(Foto: pm)
Ein innovatives Verfahren beschleunigt den Ausbau
Guttenbach. (pm) Die Breitbandversorgung Deutschland (BBV) treibt den eigenwirtschaftlichen Ausbau gigabitschneller Glasfaser im Neckar-Odenwald-Kreis voran. Ein besonderes Highlight ist das aktuelle Teilprojekt in Guttenbach, einem Ortsteil von Neckargerach. Innerhalb von nur zwei Wochen wurde bereits die Hälfte des öffentlichen Bereichs ausgebaut. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Verwendung des innovativen Stufenschleifverfahrens, das in Baden-Württemberg hier erstmals Anwendung findet.
Schnelligkeit und Effizienz durch das Stufenschleifverfahren
Insgesamt wurden in Neckargerach innerhalb von rund zwei Wochen 3,5 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. In den nächsten Tagen erfolgt der Anschluss an den Backbone. Die schnelle Baugeschwindigkeit wird durch das Stufenschleifverfahren ermöglicht. Dieses Verfahren, das nach DIN-Norm zertifiziert ist, erfordert keine breiten Gräben. Stattdessen wird lediglich ein schmaler Schlitz mit einer Breite von 3 bis 11 Zentimetern und einer Tiefe von 8 bis 14 Zentimetern ausgehoben.
Im Vergleich zu herkömmlichen Bauverfahren, die etwa 60 bis 80 Meter pro Tag erreichen, schafft das Stufenschleifverfahren beeindruckende 600 bis 800 Meter pro Tag.
Stimmen aus der Region
Martin Naber, Geschäftsführer der BBV, hebt die Vorteile des neuen Verfahrens hervor: „Dank des neuen Verfahrens können wir auch im ländlichen Raum die Glasfaser zügig verlegen. Das ist ein Schlüssel, um andernorts Tempo in den Glasfaserausbau zu bringen und die Bürgerinnen und Bürger schneller anzubinden.“
Dr. Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, lobt die Fortschritte: „Das innovative Verfahren bringt mehr Tempo in den Ausbau, was sowohl dem Landkreis als auch den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Es bringt uns unserem Ziel eines flächendeckenden Ausbaus näher.“
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Abonnieren Sie kostenlos unserenNorman Link, Bürgermeister von Neckargerach, zeigt sich ebenfalls begeistert: „Die Bauarbeiten gehen wesentlich schneller voran als bei konventionellen Verfahren. Zudem sind sie mit weniger Lärm, Schmutz und Straßensperrungen verbunden. Das kommt bei der Bevölkerung gut an.“
Umweltfreundlich und ressourcenschonend
Konrad Matheis, COO der Fiber Europe, die das Verfahren entwickelt und patentiert hat, betont die ökologischen Vorteile:
„Durch die geringere Menge an Erdaushub reduziert sich der Baustellenverkehr erheblich. Dies minimiert Belastungen durch Lärm, Schmutz und Verkehr. Zudem sinkt die CO2-Belastung der Baustelle deutlich.“
Das Stufenschleifverfahren ist in der DIN 18220 dokumentiert und somit eine anerkannte Methode nach deutschen Standards.
Ausblick: Verbreitung des Stufenschleifverfahrens
Martin Naber kündigt an, das Verfahren auch in anderen Projekten einzusetzen und aktiv dafür zu werben: „Von einem beschleunigten Glasfaserausbau profitieren alle in einer Gemeinde: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Verwaltung.“