Sauberes Trinkwasser für Buenos Aires

Entwickler und Mitglieder des Förderkreises Bernhard Heilig (2.v.li.), Josef Karl, Richard Ballweg, Edwin Locker u. Holger Paffen, Manfred Glittenberg, Jürgen Weckenmann und Martin Sörenson mit Familie vor dem Wasserkiosk.(Foto: Liane Merkle)
Seckach.  (lm) Endlich konnten Bernhard Heilig und Manfred Glittenberg vom Seckacher Förderkreis Leben braucht Wasser ihren fertigen Wasserkiosk allen beteiligten Entwicklungs- und Herstellerfirmen im Rahmen eines kleinen Dankeschön-Festes vorstellen.

Eigentlich waren Idee und Verwirklichung eine Folge von Corona gewesen. Denn Bernhard Heilig hatte Peru verlassen müssen, seine Mitarbeiter vor Ort hatten mit der neuen Brunnenbohrmaschine weitergemacht und waren im Dorf Buenos Aires – rd. 300 Familien nahe Lambayeque – auch auf Wasser gestoßen, das jedoch stark salz- und arsenhaltig war.

Die Verantwortlichen des Förderkreises riefen nach dem Motto „jetzt erst recht“ das Projekt „Sauberes Trinkwasser für die Menschen in dem Dorf Buenos Aires“ ins Leben und entwickelten die Idee eines Wasserkiosks. Die erste finanzielle Grundlage dazu lieferte die Aktion „Spenden statt Schenken“ an Weihnachten und Bernhard Heilig machte sich auf die Suche nach geeigneten Entwicklern und Herstellern.

Eine überdurchschnittlich engagierte Crew fand er in den Geschäftsführern der Firma Enviolet GmbH aus Karlsruhe – Martin Sörenson und Jürgen Weckenmann, Edwin Locker als Geschäftsführer und Holger Paffen vom technischen Vertrieb der Herco Wassertechnik GmbH aus Freiberg am Neckar, Josef Karl als Meister und Martin Schreiber als Geschäftsführer der Firma Genzwürker Solartechnik aus Schlierstadt sowie der Firma Trefz Farben aus Adelsheim.

Durch das hervorragende und in langen Diskussionen überaus durchdachte Engagement aller Beteiligten entstand ein beeindruckender Wasserkiosk, und selbst bei der endgültigen Präsentation – kurz bevor die ganze Anlage noch in diesem August nach Peru verschifft wird – spielte das fachkundige Entwickler-Team zusammen mit Bernhard Heilig alle nur denkbaren Szenarien eines Ausfalls der Wasseraufbereitungsanlage und dessen einfachste Vermeidung bzw. Reparatur durch.

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Wie Heilig noch einmal erläuterte, hatte sich der Förderkreis Leben braucht Wasser zum Ziel gesetzt, die Ärmsten der Armen in Peru mit gesundem Trinkwasser zu versorgen und das Thema Hygiene dort alltagstauglich zu machen.

Zu diesem Gesamtgedanken gehörten schon vorher neben Brunnenbohren, Einfachstpumpen, auch Trockentrenntoiletten, die man mit der KEO GmbH in Elztal-Dallau herstellte und Duschkabinen bzw. ganze Waschanlagen sowie eine gut verständliche, bildlich dargestellte Weiterbildung in Sachen Hygiene.

Die Idee zum „Wasserkiosk“ war eine Folge der Umstände vor Ort, die das Reinigen des Wassers einfach notwendig machten. Ein besonderer Dank von Bernhard Heilig galt dem großzügigen Finanzgeber Richard Ballweg aus Hettingen, der das Projekt mit 60.000 Euro gefördert hatte und sich die Wasseraufbereitungsanlage von den Fachleuten wie folgt erklären ließ: „Die Anlage ist als Wasserkiosk konzipiert, an dem alle Familien des Dorfes zum Selbstkostenpreis sauberes Trinkwasser erhalten.

Der Erlös deckt die Stromrechnung und Instandhaltung, um den Kiosk nachhaltig zu betreiben. Um die Kosten für sauberes Wasser möglichst gering zu halten, nutzen wir eine Photovoltaik-Anlage für den Betrieb. Im Vordergrund der Konzeption stand für uns eine einfache und robuste Ausführung, um ein langlebiges, nachhaltiges und sicheres System zu entwickeln.

Ein Erklärvideo vermittelt den Familien die Nutzung und Servicefunktion der Anlage. Zudem erhält jede Familie einen 20 Liter Weithalskanister für den sicheren Transport des gereinigten Trinkwassers.“

Heilig ergänzte diese Erläuterungen mit der Grundidee des Förderkreises: „Sauberes Wasser ist eine wichtige Grundvoraussetzung zur Verbesserung der Lebenssituation in dem Dorf Buenos Aires. Um den Hygiene- und Gesundheitsproblemen vor Ort ganzheitlich zu begegnen, ist die Einrichtung von Sanitäranlagen und begleitenden Hygienemaßnahmen besonders wichtig.

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Deshalb möchten wir für das Dorf zusätzlich zu unserem Wasserkiosk auch Trockentrenntoiletten und Wascheinrichtungen zur Verfügung stellen sowie begleitende Hygieneschulungen durchführen. Für diesen Teil des Projekts wird noch eine Finanzierung benötigt.“

Er sprach noch einmal seinen Dank aus an Herco Wassertechnik GmbH (Freiberg am Neckar), Enviolet GmbH (Karlsruhe), Genzwürker Elektrotechnik (Osterburken), Trefz Farben (Adelsheim) und Richard Ballweg (Buchen-Hettingen), die mit großem persönlichem Einsatz für die Verwirklichung des Wasserkiosks gesorgt hatten.

Doch auch für die Einrichtung von Sanitäranlagen, Wascheinrichtungen und Hygieneschulungen galt es Dank zu sagen an KEO GmbH in Elztal-Dallau für die Fertigung von 250 Trockentrenntoiletteneinsätzen, Herco Wassertechnik GmbH aus Freiberg am Neckar für 1.500 “Kids Water Survive Sets” bestehend aus Zahnpasta, Zahnbürste, Wassertrinkflasche aus Edelstahl und einem “Play & Learn Set”, durch das die Jüngsten von klein auf mit den wichtigsten Hygieneregeln spielerisch vertraut gemacht werden.

Planzeichnung der Wasseraufbereitungsanlage. (Grafik: pm)

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