Pokern ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Nicht zuletzt TV Formate wie die TV Total Poker Stars Nacht haben dafür gesorgt das das, vor allem in den USA beliebte Kartenspiel in der deutschen Gesellschaft Fuß fassen konnte. Erfolge wie die des deutschen Pius Heinz konnten in den vergangenen Jahren dazu beitragen die Begeisterung und die Kultur rund um das Glücksspiel zu fördern.
Nun ist die Poker Kultur in den USA wesentlich weiter als hierzulande. Während wir in Deutschland noch nach Büchern über Pokern, Strategieen und ähnlichem suchen müssen, gibt es die Weisheiten und den ultimativen Pokerweg in den vereinigten Staaten an jeder Ecke. Nahezu jeder hat seine eigenen Tipps und Tricks, jeder seine eigene Strategie und jeder weiß wie es richtig geht. Demnach müssten in den USA alle Pokermillionäre sein, was aber nicht der Fall ist. Mittlerweile gibt es sogar eigene Studien und Abhandlungen zum Thema Pokerstrategieen nach analytischen Grundlagen. Natürlich kann eine entsprechende Analyse von Wahrscheinlichkeiten dazu beitragen ein erfolgreiches Pokerspiel in die Wege zu leiten, dennoch ist und bleibt Pokern ein Glücksspiel.
Was man allerdings nicht vergessen darf ist die Tatsache das Pokern zwar ein reines Glücksspiel ist, man allerdings mit ein bisschen analytischem denken in der Lage ist die Wahrscheinlichkeiten zu erkennen, mit denen gewisse Kartenkombinationen möglich sind. Man kann natürlich nie abschließend sagen welche Karten wirklich im Spiel sind, oder welche Karten andere Spieler tatsächlich auf der Hand haben, aber es ist durchaus interessant sich mit diesen Theorien zu beschäftigen. Gerade Einsteiger und diejenigen die einmal zu Profis werden möchten können durchaus einiges lernen.
Im Poker Jargon gibt es Bezeichnungen für Spieler ohne Strategie. Als „Fish“ wird zum Beispiel bezeichnet wer schnell große Summen Geld verliert, ohne wirklich eine Strategie zu haben. Der „Maniac“ hingegen ist ein Spieler der nur schwer einzuschätzen ist, weil dieser auch bei vollkommen unsinnigen Blättern plötzlich anfängt zu bieten als hätte er einen Vierling auf der Hand. Solche Spieler verlieren meist ebenfalls ihr Geld und das nicht gerade langsam, aber sie verunsichern Profis schnell und sind oftmals in der Lage kleinere Beträge schnell einzukassieren, oder Spiele zu zerstören. Das nimmt dem angehenden Profi natürlich den Spaß am Spiel.
Stellt sich noch die Frage ob man Poker lieber Online oder lieber am Tisch spielen möchte. Das ist eine sehr gute Frage, weil gerade die meisten der Pokerbücher, Strategieguides und Tipps beziehen sich auf das Spiel von Angesicht zu Angesicht. Gerade im Onlinebereich und bei kleineren Einsätzen im Internet, kann man schnell bemerken das die Strategie so gut sein kann, wie sie will, es wird immer jemanden geben der die Strategie zur Nichte macht. Am Tisch hingegen, an dem man vielleicht mit Freunden zusammen sitzt, kann das schon anders aussehen. Hier sind klassische Strategien durchaus interessant.
Darf man Poker nun als Sportart sehen?
Mit der WSOP, der World Series Poker Tour und anderen Turnieren hat die Pokerindustrie natürlich einiges zu bieten. Hoch dotierte Turniere, Ligen und Meisterschaften bilden eigentlich die Grundlage für eine Sportart. Viele mögen hier auch argumentieren das Poker eine Sportart ist, die besonders hohe geistige Fähigkeiten fordert. Menschenkenntniss, Strategie, Wahrscheinlichkeitsberechnung und Körperbeherrschung um sich selbst nicht zu verraten. Aber Poker ist und bleibt ein Glücksspiel, da es grundsätzlich immer den Aspekt des Zufalls beinhaltet. Eine Strategie kann so gut ausgedacht sein, wie man will, selbst wenn am Ende nur 2 Karten auf dem Stapel liegen, so kann man mit der besten Strategie nicht wissen welche als nächstes gezogen werden muss. So gerne wir auch selbst mal eine Runde Poker spielen, so sehr müssen wir die Frage verneinen. Poker ist kein Sport sondern ein Glücksspiel. Zwar ein Glücksspiel das sicherlich viel Spaß macht und eine tolle Kultur etablieren konnte, aber leider keine echte Sportart.