Feuerwehrführung bestätigt – Gemeinde profitiert von enormem Steueraufkommen
Seckach. (lm) Turnusmäßig fanden in den beiden Ortsteilen Seckach und Zimmern in diesem Jahr im Rahmen der Jahreshauptversammlungen bei den Abteilungswehren der Freiwilligen Feuerwehr die Wahlen des jeweiligen Abteilungskommandanten und ihren Vertretern statt. Den einstimmigen Beschlüssen stimmte nun auch der Gemeinderat unter Vorsitz von Bürgermeister Thomas Ludwig als vorgesetzte Institution zu. Demnach werden die Wehren geführt durch Steffen Wallisch und seinem Vertreter Kristian Antunovic bei der Abteilungswehr in Seckach und durch Siegfried Barth als Abteilungskommandant und seinem Vertreter Karl-Heinz Adam im Ortsteil Zimmern.
Auch diverse Auflagen und Planänderungen mit Mehrkosten infolge aus den Ergebnissen der Anhörungen öffentlicher Belange, der Öffentlichkeit und Behörden brachte die Firma „Energiebauern GmbH“ aus Sielenbach nicht davon ab, am lukrativen Bau einer großflächigen Photovoltaikanlage auf der Seckacher Gemarkung „Roter Markstein/Hirschboden“ fest zu halten.
Den Forderungen Träger öffentlicher Belange schloss sich auch der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung an mit u.a. folgenden Voraussetzungen: Die bestehenden Jagdeinrichtungen müssen an einem anderen Standort umgesetzt werden und die dadurch entfallende Jagdpacht ist der Gemeinde Seckach zu entschädigen, die Baugrenze im Bereich der vorhandenen Trasse des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung ist zurückzusetzen, der von der Unteren Forstbehörde geforderte Waldabstand von 30 Meter kann nur zum südlich gelegenen Gemeindewald Schefflenz eingehalten werden, der Anlagenbetreiber verzichtet auf eine Überplanung einer Flachland-Mähwiese im nordwestlichen Teil des Plangebietes und nimmt hier den Geltungsbereich an der westlichen Grenze um 1,4 Hektar zurück. Zudem nimmt die Betreiberfirma in Kauf, dass die Photovoltaiknutzung von Waldflächen nicht förderfähig ist. Die Rodung der überplanten Waldfläche kann durch die Neuaufforstung auf einem Teilbereich einer externen Fläche ausgeglichen werden. Die Kosten für die Aufstellung der Vorhaben bezogenen Bebauungspläne einschließlich des Umweltberichtes und aller weiteren erforderlichen Gutachten trägt das Betreiber-Unternehmen. Martin Bichler stand in seiner Funktion als Geschäftsführer der Fa. Energiebauern zu Fragen Rede und Antwort.
Zustimmung im Gemeinderat fand mit einem großen Lob an Kämmerer Kordmann und die Gemeindeverwaltung auch die vorgestellte Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für 2018, die von den Gemeinderäten Martin Müller und Peter Bussemer „weitsichtig, solide und in die Zukunft orientiert“ bezeichnet wurde. Schließlich habe man in ausführlicher Klausur das Zahlenwerk sehr detailliert vorbesprochen.
Demnach beträgt das Haushaltsvolumen 12.943.700 Euro, was einer Erhöhung von 1.176.200 Euro gegenüber von 2017 entspricht. Der Gesamthaushalt gliedert sich in einen Verwaltungshaushalt von 10.762.700 Euro und dem Vermögenshaushalt in Höhe von 2.181.000 Euro. 923.200 Euro können dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Nach Abzug der ordentlichen Kredittilgungen verbleibt eine Nettoinvestitionsrate von 687.800 Euro, erläuterte Rechnungsamtsleiter René Kordmann im letzten kameralen Haushalt der Gemeinde Seckach.
Das Investitionsvolumen liegt bei 1.945.100 Euro und damit um 421.300 Euro über dem Vorjahreswert. Durch die geplante Entnahme von 873.000 Euro aus der allgemeinen Rücklage reduziert sich diese zum Jahresende auf ca. 1.127.000 Euro.
