Herzdruckmassage und Defibrillator können Leben retten. Den Ernstfall probten bei der Übergabe des 200. Defibrillators im Kreis in der Buchener Sport- und Spielhalle Manfred Röckel (TSV Buchen), die Geschäftsführende Schulleiterin Monika Schwarz, Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Roland Burger in Aktion, Melanie Rudolf (Kommunale Gesundheitskonferenz), Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker (kniend) und Kurt Bonaszewski (TSV Buchen). (Foto: pm)
200. Defibrillator in Buchen installiert
Buchen. (pm) Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) retten Leben. Um eine flächendeckende Versorgung mit diesen Geräten im Landkreis sicherstellen zu können, hat Landrat Dr. Achim Brötel in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Gesundheitskonferenz im Jahr 2012 die AED-Initiative gestartet.
Sieben Jahre später wurde ein Meilenstein erreicht: In der Sport- und Spielhalle in Buchen wurde der 200. „Defi“ an zentraler Stelle im Eingangsbereich installiert.
„Das ist ein tolles Ergebnis“, lobt Landrat Dr. Achim Brötel die Initiative, „es ist uns gelungen, die Situation zum Wohle der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und Leben zu retten. Mein herzlicher Dank gilt allen Unterstützern, die sich bei der Beschaffung vor Ort beteiligt haben.“ Hier durften sich die Vertreter Buchens, Bürgermeister Roland Burger und die geschäftsführende Schulleiterin Monika Schwarz sowie Kurt Bonaszewski und Manfred Röckel vom TSV für die hauptsächlichen Nutzer der Halle ganz besonders angesprochen fühlen: Allein 45 der 200 Geräte, was 22,5 Prozent entsprechen, hängen in der Kernstadt und den Stadtteilen. „Damit ist Buchen die Stadt mit den meisten Defis“, bestätigte Melanie Rudolf vom Landratsamt, zuständig für die Kommunale Gesundheitskonferenz.
„Ich freue mich, dass so viele Vereine, Betriebe, Behörden und sonstige Institutionen die Initiative so gut angenommen und die Unterstützung bei der Beschaffung in Anspruch genommen haben. Das kommt letztlich allen zugute. Jetzt auch dem Schul- und Vereinssport hier in der Halle und den vielen Zuschauern, die regelmäßig bei Handball-oder Basketballspielen dabei sind“, erklärte Bürgermeister Roland Burger bei der Installation, die auf die Initiative des neuen Beigeordneten Benjamin Laber – selbst Basketballspieler – vorgenommen wurde. Und Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, Ärztlicher Direktor der Neckar-Odenwald-Kliniken, Notfallmediziner und fachlicher Begleiter des Projektes, ergänzt: „Die AED-Initiative hat sich wirklich gelohnt. Aber es gibt natürlich noch weiße Flecken. Die gilt es zu füllen. Wenn wir als Notärzte nach der Alarmierung über die Notrufnummer 112 vor Ort kommen, hängt die Überlebensrate der Patienten ganz entscheidend davon ab, was Ersthelfer vorab geleistet haben. Eine rasche Herzdruckmassage kann in Verbindung mit einem AED beim Kreislaufstillstand wirklich Leben retten.“
Alle Standorte der Defibrillatoren im Neckar-Odenwald-Kreis können unter www.neckar-odenwald-kreis.de unter dem Suchwort “AED“ abgerufen werden. Außerdem stellt die kostenlose App „DEFIKATASTER“ eine schnelle und einfache Möglichkeit dar, den nächstgelegenen AED ausfindig zu machen.
Fragen zur Beschaffung von weiteren AEDs beantwortet Melanie Rudolf von der Kommunalen Gesundheitskonferenz (me************@ne*******************.de oder 06261/84-1002). Außerdem können noch nicht erfasste Standorte unter den genannten Kontaktdaten gemeldet werden.
Hintergrund
Alle drei Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an einem plötzlichen Herzstillstand. Ein AED ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung des sog. „Kammerflimmerns“, der häufigsten Ursache für einen Kreislaufstillstand bei Erwachsenen. Durch die Abgabe von Stromstößen unterbricht der AED, der mit dem Anwender „spricht“ und damit auch dem Laien alle Schritte vorgibt, das Kammerflimmern. Wird er gemeinsam mit der Herzdruckmassage so schnell wie möglich – auch und gerade von Laien – angewendet, wird die Lebenschance des Betroffenen mehr als verdoppelt. Umgekehrt verringert jede Minute ohne Maßnahmen die Überlebenschancen.