Bautechniker Roland Bangert und Bürgermeister Thomas Ludwig vor der Bohrgrube an der Bauhofseite der Bahngleise. (Foto: Liane Merkle)
Seckach. (lm) Wie von Seckachs Bauamtleiter Roland Bangert zu hören war, kommt der zweite Bauabschnitt der örtlichen Wasserversorgungskonzeption voran, was bedeutet, dass der Anschluss des Ortsteils Seckach an den neuen Hochbehälter “Talberg” näherrückt. So konnten aus den Aufträgen an die Firmen Zehe aus Burkardroth und Konrad Bau aus Lauda-Königshofen bereits vor Weihnachten Teilbereiche der Wasserleitungen in der Industriestraße und in der Waidachshofer Straße erneuert werden und seit Anfang Februar sind auch die wesentlich anspruchsvolleren Streckenabschnitte von der Bahnhofstraße bis in den Hesselweg in Arbeit.
Während die Horizontalspülbohrung (= die unterirdische Verlegung von Leitungen, ohne dass ein Graben ausgehoben werden muss) vom Hesselweg unter der Heinrich-Magnani-Straße hindurch den Hang hinab bis zum Gemeindebauhof erstaunlich unkompliziert vonstatten ging, sahen sich die Arbeiter des Subunternehmers Krippner aus Kleinheubach im Bereich der Bahnlinie vor weit größere Herausforderungen gestellt.
Hier wurde als grabenloses Verfahren der Rohrvortrieb gewählt, in dem man mit Hilfe von Bohrschnecken und Hydraulikpressen ein Stahlrohr durch das Erdreich presst. Dieses Verfahren wurde nach Vorgaben der Bahn ausgeführt, da es für die Querung von Bahntrassen vorgeschrieben ist, Stahlschutzrohre einzubringen. Hinzu kam, dass eine solche Durchpressung eines Bahnkörpers bei laufendem Betrieb nur unter der strengen Aufsicht eines sog. “Bauüberwachers Bahn” zulässig ist, welcher vom Ing.Büro Harrer aus Karlsruhe gestellt wird.
Bevor dann in der Industriestraße der Zusammenschluss erfolgen kann, muss auch noch die Bahnhofstraße durchpresst werden.
Nicht zuletzt wegen den Stollen des ehemaligen Seckacher Gipsbergwerkes ließ die Gemeinde im Vorfeld der Arbeiten ein Bodengutachten erstellen, um auf diesem Wege möglichst viele Informationen über die Untergrundverhältnisse zu erhalten.
Einschließlich der Zuleitung zum Baugebiet “Steinigäcker-Gänsberg” wurden und werden vom Hochbehälter “Talberg” bis in die Industriestraße ca. 450 m Wasserleitungsrohre DN 200 und ca. 400 m DN 150 in offener Bauweise verlegt, der weitere Verlauf bis zum Hesselweg beinhaltet ca. 200 m Wasserleitungsrohre DN 200.
Die Inbetriebnahme wird bis zum Sommer 2018 erwartet, womit sich dann auch die Druckverhältnisse in den höher gelegenen Wohngebieten wie z.B. dem Planweg spürbar verbessern werden. Die Arbeiten wurden vom Ing. Büro Fritz Planung GmbH aus Bad Urach geplant und die örtliche Bauleitung erfolgt durch das Ing. Büro Sack & Partner aus Adelsheim.
Finanziell rechnet die Gemeinde für diesen zweiten Bauabschnitt mit Aufwendungen in Höhe von rd. 1,11 Mio. Euro bei einer Fachförderung gemäß den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft im Umfang von rd. 465.000 Euro.