
(Foto: S. Strohmer)
Arno Meuter einstimmig gewählt – Mitgliederversammlung im fideljo
Mosbach. (kbd) Im Kultur- und Begegnungszentrum fideljo kamen die Mitglieder des Kreisverbands der Grünen zur ersten Versammlung nach der Bundestagswahl zusammen. Neben der Analyse der Wahlergebnisse stand die Nominierung des Direktkandidaten für die Landtagswahl 2026 im Mittelpunkt.
Nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzende Maren Fütterer wurden die Regularien für die Wahl des Kandidaten zügig abgearbeitet. Andreas Klaffke übernahm die Wahlleitung, während Luise Reiland und Wolfram Bernhardt als Vertrauenspersonen bestimmt wurden.
Vorstellung von Arno Meuter
Arno Meuter hatte seine Kandidatur bereits angekündigt und nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen. Der 29-Jährige aus Aglasterhausen ist bei Bündnis 90/Die Grünen und durch sein gesellschaftliches Engagement bestens bekannt. 2021 war er bereits Zweitkandidat neben Amelie Pfeiffer. Seine Wurzeln liegen in der evangelischen Jugendarbeit, und er ist Mitglied des Kirchengemeinderats seiner Heimatgemeinde.
Meuters politischer Weg begann mit dem Erstarken des Rechtspopulismus, was ihn vor zehn Jahren zum Eintritt in die Grünen bewog. 2019 wurde er in den Gemeinderat und den Kreisvorstand gewählt. Besonders sichtbar war er als Aktivist bei Fridays for Future, im Bündnis Klimaschutz Neckar-Odenwald sowie als Hauptorganisator der großen Anti-AfD-Demonstrationen 2024. Auch beim Christopher-Street-Day (CSD) in Mosbach war er Mitinitiator. Gemeinsam mit seiner Partnerin Lena-Marie Dold organisiert er seit 2022 die Ukraine-Mahnwache in Mosbach, die im April zum 116. Mal stattfindet.
Wahlkampf mit Leidenschaft
Meuter beschrieb, wie die enttäuschenden Bundestagswahlergebnisse ihn zum Nachdenken brachten. Besonders bewegend war für ihn eine Episode mit seiner fünfjährigen Nichte, die ihn nach den ersten Hochrechnungen tröstete und ankündigte, eine Maschine zu bauen, die „den guten Menschen Kraft gibt“. Diese Idee sei für ihn eine Inspiration für den Wahlkampf.
„Meine Kandidatur beginnt nicht heute“, betonte Meuter. Seit drei Jahren habe er ein Netzwerk aufgebaut. „Und wenn ich heute nominiert werde, steht ein starkes Team bereit, mich zu unterstützen.“ Er versprach einen professionellen und kreativen Wahlkampf: „Lasst uns Kraft geben, lasst uns Brücken und Tore bauen.“
Sein engagierter Vortrag und seine überzeugenden Antworten führten zu einem einstimmigen Votum: 29 Ja-Stimmen machten Arno Meuter zum Landtagskandidaten der Grünen.
Lena-Marie Dold als Zweitkandidatin
Der Kreisvorstand schlug Lena-Marie Dold als Zweitkandidatin vor. Die 26-jährige Sonderpädagogik-Studentin aus Elztal ist Gemeinderätin und war in der letzten Legislaturperiode auch Kreisrätin.
Auch sie erhielt 29 Ja-Stimmen. „Dieses politische Power-Duo wird nun den Wahlkampf für Cem Özdemir und die Kreis-Grünen anführen“, verkündete Andreas Klaffke.
Delegierte für den Landesparteitag gewählt
Nach der Nominierung wählten die Mitglieder die Delegierten für den Landesparteitag im Mai in Heidenheim, bei dem die Landesliste aufgestellt wird. Maren Fütterer und Wolfram Bernhardt wurden als Delegierte bestimmt, Lena-Marie Dold und Klaus Brauch-Dylla als Ersatzdelegierte.
Zudem informierte Maren Fütterer über einen Besuch des Landtagsabgeordneten Michael Joukov am 30. April. Dabei wird es um klimagerechte Mobilitätslösungen und erneuerbare Energien gehen.
Bundestagswahlanalyse
Bundestagskandidat Horst Berger analysierte die Ergebnisse der Bundestagswahl mit besonderem Fokus auf den Wahlkreis Odenwald-Tauber. Die Grünen verzeichneten hier Verluste von drei Prozentpunkten, die im Vergleich zu den anderen Ampel-Parteien jedoch moderater ausfielen. Nachdenklich stimmte ihn, dass seine persönliche Erststimmenzahl hinter den Parteiergebnissen zurückblieb.
Dennoch zog er ein positives Fazit: Der vielfältige Wahlkampf, die starke Mobilisierung der Parteibasis und der Mitgliederzuwachs seien Erfolge. „Wir haben einen Bogen gespannt – vom lebendigen Wahlkampfauftakt im Waldeck über den Neujahrsempfang bis zum Überraschungschor der ‘Grünkehlchen’ in der Mosbacher Fußgängerzone.“
Zum Abschluss übergab Berger den symbolischen Wahlkampf-Staffelstab an Arno Meuter und Lena-Marie Dold.