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Adventon-Siedler auf den Spuren mittelalterlicher Metallbearbeitung
Osterburken. (pm) Gold, Silber, Bronze oder auch Messing waren im Mittelalter teure, begehrte und prestigeträchtige Edelmetalle, die vor allem zu Schmuck verarbeitet wurden, mit dem die Oberschichten ihren Reichtum zur Schau stellen konnten. Doch auch Eisen und Stahl waren alles andere als billig, denn ihre Herstellung und Verarbeitung waren überaus aufwändig.
Da es nicht möglich war, ausreichend hohe Temperaturen zu erzeugen, um Eisenerz zu schmelzen, wurden Erzklumpen in sogenannten Rennöfen über Stunden erhitzt, um sie von Verunreinigungen zu befreien. Die übrig bleibende „Luppe“ musste dann unter mehrfachem Falten zu Roheisen geschlagen werden, das von Schmieden schließlich zu Nägeln, Hufeisen, Beschlägen, Werkzeugen, Waffen und anderen Eisenwaren verarbeitet werden konnte.
Mittelalterliches Handwerk „live“ erleben
Am 12.-13. September wollen die Siedler, die Mitglieder des Fördervereins im Histotainment Park Adventon, Teile dieser aufwändigen Prozesse nachvollziehen. Samstag und Sonntag wird jeweils ein Rennofen angefeuert und gegen 16 Uhr geöffnet, anschließend die (hoffentlich) gewonnene Luppe ausgeschmiedet. Den ganzen Tag über finden Vorführung im Schmieden, Bronzeguss und anderen Techniken der Metallbe- und -verarbeitung statt. Schauplatz ist die Handwerkergasse entlang der entstehenden Stadtmauer.
Aber selbstverständlich wird an diesem Wochenende auch auf den historischen Baustellen gearbeitet, Handwerk betrieben, auf offenem Feuer gekocht und „mittelalterlich“ gelebt. Eine Gruppe Wikinger wird ihr Lager auf der Festwiese aufschlagen, eine frühmittelalterliche Hütte soll – wenn das Wetter es zulässt – mit Reet gedeckt werden und es findet ein Kurs zum Bau mittelalterlicher Saiteninstrumente statt.
Geöffnet ist der Mittelalterpark wie immer samstags und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr, die Eintrittspreise entsprechen den regulären Museumswochenenden (4/2 Euro). Café, Biergarten und Geschäfte sind geöffnet und freuen sich ebenfalls auf Ihren Besuch. Es gelten die gesetzlich vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie.