Zoos teilen ihr Wissen

Mit Hilfe der neuen Datenbank können Studienergebnisse zentral erfasst und abgerufen werden. Auch der Zoo Heidelberg hat das Projekt mit seinen Ressourcen unterstützt. (Foto: Petra Medan)

Europaweite Forschungsdatenbank des VdZ

Heidelberg. (pm) Heute ist der World Wildlife Day oder auch Internationaler Artenschutztag der Vereinten Nationen (UN).

An diesem Tag geht die Zoo Science Library des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und des Europäischen Zoo- und Aquarienverbands (EAZA) online.

Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete (peer-reviewed) Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind.

Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden.

Der Zoo Heidelberg hat sich aktiv an der Zoo Science Library beteiligt und ist sich sicher, dass sie ein wertvolles Hilfsmittel für die wissenschaftliche Arbeit in Zoos sein wird.

Mittels der Datenbank können sich ergebende Fragestellungen deutlich zielgerichteter bearbeitet werden als bisher „Wenn wir beispielsweise wissen möchten, ob es Erfahrungen mit einer bestimmten Krankheit gibt oder ob die Vergesellschaftung von zwei Tierarten gut funktionieren kann, können wir in der Datenbank nachschauen, ob diese Themen bereits wissenschaftlich untersucht worden sind.

Ohne die Datenbank müssten wir eine deutlich aufwändigere Recherche betreiben!“, freut sich Dr. Klaus Wünnemann, Direktor im Zoo Heidelberg. Zudem hat der Zoo Heidelberg zahlreiche Arbeiten unterstützt, die nun in der Datenbank zugänglich sind.

„Es ist uns wichtig, einen Teil zum Erfolg von wissenschaftlichen Untersuchungen im Bereich der Tiermedizin, Verhaltensbiologie oder Zoopädagogik beizutragen.

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Dabei ermöglichen wir neben der Bereitstellung von Proben unserer Tiere auch Verhaltensbeobachtungen. Einige Studien, wie zum Beispiel eine Arbeit zur Selbstwahrnehmung von Schimpansen oder zum Schlafverhalten von Antilopen haben wir so aktiv gefördert.

Aktuell läuft eine Studie zu Mikrobiomen im Darm von verschiedenen Säugern, vor allem Raubtieren, bei der wir Kotproben von unseren Tieren zur Verfügung stellen“, sagt Wünnemann.

Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur.

Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ.

„Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis.

Dieses Wissen wird immer wichtiger – in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“

Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird.

Hintergrundinformationen finden sich auch in der Broschüre Forschungsort Zoo – Beiträge und Potenziale der VdZ-Zoos für die wissenschaftliche Forschung(PDF-Datei zum Herunterladen).

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