
(Foto: Liane Merkle)
Großeicholzheim. (lm) Während sich derzeit viele Kirchengemeinden von ihren Gemeindehäusern trennen müssen, schaffte die evangelische Kirchengemeinde Großeicholzheim-Rittersbach genau das Gegenteil und weihte am vergangenen Sonntag ihr „Haus für alle“ im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Bürger ein.
Bereits im Gottesdienst mit Pfarrer Ingolf Stromberger und Prälat Prof. Dr. Traugott Schächtele, machte letzterer seine Hochachtung vor den Gemeindegliedern deutlich: „Wenn die Kirche ein Haus Gottes für den Sonntag ist, so ist ein Gemeindehaus das für den Werktag.
Hier bekommt die Gemeinde Hände und Füße“, damit sei es ein Haus für Gott und die Menschen. Die Großeicholzheimer würden durchaus ein wenig in Jakobs Fußstapfen gehen in der Erkenntnis „Siehe hier ist die Pforte des Himmels und wir wussten es nicht.“
Der feierliche Gottesdienst wurde nach der Begrüßung durch Pfarrer Stromberger und Tina Bischof als Vorsitzende des Ältestenkreises ebenso hervorragend wie passend musikalisch umrahmt durch Susanne Bender an der Orgel und den Singkreis unter Dirigent Klaus Bayer, die Lesung machte kein geringerer als Oberkirchenrat Martin Wollinsky.
Die bis auf den letzten Platz besetzte Kirche zeigte deutlich, wie wichtig den Großeicholzheimern die Einweihung des Gebäudes war. Und die große Anzahl an Ehrengästen zeigte die Wertschätzung für die Gemeinde und die über 50 ehrenamtlich aktiven Bauhelfer, von der Planung, beginnend vor rd. fünf Jahren bis zur Fertigstellung.
Der Festakt nach dem Gottesdienst begann mit der Überreichung der LEADER-Plakette durch Alfred Beetz als Vorstand der LEADER-Regionalentwicklung Badisch-Franken an Ingolf Stomberger und Tina Bischof. LEADER hatte das rd. 660.000 Euro teure Projekt unter dem Titel „Ein Haus für alle – Neubau Begegnungszentrum Großeicholzheim“ mit 274.920 Euro unterstützt.
Der Beifall der Besucher, darunter auch Oberkirchenrätin und Architektin Beate Malsam, Landrat Dr. Achim Brötel, Dekan Folkhard Krall, Ortsvorsteher Reinhold Rapp und Bezirksjugendreferent Uly Schlegel, war lang anhaltend. Ebenso lautstark gewürdigt wurden die vielen ehrenamtlichen Helfer, denen mit einem Erinnerungspräsent gedankt wurde.
Und einen Dank für vielfältige Unterstützung richtete das Moderatorenteam u.a. an die Kirchenältesten, Barbara Schmitt vom örtlichen Bauamt, an die Damen der LEADER-Geschäftsstelle, Architektin Beate Malsam und OKR Martin Wollinsky, Dekan Folkhard Krall und Pfarrsekretärin Ulla Schmutz, aber auch an Architekt Herbert Sölch, die Bauausführenden Firmen und natürlich die zahlreichen Spender, denen man einen aktuellen Gesamtbetrag von 47.950 Euro verdanke.
Wie Pfarrer Stromberger erläuterte, habe das Projektteam über 1 Jahr lang reguläre Sitzungen alle zwei Wochen, die meisten davon online, daneben unzählige spontane Besprechungen, Telefonate, Vor-Ort-Termine absolviert mit einer unermüdlichen und absolut zuverlässigen Tina Bischof als Vorsitzende des Kirchengemeinderats.
Klaus Bayer habe sich als Koordinator in ganz vielen Bereichen, Verhandlungsführer mit den beteiligten Unternehmen und selbst oft bis nachts auf der Baustelle verdient gemacht und Otto Martin als Bauleiter vor Ort mit ganz viel Geduld für alle, die keine solchen handwerklichen Profis sind wie er selbst.
Klaus Rinklin motivierte mit Zuversicht und Beharrlichkeit bei der Planung von Anfang an und mit Freude bei der Arbeit. Stromberger hob weiter besonders das schnelle „Einspringen“ von Herbert Sölch sowie die frischen Ideen von Lukas Eberle hervor. Abschließend ging noch ein Dank an alle geduldigen Ehefrauen sowie an das Ehepaar Eberle und alle Verköstiger.
In den Grußworten der Ehrengäste wurde ebenso wie in der Predigt des Prälats Wertschätzung und Achtung vor der Leistung der Kirchengemeinde Großeicholzheim-Rittersbach deutlich. Während sich Oberkirchenrat Martin Wollinsky und Dekan Folkhard Krall sehr lobend im Sinne der Predigt äußerten, lobte der Landrat: „In Zeiten, wo viele kirchlichen Immobilien zur Disposition stehen, weihen wir hier ein neues Gemeindehaus ein.“
Er ging auf den erschreckenden Rückgang in christlichen Kirchen ein, die mittlerweile gegenüber anderen Konfessionen sogar in der Minderheit seien. Und er lobte das Konzept „ekiba 2032“ mit dem Slogan „Kirche. Zukunft. Gestalten“, denn genau das habe man in Großeicholzheim umgesetzt und damit eine neue Kommunikationsbörse geschaffen, die Whatsapp wirklich alt aussehen lässt.
Ortsvorsteher Reinhold Rapp beglückwünschte seine „Aichelzer“ – auch im Namen von Bürgermeister Thomas Ludwig zu dem funktionell und architektonisch gelungen Gemeindehaus in der Hoffnung, dass dieses Gebäude mit Leben erfüllt wird, sich alle Gruppen und Besucher dort wohlfühlen und sich im Willen zum Glauben oft treffen mögen.
Diesen guten Wünschen schloss sich Christoph Leppla als Vorsitzender des SV Großeicholzheim nahtlos an, bevor man sich gemeinsam an die wichtigste Handlung des Tages machte, das rote Band vor dem Gemeindehaus durchschnitt und es so für Alle zur Feier öffnete. Die Feier wurde visuell begleitet durch eine interessante Fotoshow von der zweieinhalbjährigen Baustelle.