Eine Kreditaufnahme sieht die neue Haushaltsplanung nicht vor und somit setzt man den Weg des kontinuierlichen Schuldenabbaus weiter fort, ergänzt auch nicht ganz ohne Stolz, Bürgermeister Thomas Ludwig. Wie er in seiner Haushaltsrede ausführte, wird die Gemeinde Seckach im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter daran arbeiten, ihre Attraktivität als Wohnplatz für Menschen jeden Alters zu erhalten bzw. noch zu steigern. Er mahnte aber auch an, dass Hochkonjunktur verbunden mit Niedrigzinsniveau nicht dafür stehe, dass sich die Gemeinde Seckach nun teure Extras leisten können. Vor allem werde diese Phase nicht ewig anhalten können. Hinzu käme, dass der Erhalt des sehr großen Bestands an öffentlicher Infrastruktur durch deutlich gestiegenen Preise für Bauleistungen sowie Lieferungen und Leistungen aller Art sowie nicht zuletzt wegen massiv gestiegener Antragszahlen und -volumina stark sinkender Förderquoten bei Fachförderprogrammen und beim Gemeindeausgleichstock immer schwieriger zu finanzieren seien.
„Wie unser Gemeindekämmerer André Kordmann im Detail erläutert hat, profitiert Seckach im Haushaltsjahr 2018 tatsächlich vom stark steigenden gesamtstaatlichen Steueraufkommen und die Wechselwirkung des Finanzausgleichs samt gesunkenem Hebesatz der Kreisumlage verstärkt diese Wirkung noch.“ Dies bedeute eine noch höhere Zuführung zum Vermögenshaushalt als 2017 und es stünden genügend Eigenmittel zur Verfügung, um die geplanten Investitionen ohne Kreditaufnahme zu verwirklichen. Der schon seit dem Jahre 2004 beschrittene Weg des Schuldenabbaus im Kernhaushalt werde somit konsequent fortgesetzt.
Ein Plus von 387.000 Euro beim sächlichen Aufwand im Vermögenshaushalt fließe vor allem in die Infrastruktur von Feuerwehrgerätehäusern, Schulen, Kindergärten, Straßenbeleuchtungen und Seckachtalhalle. Dank des Deckenprogramms des Landes Baden-Württemberg würden jedoch auch größere Brocken in die Ortsdurchfahrten von Seckach und Großeicholzheim fließen.
Weiter merkte das Gemeindeoberhaupt an, dass die Förderung der Kindergartenplätze auf 684.000 Euro angestiegen sei, der kommunale Förderbeitrag pro Kind nähere sich damit der 5.000 Euro-Schallmauer. Die Eigenanteile für die Schulen betragen 374.000 Euro, die Unterstützung der Vereine 224.000 Euro, dafür könne man mit den Möglichkeiten der Asylantenunterbringung zunehmend zufrieden sein. Einen Appell richtete Ludwig an alle Nutzer der öffentlichen Anlagen und Gebäude zugunsten des Erhalts des hohen Freizeitwerts, diese so sorgsam zu nutzen wie sie es mit Ihrem Eigentum handhaben würden.
Weiter stehen neue Bauplätze in allen drei Ortsteilen an ebenso wie – je nach Fördersituation – die Sanierung der Aussegnungshalle Seckach und der Neubau der Aussegnungshalle in Zimmern. Mit Hinzurechnung der Schulden aus dem Eigenbetrieb „Wasserversorgung Seckach“ mit 2.488.436 Euro ergibt sich zum Jahresende ein voraussichtlicher Gesamtschuldenstand der Gemeinde von 5.073.611 Euro. Als Investitionsschwerpunkt in der Wasserversorgung gilt die Umsetzung des 2. Bauabschnitts der Wasserversorgungskonzeption mit einer weiteren Jahresrate von 770.000 Euro. Zur Finanzierung der Ausgaben im Vermögensplan des 2008 gegründeten Eigenbetriebs „Wasserversorgung“ ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 830.700 Euro eingeplant.