SG Schozach Bottwartal 2 – TV Mosbach 18:30 (10:13)
(tvm) Der TV Mosbach hat geliefert: Im Fernduell um die Bezirksmeisterschaft mit der SG Degmarn Oedheim legten Heiß und Co. vor und bezwangen den Tabellenzwölften aus Beilstein klar mit 18:30 bezwingen. Allerdings war die Vorstellung der Favoriten trotz des klaren Sieges alles andere als das, was sich Trainer Dirk Förster von seinen Handballern erwartet hat: „Ich habe wirklich damit gerechnet, dass wir nach dem emotionalen Duell gegen Flein eine Viertelstunde brauchen werden, um ins Spiel zu finden. Das wir uns eine ganze Halbzeit so schwer tun, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Da war der eine oder andere nicht bei der Sache“, grantelte der Trainer nach dem Spiel.
Was er meinte lässt sich protokollarisch darstellen. Zwar kamen seine Handballer gegen die Württembergligareserve ganz gut ins Spiel und führten in der siebten Spielminute mit 5:2, mehr Positives kann man aus der ersten Hälfte der Begegnung aus Mosbacher Sicht aber nicht berichten. „Lahme Beine, lahmer Kopf, keine Einstellung zum Spiel und zum Gegner, ich könnte noch eine Weile weiter erzählen. Normalerweise müssen wir uns für die ersten 30 Minuten bei unseren mitgereisten Fans entschuldigen“, motzte Förster weiter. Das Resultat fehlenden Engagements sahen die Kreisstädter auf der Anzeigetafel: der Gastgeber und Underdog hielt die Partie offen und nutzte die immens hohe Fehlerquote der Mosbacher Ballwerfer hinten wie vorn zum Anschluss halten. Quintessenz des „Tanzes ohne Eier“ (O-Ton Förster) war ein mageres 10:13 zur Halbzeit.
Die folgende Pause hatte für den Favoriten dann wenig mit Erholung zu tun. Es war eher wie in der Schule, allerdings zu Nachkriegszeiten, denn entgegen der heute vorherrschenden leisen Töne wackelte in der Langhanshalle die Wände der Gästekabine. „Ich muss den Jungs ja nicht sagen, was sie falsch gemacht haben, ich musste ihnen nur in den Arsch treten. Die Mannschaft hat so einen geilen Charakter, wenn ich die an der Ehre packe, dann zünden die auch“, begründete Förster seinen emotionalen Auftritt.
Der TV kam wachgerüttelt aus der Kabine. Vor allem das Dreigestirn Stefan Heiß, Patrick Mittmann und Michael Goertz riss jetzt an den Ketten und zermürbte die Hausherren. Die fanden kaum noch Lücken im Abwehrverband des TV und der nahm dank der Ballgewinne und des wachsenden Selbstbewusstseins auch im Angriff Fahrt auf. Spätestens eine Viertelstunde vor Ultimo als Mario Grimm die Anzeigetafel auf zehn Tore Vorsprung stellte, war die Morgenluft aus der Langhanshalle verschwunden und den Hausherren der Schneid abgekauft. Aus dem angesprochenen 14:24 wurde am Ende ein 18:30. „Mit der zweiten Halbzeit sind wir zumindest annähernd unseren Ansprüchen gerecht geworden. Jetzt werden wir in der Trainingswoche Vollgas geben, um zum Finale am kommenden Samstag eine andere Leistung auf die Platte zu legen“, so der Trainerkommentar nach dem Schlusspfiff.
Für den TV: Goertz und Beuchert im Tor, Blasmann 7, Filipiak, Mittmann 10/1, Schmid 1, Schwarz 2,Gehring 3, Grimm 5, Heiß 2, Somogyi