Es gibt noch mehr, was man zum Bauschutt aus Atomanlagen wissen sollte!
So wurden auf der Deponie Buchen-Sansenhecken in den Jahren 2004 bis 2008 bereits rund 250 Tonnen radioaktiv belastetes Material aus dem Kernkraftwerk Obrigheim (KWO) abgelagert. Außerdem darf entsprechender Müll aus dem KWO auch auf die Sondermülldeponie in Billigheim gebracht werden. Es ist nur zu hoffen, dass es dazu eine Dokumentation gibt, wo die verschiedenen Gebinde eingebaut wurden und ob sie lose oder verpackt waren.
Für die Zukunft sind laut Medienberichten noch weitere 3.000 Tonnen aus dem KWO (bis 600 Tonnen jährlich) angekündigt. Sinnvoll wäre, das gesamte Abbaumaterial im KWO zu lagern, bis klar ist, wie viel insgesamt anfällt. Erst dann kann ein Gesamtkonzept erstellt werden, das auch die Abfälle aus den anderen baden-württembergischen Atomkraftwerken und aus den Forschungsanlagen in Karlsruhe umfasst, aus denen Abbaumaterial im Land verteilt werden soll.
Die EnBW verlautbart zwar „dass wir uns an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger des Landkreises wenden, in dem das jeweilige Kernkraftwerk steht“, aber dass eine Verteilung des Abfalls aus Atomanlagen auf beliebige Deponien, nicht nur des „zuständigen“ Landkreises möglich ist, zeigt die Verbringung von radioaktiv belastetem Abfall aus dem KWO auf die Deponie in Sinsheim seit 2009.
Zudem gibt es keine Unbedenklichkeit bei radioaktiven Stoffen, schon gar nicht bei den künstlich erzeugten aus Atomanlagen, das ist international wissenschaftlich anerkannt. Und der immer wieder für die Unbedenklichkeit angeführte „Grenzwert“ ist ein Richtwert und damit fast so unverbindlich wie die Geschwindigkeitsbegrenzung 130 auf Autobahnen.
Gertrud Patan
Schefflenz