Arbeiteten Hand in Hand mit dem Ziel allgemeiner Arbeitsmarkt: Jens Bernhard (li.), Tim Walde. (2.v.li.), Ute Winterbauer (2.v.re.) und Lena Hört (re.). (Foto: Pfeiffenberger)
Seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit ebneten Tim Walde den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Mosbach. (pm) Tim Walde ist angekommen, wie er selbst sagt. Angekommen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Der Weg dorthin ist für viele Menschen mit Unterstützungsbedarf oft ein schwerer.
Doch der 21-Jährige hat ihn mit all seinen Höhen und Tiefen erfolgreich bestritten und ist seit April auch offiziell Teil des Teams im Kultur- und Begegnungszentrum fideljo der Johannes-Diakonie. Und das zur Freude von fideljo-Leiterin Lena Hört: „Tim ist für uns durch seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit ein wichtiger und wertvoller Kollege.“
Bis es allerdings endlich soweit war, hatte Tim Walde einige Stationen in seinem schulischen und beruflichen Werdegang zu absolvieren. Unterstützt immer von einem Team, das während der vergangenen Jahre Hand in Hand arbeitete.
Begonnen hatte es beim Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Alois-Wißmann-Schule in Buchen, über berufsbegleitende Maßnahmen an der Augusta-Bender-Schule in Mosbach, unterstützt und finanziert von der Agentur für Arbeit, beraten und begleitet von Ute Winterbauer vom Integrationsfachdienst Heidelberg-Mosbach und am Praktikumsplatz begleitet vom Jobcoach der Johannes-Diakonie Jens Bernhard.
Im fideljo hatte der Mudauer zuletzt ein Langzeitpraktikum absolviert und die Kolleginnen, Kollegen und Verantwortlichen schließlich von sich überzeugt. Mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche ist er neben seinen Aufgaben in der Küche, im Service und beim Kommissionieren von Lebensmitteln nun insbesondere Teil des inklusiven Bäcker- und Konditorenteams.
Ob vorbereitende Arbeiten bei der Produktion von hauseigenen Kuchen und Torten oder die Herstellung von unterschiedlichem Gebäck: Tim Walde hat sich zu einem unverzichtbaren Teil des Teams entwickelt. Er hat seinen Anteil daran, dass das Konditorei-Angebot des fideljo einen immer größeren Kundenkreis erreicht. „Es ist schön zu sehen, wie die Kunden unsere Produkte kaufen. Diese Arbeit zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen macht unheimlich Spaß“, sagt der 21-Jährige selbst.
Jobcoach Jens Bernhard ist stolz auf die Entwicklung von Tim Walde. „Wir hatten auf dem Weg zum Arbeitsvertrag Höhen und Tiefen, konnten aber immer gut miteinander reden und haben stets Lösungen gefunden.“
Für Ute Winterbauer vom Integrationsfachdienst ist einerseits der Austausch und das Zusammenwirken verschiedener Kooperationspartner gemeinsam mit den Klienten ein Schlüssel dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt finden können. „Aber natürlich gehören auch immer aufgeschlossene Unternehmen dazu.“
„Das fideljo ist ein Ort für Kultur und Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung, aber eben auch ein inklusiver Arbeitsort“, macht Lena Hört deutlich. Jeder bringe hier seine Stärken und Kompetenzen ein. „Diese Vielfalt macht ein Team aus.“
Sie ist froh darüber, jungen Menschen wie Tim Walde eine solche Möglichkeit bieten zu können. „Tim passt einfach gut zu uns“, so die fideljo-Leiterin. „Ich bin allen dankbar, dass das hier geklappt hat“, sagt auch Tim Walde abschließend. Angekommen sei er, betont er – in einer „zweiten Familie“.