80 Personen sind wieder gesund

Gesundheitsamtsleiterin Dr. Martina Teinert antwortet auf Bürgerfragen. (Foto: pm)

Antworten zum Coronavirus

Mosbach.  (pm) Aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ergeben sich immer wieder viele Fragen, von denen Dr. Martina Teinert, Leiterin des Gesundheitsamts des Neckar-Odenwald-Kreises, einige beantwortet.

Besteht denn beim Verkauf offener Waren ein Infektionsrisiko?
 Dr. Martina Teinert: Dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind bisher keine Corona-Infektionen über diese Übertragungswege bekannt. Grundsätzlich können Coronaviren aber natürlich durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Backwaren, Obst oder Gemüse gelangen. Backwaren sind im Einzelhandel deshalb durch einen Niesschutz an der Theke oder an den Selbstbedienungsständen geschützt, wodurch die Kontaminationsgefahr minimiert wird. Es ist deshalb wichtig, beim Entnehmen immer die bereitliegenden Hilfsmittel zu nutzen, also etwa eine Zange oder eine Tüte, durch welche die Waren gegriffen werden können. Bei der Zubereitung von Obst und Gemüse sollten ebenso die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden, die gründliches Abwaschen und Händewaschen vor der Verarbeitung beinhalten.

Wann werden Veranstaltungen wieder möglich sein?
 Dr. Martina Teinert: Rein rechtlich besteht das Kontaktverbot derzeit bis zum 15. Juni. Ich kann zudem aus epidemiologischer Sicht nur davor warnen, darauf zu hoffen, bald werde alles vorbei sein. Auch wenn das Wetter jetzt schöner wird, hat sich an der Lage nichts geändert. Das bedeutet: Jeder Kontakt mit anderen, näher als 1,50 Meter, kann potenziell zu einer Infektion führen.

Senken die warmen Temperaturen nicht das Infektionsrisiko? 
 Dr. Martina Teinert:  Das Virus ist für uns alle noch relativ neu. Aber Modellrechnungen aus den USA deuten darauf hin, dass sich im Frühjahr und Sommer die Pandemie wohl nicht verlangsamen wird. Leider gibt es hierzu keine sichere Aussage.

Gibt es eigentlich aus Sicht des Gesundheitsamts auch gute Nachrichten?
 Dr. Martina Teinert: Natürlich, das darf nicht vergessen werden. Rund 80 positiv getestete Personen im Landkreis sind inzwischen wieder genesen, das heißt, sie zeigen über zwei Wochen nach der Bestätigung keine Symptome mehr. Insgesamt steigt zudem die Kurve der Fallzahlen bei uns nicht so schnell wie anderswo, was natürlich mit glücklichen Umständen zu tun haben kann. Aber mit Sicherheit auch mit der konsequenten und guten Arbeit aller medizinischer Einrichtungen. Beispielsweise hatten wir schon Fälle in Pflegeheimen, die wir sehr gut eindämmen konnten. Wir tun alles dafür, dass es so bleibt. Wir schauen von Tag zu Tag. Und wer aufmerksam und besonnen ist, kann uns dabei helfen.

Ich möchte Ostern gerne ganz traditionell mit meiner Familie feiern – kann ich das tun?
Ich rate jenseits aller rechtlicher Regelungen dringend dazu, über Ostern von privaten Feiern und Zusammenkünften abzusehen. Das ist eine große Einschränkung. Und wir werden sicher noch lange an dieses Osterfest zurückdenken. Aber schon in einem Jahr werden wir alle glücklich darüber sein, wenn unsere Familie von vermeidbaren Todesfällen verschont geblieben ist. Wer sich jetzt verantwortungsvoll verhält, muss sich nach Ostern keine Sorgen über mögliche Infektionen bei nahestehenden Personen machen. Auch das gehört zum inneren Frieden, den ich persönlich mit Ostern verbinde.

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„Klimawandel bedroht Natur und Mensch“

(Symbolbild – Elg) Kann Geoengineering das Klima retten? Waldbrunn. (pm) Beim monatlichen Treffen des NABU Waldbrunn im Gasthaus „Zum Engel“, in Mülben, referierte Andreas Wieder vom Vorstand der hiesigen NABU-Gruppe über den Klimawandel und seine Folgen für unseren Planeten. Er berichtete von wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Auswirkungen der zunehmenden Erderwärmung, vor allem durch das Treibhausgas Kohlendioxid. Die Folgen der jetzt schon festgestellten globalen Erderwärmung von 1,5 Grad seien nicht zu übersehen, ließ Wieder die Zuhörer wissen. Dies seien der Gletscherschwund, der Rückgang des polaren Eismeeres, der Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme von Starkniederschlägen und Hochwasser, häufigere Stürme, Trockenperioden und Dürren. […] […]

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