“GTO schaut in die Röhre“

 Schulleiterin Krudewig-Bartel und Bürgermeister Jürgen Galm fordern in einem gemeinsamen Brief an die künftigen Koalitionspartner in Stuttgart, dass alle allgemeinbildenden Gymnasien gleichbehandelt werden sollen. (Foto: pm)
Osterburken.  (pm) Bei der Durchsicht der Sondierungsergebnisse der künftigen baden-württembergischen Koalitionsparteien Bündnis 90/Grüne und CDU im Hinblick auf die Schulpolitik sorgte ein knapper Satz bei Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm nicht gerade für Frühlingsgefühle: „Keine Strukturdebatte: Das achtjährige Gymnasium bleibt die Regelform.“

Denn hierbei schwingt gleichzeitig mit, dass die sogenannten „Modell-Versuche“ an landesweit 44 Gymnasien, die nach dem Umstieg auf das achtjährige Gymnasium bereits seit zwei Legislaturperioden das alte „G-9“ unter neuem Namen anbieten dürfen, fortgeführt werden, während alle anderen Gymnasien wie das Ganztagsgymnasium in Osterburken (GTO) sprichwörtlich in die Röhre schauen, weil sie den vor allem bei Eltern beliebten „G-9“-Zug weiterhin nicht anbieten dürfen.

Auch wenn die Schulträgerschaft des GTO formal beim Landkreis liegt, ist Galm das Ganztagsgymnasium als wichtiger Teil des schulischen Angebots in der „Schulstadt“ Osterburken ein persönliches Herzensanliegen. Daher nahm er umgehend Kontakt mit der hiesigen Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel auf und schlug ihr vor, das Ganze nicht so einfach „kampflos“ hinzunehmen, was dieser ebenfalls aus der Seele sprach.

Gemeinsam haben sich die beiden nun mit deutlichen Worten an die politischen Entscheidungsträger gewandt. In einem drei-seitigen Schreiben, welches Ministerpräsident Kretschmann, den Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Grüne und CDU, den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Kultus“ der Koalitionsverhandlungen sowie dem direkt gewählten Landtagsabgeordneten Minister Peter Hauk zuging, fordern sie die Gleichberechtigung aller allgemeinbildenden Gymnasien in Baden-Württemberg.

In ihrem Schreiben berichten Galm und Krudewig-Bartel, dass das GTO trotz der nach wie vor anhaltenden Anerkennung als Ganztagsgymnasium mit einem einzigartigen pädagogischen Konzept doch auch unter den Ungleichheiten der Schulstrukturen im Land Baden-Württemberg „leidet“. Verstärkt werde dieses Gefühl der Ungleichbehandlung dadurch, dass das Gymnasium in Osterburken rundum umgeben sei von neunjährigen „Modell-Gymnasien“ in der Region (z.B. in Adelsheim, Buchen, Lauda-Königshofen und Mosbach).

An vielen dieser „Modell-Gymnasien“ gibt es de facto keine einzige Klasse mehr, die im „Regel-G-8“-Zug unterrichtet wird, weil sich viele Eltern dazu entschließen, ihr Kind für den „G-9“-Zug anzumelden. Auch das GTO wäre sofort dazu bereit, einen solchen G-9-Zug einzurichten, wenn es denn nur dürfte. Obwohl die die Zahlen und Fakten – so Galm und Krudewig-Bartel – mittlerweile deutlich belegen würden, dass der Zulauf zu den 44 privilegierten G-9-Modellgymnasien im Land ungebremst sei und hierdurch Schülerströme nachhaltig verändert würden, reagiere die Politik nicht auf diese Entwicklung. Im Gespräch mit Schulleiter*innen und Bürgermeister-Kolleg*innen erleben Krudewig-Bartel und Galm diesbezüglich großen Ärger und Unverständnis.

Schließlich machen der Bürgermeister und die Schulleiterin ihrem Ärger über das zahlenmäßig eingeschränkte sogenannte „Modell-Projekt“ wie folgt Luft: „Und mit Verlaub: Von einem „Modellversuch“ kann bei der bereits mehrmaligen Verlängerung nicht mehr die Rede sein. Vielmehr handelt es sich mittlerweile um ein politisches Privileg, das 44 bevorzugten Gymnasien im Land zugesprochen wird.“

Falls diese „Modellversuche“ weiterhin verlängert würden ohne dass die restlichen Gymnasien im Land dasselbe Recht erhielten, fänden die beiden das alles andere als fair und sprichwörtlich eine schreiende Ungerechtigkeit. Denn damit würden bestehende Ungleichheiten verstärkt sowie auf Dauer verfestigt.

Laut Krudewig-Bartel und Galm seien die aktuellen Koalitionsverhandlungen für die Entscheidungsträger der richtige Ort und Zeitpunkt, um im Zuge einer Gleichbehandlung aller allgemeinbildenden Gymnasien korrigierend einzugreifen. In ihren Augen wäre es das erstrebenswerte Ziel, allen Gymnasien unseres Landes die Freiheit einzuräumen, sowohl einen acht- als auch einen neunjährigen Gymnasialzug anzubieten.

Falls dies – trotz eindeutigem Wunsch der Bevölkerung – politisch nicht gewollt sei, müsse man sich überlegen, wie man auf andere Weise eine Gleichstellung aller Gymnasien im Land herstellen könne.

Bei allem Unmut über die gegenwärtig vorhandene Ungleichheit in den Schulstrukturen freuen sich sowohl Galm als auch Krudewig-Bartel dennoch auf die Zukunft des GTO in einem tollen Neubau. Das GTO selbst habe schließlich als eines der ersten Ganztagsgymnasien in Baden-Württemberg bereits vor über 50 Jahren Modellcharakter gehabt und findet in dieser Form bis heute landesweit Beachtung sowie Anerkennung.

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