
(Symbolbild – Gideon Putra)
Mosbach. (pm) Der „#Fairbruary“ dazu auf, einen Monat lang fair zu konsumieren und damit zu besseren Arbeitsbedingungen und fairen Handel beizutragen. Die Stadt Mosbach, die sich als Fairtrade-Town bewirbt, unterstützt diese Aktion.
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit trinken jeden Tag Kaffee. In Deutschland werden pro Kopf und Tag im Durchschnitt vier Tassen getrunken. Kaffee ist eine der meistgehandelten Waren der Welt. Und doch können viele der Menschen, die dieses beliebte Produkt anbauen, nicht ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Fairtrade möchte das ändern.
Im Fairtrade-System gibt es fast 870.000 Kaffeebauern und -bäuerinnen, die pro Jahr rund 700.000 Tonnen Fairtrade-Kaffee produzieren. Insgesamt sind jedoch von Honduras über Vietnam bis Kenia und Indonesien rund 125 Millionen Menschen darauf angewiesen, ihren Lebensunterhalt mit Kaffeeanbau zu bestreiten. Wo der angebaute Kaffee letztendlich verkauft wird und zu welchem Preis, erfahren die allermeisten Bäuerinnen und Bauern nicht.
Denn obwohl die Kaffeeindustrie ein Milliardengeschäft ist, erhalten diese für ihre harte Arbeit oftmals kaum genug, um ihre Kosten zu decken. Die Ernte hängt von Faktoren wie Wetter, Schädlingen und Pflanzenkrankheiten ab. Zudem sind die Folgen des Klimawandels eine ständig wachsende Bedrohung; der Kaffeeanbau wird immer schwieriger. Während die Landwirtinnen und Landwirte in Armut leben, ist Kaffee ein beliebtes und rentables Spekulationsobjekt an der Börse.
Mit dem Fairtrade-Mindestpreis wurde ein Sicherheitsnetz geschaffen, das Kaffeeproduzierenden Stabilität bietet. Er schützt sie vor plötzlichen Preiseinbrüchen, ermöglicht eine bessere Finanzplanung und Investitionen, die das Einkommen für die Zukunft erhöhen. Die Kooperativen können in Anlagen wie Röstmaschinen investieren, die Umstellung auf Bio fördern oder in neue Bereiche wie den Agrotourismus einsteigen. Die Fairtrade-Prämie wird zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt; Bio-Anbauwird mit einem Aufschlag honoriert. Die Einnahmen fließen in die Verbesserung der Kaffeeproduktion und -qualität sowie in Gemeinschaftsprojekte vor Ort. Durch den Zusammenschluss in kleinen Erzeugerorganisationen können die Landwirt*innen bessere Handelsbedingungen aushandeln und mehr Märkte erreichen.
Bei der Stadt Mosbach wird bereits seit 2020 bei städtischen Veranstaltungen sowie internen Besprechungen fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Dazu gibt es fairen Zucker, faire Kekse oder faire Limonade.