(pm) Es ist in Deutschland das erste Mal, dass hochradioaktive abgebrannte Brennelemente auf einem Fluss transportiert werden. Die Initiative AtomErbe Obrigheim hat den Eindruck, dass Risiken und Gefahren ausgeblendet werden und dass die mindestens fünf Transporte auf dem Neckar von AKW Obrigheim (KWO) nach Neckarwestheim als Experiment anzusehen sind.
Es fängt damit an, dass es im AKW Obrigheim kein Lager für CASTOR-Behälter gibt, sodass die beladenen Behälter für den Transport wochenlang auf dem Anlagengelände im Freien „bereitgestellt“ werden müssen. Und das, obwohl wieder öfters Tiefflieger über die Region fliegen.
Die Initiative AtomErbe Obrigheim begrüßt die Klage der Gemeinde Neckarwestheim gegen diesen gefährlichen Transport. Sie hält es für zweifelhaft, ob die „Transportbereitstellung“ der beladenen Castor-Behälter auf dem KWO-Gelände einer juristischen Überprüfung standhalten wird. Denn die erste Stilllegungs- und Abbaugenehmigung, auf die sich EnBW und das baden-württembergische Umweltministerium berufen, geht von einem Zwischenlager für die Castor-Behälter in nächster Nachbarschaft des KWO aus, so dass für den Transport nur ein paar Meter ohne Aufenthalt zu bewältigen wären.
Gertrud Patan, Mitglied der Initiative, befürchtet „Wenn solche Klimmzüge im Umgang mit dem Atommüll gemacht werden, sieht es nach einem Experiment aus, um auszuprobieren, wie großzügig die gesetzlichen Vorschriften ausgelegt werden können“.