
Minister Peter Hauk (CDU) trifft die Bürgermeister Norman Link und Markus Haas
Neckargerach. (pm) „Der intensive Austausch in der zweiten Phase, bei der Aufarbeitung der Hochwasserschäden und künftigen Schutzmaßnahmen, ist elementar, denn auch beim Hochwasser an sich, waren die Gemeinden aufgrund ihrer Nachbarschaft von gemeinsamen Problemen betroffen. Das Land Baden-Württemberg bietet zahlreiche Förderprogramme zu diesem Thema an, für einen Austausch über die Möglichkeiten stehe ich zur Verfügung“, so der CDU-Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk bei seinem Besuch in Neckargerach.
Gemeinsam mit den Bürgermeistern Norman Link (Neckargerach) und Markus Haas (Waldbrunn) wurden bei einem gemeinsamen Gespräch die vergangenen Wochen aufgearbeitet. Beide Bürgermeister zeigten sich erfreut, dass die Landespolitik auch Wochen nach der Hochwasserkatastrophe noch den Kontakt zu den Kommunen sucht und weiterhin Hilfe anbietet. Jedoch war auch der Tenor beider Bürgermeister, dass manche bürokratischen Hürden in der aktuellen Lage nicht förderlich wären. „Wenn wir für sanierungsbedürftige Straßen, die bei dem Hochwasser, unterspült wurden, Ausschreibungen tätigen müssen, dann treibt das die Kosten unnötig in die Höhe“, so Bürgermeister Norman Link. Amtskollege Haas ergänzte: „Das Unwetter sprengt so manchen Haushalt in Sachen Eigenmittel, wenn die Fördermittel nicht entsprechend vorhanden sind, ergo wir bräuchten einen höheren Fördersatz.“ Minister Hauk konnte gerade für diesen Punkt Verständnis aufbringen, dass Ausschreibungen, welche bei planbaren Kommunalprojekten sinnvoll seien, in diesem Fall nur Zeit und Geld kosten. Außerdem verwies Hauk in diesem Zusammenhang auf die Förderprogramme Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) und Flurbereinigung. „Wenn die Flurbereinigung in Ortsteilen noch nicht abgeschlossen ist, kann man die Sanierung von Feldwegen hierdurch fördern,“ so Hauk. Im weiteren Verlauf des Gesprächs einigte man sich darauf, sich bei der nächsten Sitzung des Ausgleichsstocks dafür einsetzen will, dass die „Unwetteranträge“ zusätzlich genehmigt werden. „Wir haben hier eine Ausnahmesituation, die außergewöhnliche Maßnahmen benötigt“, so der Tenor der Anwesenden. Bürgermeister Link verwies darauf, dass man den Kommunen, die im regulären Prozess des Ausgleichsstocks schon eine begrenzte Antragsanzahl vorbringen dürften, jetzt die „Unwetteranträge“ on top genehmigen muss.
Nachdem Gespräch besichtigten Minister Hauk und die Bürgermeister Link und Haas den stark betroffenen Teil von Neckargerach, wo in der „Tiefen die als Wassermassen aus dem höher gelegenen Schollbrunn wie in einem Trichter konzentriert wurden, weshalb das Gebiet stark betroffen war. Die Aufräumarbeiten sind hier schon in vollem Gange. In den kommenden Wochen werden die Geröllmassen mit schwerem Gerät beseitigt, wobei die Gemeinde Neckargerach auch den betroffenen Grundstücksbesitzern gerne unterstützend helfen wird. Minister Hauk war von dem Krisenmanagement in beiden Gemeinden begeistert, sowohl von Neckargerach als auch von Waldbrunn: „Die Eindrücke kurz nach dem Hochwasser habe ich noch gut in Erinnerung. Die Situation war damals verheerend bis aussichtlos.
Nichtsdestotrotz ist es gut, dass beide Gemeinden nun mit einem kühlen Kopf versuchen das weitere Vorgehen von Schadenbeseitigung bis hin zu Hochwasserschutz für die Zukunft gemeinsam in die Hand nehmen,“ so Hauk abschließend.

(Foto: pm)