Im Neckar-Odenwald-Kreis wurden weitere Isolierstationen eingerichtet. (Archivbild: pm)
Neckar-Odenwald-Kliniken reagieren auf steigende Zahl der COVID-19-Patienten
Mosbach/Buchen. (pm) Aufgrund der steigenden 7-Tage-Inzidenz im Neckar-Odenwald-Kreis und der daraus resultierenden weiteren Zunahme von Patientinnen und Patienten mit positivem SARS-CoV-2-Befund oder einem entsprechenden Verdacht, schaffen die Neckar-Odenwald-Kliniken zwei neue Isolierstationen.
Konkret wurde am Mittwoch am Standort Mosbach eine dritte Isolierstation in Betrieb genommen. Am Standort Buchen wird ebenfalls die Einrichtung einer dritten Isolierstation vorbereitet. Diese soll schnellstmöglich in Betrieb genommen werden. Möglich ist dies nur, da der OP-Betrieb noch in dieser Woche soweit wie möglich heruntergefahren wird. Das freiwerdende Personal wird zur Unterstützung auf den Intensiv- und Isolierstationen eingesetzt.
Aktuell werden insgesamt rund 60 Corona-Patienten und Verdachtsfälle behandelt, die Zahl der Isolierplätze muss von 50 auf insgesamt 77 erhöht werden. In Mosbach werden dann statt 22 nun 33 Isolierbetten zur Verfügung stehen, in Buchen 44 statt 30.
„Wir haben so lange wie möglich versucht, den regulären OP-Betrieb aufrechtzuerhalten, da ja jede dieser Operationen ebenfalls ein Leiden beendet oder abmildert. Aber nun operieren wir nur noch dringende Notfälle. COVID-19 hat beim Personaleinsatz höchste Priorität“, betont der Ärztliche Leiter Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker. Er appelliert zusammen mit Geschäftsführer Frank Hehn an die Bevölkerung, insbesondere gegenüber älteren und vorerkrankten Menschen und bei Besuchen in Gemeinschaftseinrichtungen die Verhaltensregeln am besten noch strenger als vorgeschrieben einzuhalten. „Die Situation ist für unser engagiertes Personal sehr belastend, deshalb hoffen wir, dass der Lockdown bald Wirkung zeigt“, so Genzwürker und Hehn.
Auf den nun insgesamt sechs Isolierstationen wird jeweils unter schärfsten Hygieneregeln und mit einem großen Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung gearbeitet. „Das ist nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch finanziell aufwendig“, betont Hehn in diesem Zusammenhang. Insofern sei die Finanzhilfe des Landes in Höhe von 1,4 Millionen Euro zur rechten Zeit gekommen.
„Dieses Geld ist sozusagen schon ausgegeben. Es dient als nachträglicher Ausgleich eines Teils der pandemiebedingten Mehraufwendungen der letzten Monate“, erklärt der Geschäftsführer. Glücklicherweise sei aufgrund der weitsichtigen Beschaffungsstrategie der Kliniken derzeit ausreichend Schutzausrüstung vorhanden.
Sowohl der Ärztliche Leiter wie auch der Geschäftsführer weisen auch noch einmal darauf hin, dass die Kliniken wirklich nur bei Notfällen aufgesucht werden sollen. Bei anderen Erkrankungen, die keiner Notfallbehandlung bedürfen, ist zunächst der Hausarzt und außerhalb der Öffnungszeiten der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, erreichbar unter der Telefonnummer 116 117, zuständig. Dies gilt auch für COVID-19-Erkrankungen mit leichteren Verläufen, die nach telefonischer Absprache durch die Hausärzte und die Fieberambulanz der KV behandelt werden.
Beschlossen haben die Klinikverantwortlichen zudem, den Besucher-Stopp bis mindestens 10. Januar zu verlängern. Dabei gilt nach wie vor: Mutter oder Vater eines kranken Kindes erhalten Zutritt, ebenso wie die Angehörigen von Sterbenden. Am Standort Buchen dürfen Schwangere auch durch ihre Partner bei der Geburt begleitet werden und die Väter dürfen Mutter und Neugeborenes besuchen. Der Zutritt zu den Kliniken ist aber nur möglich, wenn keine Symptome vorliegen und es keine Kontakte zu Personen gab, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Vor Betreten der Kliniken wird zusätzlich ein Schnelltest durchgeführt.