Erhöhte Werte in Jagsthausen
Jagsthausen. (pm) Die ersten Ausläufer der 23 km langen Schadstofffahne haben den Landkreis Heilbronn erreicht. In Jagsthausen wurde heute um 11 Uhr ein erhöhter Ammoniumgehalt von 1,12 mg/l gemessen. Die Maßnahmen zur Belüftung und zur Sauerstoffversorgung der Jagst wurden inzwischen wieder aufgenommen.
Am gestrigen Sonntag waren die Aktivitäten zunächst ausgesetzt worden, da sich die Schadstoffe langsamer als erwartet auf die Kreisgrenze zu bewegten. Grund dafür ist eine starke Algenbildung in der Jagst, die das Geschehen verlangsamt hat. Die Algen könnten sich als wichtige Verbündete im Kampf gegen die Verunreinigung erweisen, da sie die Giftstoffe binden.
„Wir fahren auf Sicht“, schildert Landrat Detlef Piepenburg die Lage an der Jagst. Man müsse sehr flexibel sein und sich ständig auf neue Situationen einstellen. Präzise Vorhersagen über die weitere Entwicklung seien nicht möglich. Die Abschwächung der Schadstoffe im bisherigen Verlauf mache jedoch Mut. Zudem sehe es so aus, als ob die Schadstofffahne an ihren Rändern ausfranse – so könnten sich Rettungsinseln für die Fische bilden.
Der Landrat dankt vor allen den bis zu 200 Helfern, die an der Jagst pausenlos im Einsatz sind: Feuerwehren, THW, DRK, Fischereivereine, Landwirte und zahlreiche weitere Helfer.
Morgen wird Umweltminister Franz Untersteller den Landkreis besuchen, um sich vor Ort ein Bild zu machen.