Stadtmission übernimmt Suchtberatung

Zahlreiche Beschlüsse des Kreistagsausschusses für Gesundheit und Soziales

Walldürn. (pm) Die Suchtkrankenhilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg wird in den kommenden drei Jahren die Sucht- und Drogenberatung im Neckar-Odenwald-Kreis übernehmen. Dies beschloss der Kreistagsausschuss für Gesundheit und Soziales am Montag in einer Sitzung in Walldürn. Ebenfalls gelobt wurde von den Kreisrätinnen und Kreisräten das Konzept des Caritasverbandes für den Neckar-Odenwald-Kreis. Beide Träger hatten sich um die Aufgabe beworben, die seit 2005 der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation (BWLV) ausführt.

„Wir haben dieses Mal bewusst einen öffentlichen Förderaufruf gewählt, um allen

potenziellen Trägern die Möglichkeit einzuräumen, sich zu bewerben. Denn wir möchten, dass die Aufgabe von dem leistungsfähigsten Träger in diesen Bereich durchgeführt wird, zumal das frühzeitige Eingreifen bei Suchtproblemen eine gefährliche Abwärtsspirale verhindern kann“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel zu Beginn. Beworben hatten sich die Evangelische Stadtmission, der Caritasverband und erneut der BWLV, dessen Bewerbung jedoch aufgrund einer Überschreitung des gesetzten finanziellen Rahmens nicht berücksichtigt werden konnte.

Meinrad Edinger, Geschäftsführer des Caritasverbands, warb mit den gut aufgestellten Strukturen um die Stimmen der Ausschussmitglieder: „Wir werden die Drogen- und Suchtberatung in unsere bestehenden Häuser in Buchen und Mosbach integrieren, so dass man niemand ansieht, warum er zu der Caritas geht.“ Außerdem wolle man auf eine gut koordinierte Öffentlichkeitsarbeit insbesondere bei den unter 18-jährigen setzen.

Die Evangelische Stadtmission ist bisher im Kreis noch nicht tätig, jedoch bereits seit vielen Jahren Träger der Suchtberatung im Rhein-Neckar-Kreis. Diese Erfahrung betonten der Geschäftsführer der Suchtkrankenhilfe Matthias Schärr und Dr. Martina Kirsch, Leiterin der Suchtberatungsstelle Heidelberg. Schwerpunkte wolle man bei der Beratung über unterschiedliche Wege wie auch bewusst über Selbsthilfegruppen setzen. „Wir streben ein nachhaltiges Konzept an und sehen uns daher für viele Jahr im Kreis“, hoben beide ihre Ambitionen hervor, eigene Strukturen aufzubauen und diese mit lokalem Personal zu besetzen. Beide Träger sagten, sie würden mit dem 877.950 Euro starken Fördervolumen von Kreis und Land für die Jahre von 2020 bis 2022 auskommen.

Auf die neu aufzubauenden Strukturen zielten dann auch die meisten Nachfragen der Kreisrätinnen und Kreisräte. Zudem wurde Wert darauf gelegt, dass die Mitarbeiter regelmäßig Supervision bekommen und in der Anfangsphase von bewährten Kräften unterstützt werden. Denn, so waren sich die Ausschussmitglieder einig, die Suchtberatung müsse mit Beginn des Vertrages im Januar 2020 handlungsfähig sein. Hier könne man sich eine zu lange Übergangszeit nicht leisten. Dies sicherten beide Träger zu. Für die Stadtmission, die dann letztendlich den Zuschlag bekam, versprach Dr. Kirsch, die Suchtberatung selbst mit aufzubauen.

Anschließend widmete sich der Ausschuss einem nicht weniger wichtigen Thema. Denn es falle dem Kreis immer schwerer, Eltern zu finden, die Pflegekinder aufnehmen, erklärte Landrat Brötel. Um möglichen Pflegeeltern zumindest keinen finanziellen Nachteil für die Unterbringung zu bieten, schlug die Verwaltung vor, sich an einer vom Landesjugendhilfeausschuss verabschiedeten Orientierungshilfe anzulehnen. An dem Papier hatten Fachleute

aus ganz Baden-Württemberg mitgearbeitet, wobei auch finanzielle Rahmenbedingungen definiert wurden. „Dabei werden auch konkrete Empfehlungen zu Einmalbeihilfen und dauerhaften Zuschüssen ausgesprochen, die teilweise deutlich über unsere bisherige Gewährungspraxis hinausgehen“, so Brötel. Er rechne daher mit Mehrkosten von einigen hunderttausend Euro. Stationäre Unterbringungen wären auf jeden Fall aber noch wesentlich teurer. Aufgrund der Komplexität habe man den Ausschuss bereits früher dazu informiert und das Thema auch im Jugendhilfeausschuss vorberaten.

Es gehe im Hinblick auf die Akquise von neuen Pflegefamilien darum, die Bedingungen zu verbessern, unterstrich Brötel weiter. Er forderte interessierte Familien, sich beim Landratsamt zu melden. „Und vor allem geht es um die untergebrachten Kinder, denen ein funktionierendes familiäres Umfeld geboten wird statt einer Heimunterbringung, wie es derzeit bei rund 60 Kindern der Fall ist.“ Das Gremium stimmte nach kurzer Beratung ohne Gegenstimmen zu.

Ebenfalls befürwortete der Ausschuss dann noch die Fortführung eines durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts für junge Flüchtlinge und Migranten. Hierzu werden nun im kommenden Jahr erneut 38.000 Euro bereitgestellt. Projektträger ist das Kolpingbildungswerk Tauberbischofsheim.

Auch gewährte der Ausschuss für künftige, gemäß einer Verwaltungsvorschrift des Landes durchgeführte Sprachkurse den auf den Kreis entfallenden Kostenanteil. Die Zusage erfolgte jedoch unter dem Vorbehalt der Mittelbereitstellung in den jeweiligen Haushaltsjahren und der gleichzeitigen Förderung der restlichen Kosten durch das Land. Auch die Fahrtkosten der Teilnehmer von Sprachkursen werden übernommen, so der Beschluss. Dies sei, so betonten auch einige Kreisräte, unerlässlich für die erfolgreiche Teilnahme und die daraus resultierende gelungene Integration.

Den Mitgliedern des Ausschusses und hier insbesondere den ausscheidenden Kreisrätinnen und Kreisräten dankte der Landrat am Ende der letzten Sitzung vor der Konstituierung des neuen Kreistags für ihre engagierte Arbeit. Brötel dankte ebenso Bürgermeister Markus Günther für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Der Bürgermeister hatte dem Ausschuss zu Beginn die Aktivitäten anlässlich des 1225-jährigen Stadtjubiläums vorgestellt.

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