AWO-Musical gewinnt Lotte-Lemke-Preis

 100 Schülerinnen und Schüler waren beteiligt – im Hintergrund die „echte“ Marie Juchacz auf einem Bild. (Foto: pm)

„Die frühen Jahre der Marie Juchacz“

(pm) Die AWO Neckar-Odenwald setzte zum 100-jährigen Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt mit dem Theater-Musical „Eine starke Frau geht ihren Weg – Die frühen Jahre der Marie Juchacz“ ihrer Gründerin ein musikalisches Denkmal. Im Januar 2020 wird dieses ehrenamtlich getragene Projekt im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung beim Neujahrsempfang des AWO Bundesverbandes am 14. Januar 2020 in Berlin mit dem Lotte-Lemke-Sonderpreis der Arbeiterwohlfahrt ausgezeichnet.

Die Namengeberin der Preises, Lotte Lemke, war langjährige Geschäftsführerin, Bundesvorsitzende und danach Ehrenvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt. Lotte Lemkes großer Verdienst war es, Sozialarbeit nicht nur als Feuerwehr, sondern als unverzichtbaren Teil der Sozialpolitik zu verstehen. Der Lotte-Lemke-Engagementpreis zeichnet AWO-Projekte aus, die auf besondere und nachhaltige Weise einen Beitrag zum gelingenden Zusammenleben leisten. Das Engagement soll beispielhaft zeigen, wie die AWO-Grundwerte Solidarität, Toleranz, Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit zeitgemäß gelebt werden können.

Im Bühnenstück – eine Idee der 1. Vorsitzenden des AWO Kreisverbands Neckar-Odenwald e.V., Gabriele Teichmann – geht es um die Sozialdemokratin Marie Juchacz, die mitten in den sozialen und politischen Verwerfungen um die Jahrhundertwende Sozialgesetze und Frauenrechte erkämpfte. Sie sah die Not der Arbeiterfamilien und wollte dazu beitragen, gerechte Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen durchzusetzen. Eigens für diesen Anlass wurde der Autor Norbert Franck von der AWO Neckar-Odenwald beauftragt, das Bühnenstück zu verfassen. Es gipfelt in der Ansprache von Marie Juchacz vor dem deutschen Reichstag 1919, gleichzeitig die erste Rede einer Frau vor einem deutschen Parlament.

Schülerinnen und Schülern des Auguste-Pattberg-Gymnasiums Mosbach-Neckarelz haben das Theater-Musical mit Unterstützung einiger Lehrer einstudiert. Regie führte Wiebke Stölting, unterstützt von ihrer Kollegin Anja Radetzki. Die Lieder komponierte der Musiklehrer Patrick Bach, der auch mit Chor und Solisten an der Intepretation der Songs arbeitete. Mitgestalterinnen waren außerdem die Kunstlehrerin Anja Radetzki, die mit den Schülern das Bühnenbild gestaltete, und die Sportlehrerin Margrit Schalek-Boigs als Tanz-Coach. Eine vier Meter hohe Litfasssäule wurde von den Schülern des Berufsbildungswerks Heidelberg-Mosbach gebaut. Zur Schauspieltruppe gehören außerdem 15 Schülerinnen und Schüler, die Maske, Umbau und Kostüme organisieren. Eine wertvolle Hilfe waren die zeitgenössischen Kostüme aus dem Fundus der Schlossfestspiele Zwingenberg.

Die Kombination aus Bühnenstück und Musical mit Solo- und Chorgesang macht das Theaterstück einzigartig. Besonders herausragend war die Leistung der Hauptdarstellerinnen Chiara Weber (16), die als Marie Juchacz überzeugte, und Ann-Christin Boll (18), die in der Rolle von Maries Schwester Elisabeth mit schauspielerischem und gesanglichem Talent brillierte. Auch der Autor des Stückes Norbert Franck erhielt in der Schlussszene eine kleine Rolle als Parlamentsmitglied.

„Die fünf Werte der AWO – Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit – sind heute genauso aktuell wie vor 100 Jahren, dies habe ich auch in den bereichernden Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern erfahren“, sagt dazu die 1. Vorsitzende Gabriele Teichmann. „Die Eltern der Darsteller und alle Mitbürger können stolz sein, dass es solche tollen, engagierten jungen Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis gibt.“ AWO Geschäftsführer Peter Maurus fügt hinzu: „Der Gewinn des Lotte-Lemke-Engagementpreises hat uns überrascht und sehr erfreut. Hier wurde mit überragendem Einsatz ein Statement für Solidarität und Gerechtigkeit auf die Beine – oder besser: auf die Bühne gestellt. Ich freue mich über diese wohlverdiente Ehrung!“

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