Von neuem Lernort zu Schlossfestspielen

Symbolbild

Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss absolvierte umfangreiches Programm bei Sitzung in Höpfingen

Höpfingen. (lra) Ein umfangreiches Programm absolvierte der Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss des Neckar-Odenwald-Kreises letzte Woche bei einer Sitzung in Höpfingen. Begrüßen konnte Landrat Dr. Achim Brötel zu Beginn nicht nur die Ausschussmitglieder, sondern auch Dr. Andrea Hoffend und Andreas Schulz, die das Projekt „Lernort Kislau“ vorstellten.

Mit einer Präsentation erläuterten sie, dass auf dem Areal von Schloss Kislau bei Mingolsheim, wo von 1933 bis 1939 ein Konzentrationslager war, ein Lernort zur badischen Landesgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 errichtet werden soll. Die Konzeption sehe vor, dass Schüler dort erfahren, wie schnell die Demokratie bedroht sein kann. Der Lernort werde, so Dr. Hoffend, keine Gedenkstätte im herkömmlichen Sinne sein, sondern ein Ort für aktives Lernen. „Ein ambitioniertes, aber sehr spannendes Projekt“, so nannte der Landrat in der anschließenden Diskussion das Vorhaben. Ein Urteil, dem sich die Kreisräte anschlossen, wobei Nachfragen zu der Umsetzung, der Erreichbarkeit und der Finanzierung gestellt wurden. Man unterstütze das Projekt gern ideell, eine finanzielle Förderung komme aber aufgrund der bisherigen Verwaltungspraxis im Kreis nicht in Frage, lautete dann der Entschluss des Gremiums.


Die energetische Sanierung des Hauptgebäudes des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO) und damit wohl eines der anspruchsvollsten Schulsanierungsprojekte in der Kreisgeschichte stand dann ein weiteres Mal auf der Tagesordnung. Der Landrat erinnerte daran, dass der Ausschuss im April beschlossen hatte, in erster Priorität die Sanierung des Gebäudes und nicht einen Ersatzneubau weiterzuverfolgen. Die Verwaltung sei zugleich beauftragt, die Unterlagen für einen Förderantrag beim Land vorzubereiten. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, betonte Dr. Brötel. Jedoch liege bisher noch immer lediglich ein Entwurf der Verwaltungsvorschrift zu der Förderung vor: „Wenn die Vorschrift in Kraft gesetzt wird, stehen wir in den Startlöchern.“

Das Kostenvolumen für die GTO-Sanierung sei inzwischen auf rund neun Millionen Euro gestiegen, da neben der Erneuerung der kompletten Gebäudehülle auch die umfassende Erneuerung der Haustechnik notwendig sei. Für die etappenweise Umsetzung sei eine Bauzeit von drei Jahren vorgesehen. Daher müssten die Planungen weitergeführt werden. Der Ausschuss folgte deshalb dem Vorschlag der Verwaltung, das Ingenieurbüro Metzger aus Weikersheim mit Fachplanungsleistungen für die Elektrotechnik der Schule zu beauftragen.

Über die aktuelle Entwicklung der Kreisschulen berichtete anschließend, wie von der CDU-Kreistagsfraktion im März beantragt, die Verwaltung. Bezogen auf das Referenzjahr 2010/11 sei ein Rückgang der Schülerzahlen an den kreiseigenen Schulen um rund elf Prozent festzustellen. Bei allen Schulen im Kreis liege dieser Wert in einem ähnlichen Zeitraum sogar noch etwas höher. Diese Werte lägen deutlich über dem Landesdurchschnitt. „Hier ist ganz deutlich der demografische Wandel zu spüren, aber es gibt auch noch weitere Einflussfaktoren, wie beispielsweise neue Bildungsangebote im angrenzenden Bayern“, so der Landrat. Mit Blick auf die Kreisschulen sei die Lehrerversorgung in vielen Einrichtungen gut, bei den Schulen mit sonderpädagogischer Ausrichtung sowie beim Schulkindergarten jedoch aufgrund fehlender Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt sehr angespannt. Außergewöhnliche Investitionen stünden, abgesehen vom GTO, bei den Schulen nicht an. „Das zeigt, dass wir unsere Schulen nie vernachlässigt haben und entsprechend es jetzt keinen Investitionsstau gibt“, sagte Dr. Brötel.

Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Ausschuss, die Volks- und Chormusik im Kreis, wie schon in den vergangenen Jahren, zu fördern und dem Blasmusikverband Tauber-Odenwald-Bauland einen Zuschuss von 5.880 Euro zu gewähren. Weiterhin informierte der Landrat, dass er in seiner eigenen Zuständigkeit 3.600 Euro an Zuschüssen an den Chorverband Mosbach, 1.296 Euro an den Sängerkreis Buchen, 516 Euro an den Chorverband Kurpfalz Heidelberg und 708 Euro an den Sängerbund Badisch-Franken vergeben habe. Die Beträge wurden jeweils in Abhängigkeit von der Zahl aktiver Mitglieder ermittelt. „Gern unterstützen wir wieder die wertvolle kulturelle Arbeit, die hier geleistet wird.“ Ebenso gewährt der Kreis auf Beschluss des Ausschusses acht Sportgruppen mit überörtlicher beziehungsweise kreisweiter Bedeutung in den Sportkreisen Buchen und Mosbach rund 13.000 Euro als Zuschuss zu den Nutzungsentgelten für kreiseigene Hallen im vergangenen Jahr.

Zurückgehend auf einen Antrag von Kreisrat Joachim Mellinger (SPD) im April stellte die Verwaltung eine Übersicht über die vom Kreistag beschlossenen Schulversuche an den kreiseigenen Schulen vor. Viele Schulversuche liefen erfolgreich, aber es gebe auch Fälle bei denen es, wie der Name schon sage, beim Versuch geblieben sei. Ein Grund seien beispielsweise geringe Bewerberzahlen.

Auch wies Dr. Brötel darauf hin, dass an den kreiseigenen Schulen derzeit, wenn dies von den Schulleitungen gewünscht wird, frei zugängliches und kostenfreies WLAN eingerichtet werde. Man greife dafür auf eine sichere Lösung zurück. An einmaligen Kosten für die Verkabelung und Beschaffung der Hardware seien bisher rund 30.000 Euro angefallen. Die monatlichen Kosten beliefen sich insgesamt auf rund 500 Euro. Die erste Resonanz auf das neue Angebot falle seitens der Schüler- und Lehrerschaft ausgesprochen positiv aus. Auch in den in öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten des Landratsamtes gebe es inzwischen freies WLAN.

Über eine sehr erfreuliche Gesamtauslastung von mehr als 80 Prozent in der vergangenen Spielzeit der Schlossfestspiele Zwingenberg konnte der Landrat den Ausschussmitgliedern abschließend berichten. Mehr als 7600 Gäste habe man zu zwölf Opern-, Musical- und Einzelveranstaltungen bei sehr gutem Wetter auf dem Schloss begrüßen können. Insbesondere das Musical „The Rocky Horror Show“ habe mit über 90 Prozent Auslastung und jeden Abend stehenden Ovationen die Bekanntheit der Festspiele in der Musicalwelt noch einmal verfestigt. Allerdings belaste der technische Aufwand für eine so aufwändige Show zunehmend das Budget, so dass die Spielzeit voraussichtlich mit einem geringen Minus abgeschlossen werden wird, das aber durch Rücklagen ausgleichbar ist. Ausdrücklich bedankte sich der Landrat bei allen ehrenamtlichen Helfern und dabei insbesondere den Freiwilligen Feuerwehren, ohne deren Einsatz die Festspiele nicht durchführbar wären. Das Programm für die kommende Spielzeit wird in wenigen Wochen veröffentlicht. Der Vorverkauf beginnt noch vor Weihnachten.

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