, das beim Trocknungsprozess freilich verschwindet.
Die Gäste waren beeindruckt vom komplexen und teils auch fragilen Arbeitsprozess, der aus einem Tonklumpen beispielsweise einen speziellen Dachdurchgang werden lässt. „Wir sind ständig am Optimieren“, erklärte Link, der mit Braas künftig auch in Hainstadt wieder mehr präsent sein will. Ein Anliegen, das insbesondere der Ortsvorsteher sehr begrüßte.