Auf der Grünen Woche informierte sich Alois Gerig (3.v.l.) bei Ute Gieser, Heidemarie Mienert-Jähner, Roland Waldi (von links) über die vielseitigen Mehle von KraichgauKorn. (Foto: Tamara Bechtold)
MdB Alois Gerig: Sorgen der Landwirte ernst nehmen
Berlin. (pm) Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin erfreuen sich Lebensmittel aus Baden-Württemberg großer Aufmerksamkeit bei den Besuchern. Der Bundestagsabgeordnete Alois Gerig sowie der baden-württem-bergische Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, informierten sich auf ihrem Rundgang durch die Messehalle Baden-Württembergs über die vielfältigen Spezialitäten und Köstlichkeiten. Dabei schauten sie auch am Stand des Osterburkener Saftherstellers Dietz vorbei.
Alois Gerig fiel ein Angebot aus der Heimat besonders ins Auge: Unter dem Label „KraichgauKorn“ haben sich Landwirte, Müller und Bäcker aus der Region zusammengeschlossen, um gemeinsam Brotgetreide anzubauen und die Mehle zu vermarkten. Für den Wahlkreisabgeordneten eine gelungene Geschäftsidee: „Mit dem Kauf regionaler Lebensmittel können Verbraucherinnen und Verbraucher die Bauern von nebenan unterstützen und zum Erhalt der Kulturlandschaft vor der eigenen Haustür beitragen.“ KraichgauKorn zeige beispielhaft, dass Lebensmittel aus Baden-Württemberg für Tradition und Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit stehen.
In zahlreichen Gesprächen, die Alois Gerig auf der Grünen Woche führte, kamen auch die Sorgen der Agrarbranche zur Sprache. Viele Landwirte sehen neue Auflagen bei Düngung, Tierhaltung und Klimaschutz auf sich zu kommen, die nicht so leicht erfüllt werden können. Auch der Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel und mangelnder Respekt seitens der Gesellschaft wird kritisiert. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft sieht die Politik gefordert, die Landwirtschaft bei den notwendigen Veränderungen mitzunehmen und zu unterstützen. Zudem müssten Landwirte besser vor unfairen Handelspraktiken geschützt werden – die Bundesregierung werde dazu einen Gesetzentwurf vorlegen.
Darüber hinaus wünscht sich Alois Gerig ein Umdenken bei den Verbrauchern: „Hochwertige heimische Lebensmittel und eine vielfältige Kulturlandschaft gibt es nicht dauerhaft zum Schnäppchenpreis. Man muss auch bereit sein, die von der Landwirtschaft geforderten Leistungen an der Ladentheke zu vergüten – zum Beispiel beim Tierwohl.“ Mit den richtigen Kaufentscheidungen am Supermarktregal könne jeder dazu beitragen, dass die Lebensmittelproduktion zu höchsten Qualitätsstandards in unserem Land erhalten bleibt.
Neben der Baden-Württemberg-Halle besuchte Alois Gerig zahlreiche weitere Messestände – darunter die Stände der Landjugend, des Imkerbundes, des Forstwirtschaftsrates und des Partnerlandes Kroatien. Der Terminmarathon begann im Bundestag, wo der Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft den EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski, den aserbaidschanischen Landwirtschaftsminister Inam Karimov, die bulgarische Vizeministerin für Landwirtschaft Verginia Krasteva und eine Delegation niederländischer Abgeordneter empfing. Auch Besuch aus der Heimat war dabei: Der Maschinenring Tauberfranken, der Kreisbauernverband Neckar-Odenwald und die BAG Creglingen trafen sich mit ihrem Wahlkreisabgeordneten zum Meinungsaustausch.