Dem Nachhaltigkeitsgedanken finanziell Rechnung getragen
von Liane Merkle
Seckach. Neben diversen anderen Tagesordnungspunkten (Bericht folgt), beschloss der Gemeinderat Seckach in seiner heutigen Sitzung den Haushalt 2012 sowie den Wirtschaftsplan der Wasserversorgung. Dahei konnte Bürgermeister Thomas Ludwig darauf verweisen, dass man dem Nachhaltigkeitsgedanken auch beim Finanzgebaren Rechnung getragen habe.
Gegenüber der Haushaltsplanung des Vorjahres erhöhen sich nach Berechnungen von Kämmerer André Kordmann einerseits die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 178.600 Euro, Gemeinschaftssteuern um 119.400 Euro, Finanzzuweisungen um 99.100 Euro, Zuweisungen für Kinderbetreuung um 84.300 Euro und der Steueranteil beim ,,Regionalen Industriepark Osterburken“ um 50.000 Euro. Andererseits verringert sich die Umlagebelastung aus Kreis- und Finanzausgleichsumlage um 281.100 Euro sowie der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand um 60.500 Euro.
Somit wurde der Haushaltsplan festgesetzt mit Einnahmen und Ausgaben von je 11.682.700 Euro, davon im Verwaltungshaushalt 8.941.600 Euro und im Vermögenshaushalt von 2.741.100 Euro. Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen beträgt 1.933.700 Euro und der Höchstbetrag der Kassenkredite beträgt 1.500.000 Euro. Als Hebesätze für die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Betriebe) auf 385 v.H., die Grundsteuer B (Grundstücke) auf 355 v.H. und die Gewerbesteuer auf 360 v.H.
Im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes ,,Wasserversorgung Seckach“ umfasst der Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen von je 535.000 Euro (Vorjahr 564.000 Euro) und der Vermögensplan sieht Einnahmen und Ausgaben von je 293.900 Euro (Vorjahr 263.900 Euro) vor. Der Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen für Investitionen wurde auf 141.800 Euro und der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen auf 46.600 Euro festgesetzt. Der Höchstbetrag der Kassenkredite beträgt im Wirtschaftsplan für das Haushaltsjahr 2012 500.000 Euro.
In seiner Haushaltsrede gab Bürgermeister Ludwig seiner Befürchtung Ausdruck, dass ein weiteres Aufstocken des EURO-Rettungsschirms auch an den Kommunen nicht spurlos vorbei gehen und die Schere zwischen Arm und Reich immer breiter werde. Auf jeden Fall sei die Gemeinde finanziell hauptsächlich „von außen bestimmt“ und daher heiße die Devise weiterhin, „auf dem Teppich bleiben und sich im Wesentlichen auf die Pflichtaufgaben zu beschränken“. Was mehr als genug sei. So werde man Investitionen im Umfang von 2,5 Mio. Euro in Angriff nehmen, und zwar schon im neunten Haushaltsjahr in ununterbrochener Reihenfolge ohne einen einzigen Euro Kreditaufnahme.
Starke Zuwachsraten seien im Bereich Betreuung und Bildung zu verzeichnen. Allein für die beiden Schulen und die drei Kindergärten sind für 2012 Aufwendungen im laufenden Betrieb brutto knapp 1,2 Mio. Euro geplant. Und ab Sommer 2013 greife dann noch der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 0 Jahren und die Veränderungen in der Schullandschaft. Dennoch will man die Hebesätze der eigenen Steuerarten stabil halten, die Vereine weiter in gleich hohem Maße wie bisher fördern als einen von vielen Punkten, die die Attraktivität von Seckach steigern.
Weitere Punkte sind die Stadtsanierung und Dorfentwicklung, Mobilitätsbelange, Hochwasserschutz, Vorsorge zum demografischen Wandel, Schutz der Bürger durch bestmögliche Ausrüstung der Feuerwehr und vieles mehr. „Der Gemeinderat der Gemeinde Seckach kann im 40. Jahr des Bestehens unserer Großgemeinde einen Haushalt verabschieden, der sich mehr als sehen lassen kann.
Trotz chronischer Steuerschwäche präsentieren sich unsere Finanzen in einem sehr ordentlichen Zustand. Die Konsolidierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre zahlen sich ebenso aus wie die ja bereits vor zwei Jahrzehnten ausgegebene Devise, in der gemeindlichen Infrastruktur keinen Unterhaltungsstau mehr aufkommen lassen zu wollen. Hinzu kommt, dass es uns nunmehr seit fast einem Jahrzehnt gelingt, im Kernhaushalt ohne einen einzigen Euro Kreditaufnahme auszukommen, was sich sowohl bei der Zinslast als auch beim Schuldenstand positiv auswirkt. Dem vor allem in unserem Lokale-Agenda-21-Prozess beschworenen und gelebten Nachhaltigkeitsgedanken tragen wir somit auch durch unser Finanzgebaren in großem Stil Rechnung“.
Seinen Dank richtete Ludwig in erster Linie an den Gemeinderat als Hauptorgan, aber auch an die Verwaltungsmitarbeiter, besonders Kämmerer André Kordmann, der nicht nur für die übersichtliche und fachlich fundierte Aufstellung des Planwerkes samt detaillierten Erläuterungen verantwortlich zeichnet, sondern auch stets weitschauend am finanzstrategischen Kurs der Gemeinde arbeite.