Gewicht reduzieren dank Magenbypass

von Dr. med. Richard Merkle
In vielen Fällen gelingt es adipösen Patienten nicht, nachhaltig abzunehmen. Etwa aufgrund des Jo-Jo-Effekts oder weil die Diät nicht mit sportlichen Übungen unterstützt werden kann und sich so der gewünschte Erfolg nicht einstellt. Die Frustration bei diesen Patienten ist in der Regel sehr hoch. Ein Magenbypass kann das Abnehmen in diesem Fall unterstützen.

Für wen eignet sich ein Magenbypass?

Besonders für Patienten mit einem BMI zwischen 40 und 60 eignet sich eine Magenbypass-OP. Da bei diesem Verfahren große Teile des Magens abgetrennt werden, profitieren adipöse Patienten, die Schwierigkeiten mit der Selbstkontrolle haben und immer wieder gegen Heißhungerattacken ankämpfen müssen, von diesem Eingriff.

Was passiert bei einer Magenbypass-OP?

Die OP findet unter Vollnarkose statt und wird im Zuge einer Bauchspiegelung durchgeführt. Dank der minimal-invasiven Methode sinken die Risiken während der OP, die für adipöse Patienten in der Regel höher sind als bei normalgewichtigen Personen.

Zunächst wird der Magen unterhalb des Mageneingangs durchtrennt. Übrig bleibt an dieser Stelle der „neue“ kleine Magen, der nun etwa ein Fassungsvermögen von 15 bis 20 Milliliter besitzt.

Der abgetrennte große Magenanteil wird sorgfältig verschlossen, bevor etwa 50 Zentimeter hinter dem Zwölffingerdarm ein zweiter Schnitt gemacht wird. Der „neue“ kleine Magen wird mit dem Darmabschnitt, der unterhalb des Schnittes liegt, zusammengefügt, der große Restmagen wird mit dem entsprechenden Darmabschnitt abschließend etwa 100 Zentimeter hinter der neuen Verbindung zwischen kleinem Magen und Darm wieder an diesen angeschlossen.

Der Vorteil hierbei liegt in der verspäteten Einschleusung von Verdauungssäften in den Darm, was die Fettverdauung um 40 Prozent verringert.

Richtiges Verhalten nach der OP

Bereits vor der OP wird in den meisten Fällen eine Ernährungsberatung und -umstellung begonnen, damit die Patienten optimal für die Zeit nach der OP vorbereitet sind. Neben ausreichender Schonung in den ersten Tagen nach dem Eingriff, sind breiige Kost, klare Suppen und Naturjoghurt das Richtige, um sich mit dem verkleinerten Magenvolumen auseinanderzusetzen und zu testen, wo die Grenzen liegen.

Aufgrund der veränderten Verdauungspassage kann der Körper in eine Unterversorgung geraten, was Vitamine und Spurenelemente betrifft. Eine lebenslange Ergänzungstherapie ist hier wichtig, um den Organismus optimal zu versorgen. Die verminderte Kapazität des Magens muss akzeptiert werden, denn wer darüber hinaus isst, riskiert akute Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Zu fettiges Essen führt hingegen oft zu Durchfall und starken Blähungen.

Erfolgsaussichten und mögliche Komplikationen

Eine Magenbypass-OP führt bei den meisten Patienten zu einer Übergewichtsreduktion von 60 bis 75 Prozent in den ersten zwei Jahren. Dabei ist für den langfristigen Erfolg natürlich immer entscheidend, ob sich der Patient an die Ernährungsumstellung hält.

Schwere Komplikationen treten sehr selten auf und betreffen dann zumeist die Nahtverbindungen. Sollten diese aufbrechen, muss schnellstmöglich nachoperiert werden, um eine Bauchfellentzündung zu vermeiden. Werden jedoch alle hygienischen und operativen Standards strikt eingehalten, sind Komplikationen dieser Art sehr selten.

Dr. med. Richard Merkle

– Seit über 25 Jahren in der Chirurgie tätig
– Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurg
– Ärztlicher Leiter des Viszera Chirurgiezentrums München
Schwerpunkte: Hernienchirurgie, Chirurgie des Magen-Darm-Trakts, konservative und operative Übergewichtsbehandlung, chirurgische Endoskopie

Dr. Merkle war leitender Oberarzt einer Münchner Klinik, bevor er die Leitung des Viszera Chirurgiezentrums übernahm. Er beherrscht alle gängigen Techniken der Leistenbruch-OPs und führt auch schwierige Eingriffe wie Dickdarm-Teilentfernungen und Übergewichtsoperationen durch. Alle klinischen Schwerpunkte stehen gleichzeitig im Fokus seiner wissenschaftlichen Tätigkeit.

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